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Roland Garros: Novak Djokovic als letzter Mohikaner

Novak Djokovic wird als einziger der Großen Vier in Roland Garros starten. Auf Seiten der Männer gibt es dennoch Anwärter auf das Attribut Ticketseller.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 21.05.2023, 15:54 Uhr

Novak Djokovic wird als einziger der Großen Vier in Roland Garros 2023 starten
© Getty Images
Novak Djokovic wird als einziger der Großen Vier in Roland Garros 2023 starten

Glorreiche Zeiten waren das für die Turnierplaner bei den vier Grand-Slam-Events, als Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray - in welcher Reihenfolge auch immer - die Gesetztenlisten angeführt haben. Vor allem bei den US Open ließ sich in jenen Jahren klare Schemata erkennen: Jeweils einer der vier Legenden spielt eine Begegnung der Day, ein anderer die Night Session im Arthur Ashe Stadium. Am Tag darauf durften dann die anderen beiden ran, wieder aufgeteilt auf die beiden Einheiten. Damit ließ sich trefflich planen, vor allem auch für die übertragenden TV-Sender, die garantiert einen männlichen Superstar in ihrer Prime Time anzubieten hatten.

Nun befindet sich Federer bekanntlich in Tennisrente, Nadal ist auf dem besten Weg dorthin. Und Andy Murray hat für sich entschieden, dass der Sieg beim Challenger in Aix-en-Provence das Highlight auf Sand 2023 bleiben wird. Das lässt nur noch Novak Djokovic übrig, als mithin letzten Mohikaner, der aus einer anderen Generation noch echte Titelchancen hat (nicht böse sein, Stan Wawrinka oder Richard Gasquet).

Alcaraz und Tsitsipas als Ticketseller

Die Frage in Paris wird nun sein, wer denn in der frühen Phase des Turniers volle Ränge und hohe Einschaltzahlen garantieren soll. Denn der Charme der Lokalmatadore ist ziemlich klein. Arthur Fils schaut man gerne bei der Arbeit zu - aber als Ticketseller würde sich der junge Franzose wohl selbst noch nicht bezeichnen.

Dieses Attribut kann man uneingeschränkt wohl nur Carlos Alcaraz und Stefanos Tsitsipas andichten. Alcaraz startet als Nummer eins, Tsitsipas als ehemaliger Finalist, der trotz seines Ausscheidens im Halbfinale von Rom gegen Daniil Medvedev nun wieder besser in Form zu kommen scheint. Medvedev und Holger Rune, die beiden Endspielteilnehmer von Rom, spielen grandioses Tennis, haben ihr Potenzial zu Publikumslieblingen aber noch entweder nicht entdeckt oder im Sinne der Erfolgssicherung absichtlich vernachlässigt.

Dennoch wird es wohl so sein, wie es Rafael Nadal bei seiner Absage sinngemäß beschrieben hat: Kein Spieler ist größer als ein Grand-Slam-Turnier. Die Fans werden kommen, egal wer spielt. Wer diese These bezweifelt, möge mal versuchen, an Tickets für das zweite Major des Jahres 2023 zu kommen.

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Montag
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