Royal Box egal: Struff fiebert Alcaraz-Duell entgegen
Über die möglicherweise höchst prominenten Zuschauer seines Kracherduells gegen Carlos Alcaraz wollte sich Jan-Lennard Struff nicht zu viele Gedanken machen.
von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet:
04.07.2025, 08:43 Uhr

"Wenn man auf so einem Platz spielt, ist es natürlich schön. Es ist auch cool, wenn bekannte Leute zugucken. Aber das macht jetzt keinen Unterschied", sagte der deutsche Tennisprofi auf die Frage, ob er in seiner Drittrundenpartie in Wimbledon gegen den spanischen Titelverteidiger auf die Besetzung in der Royal Box achte.
Für das Aufeinandertreffen mit dem zweimaligen Turniersieger bekommt Struff im All England Club die ganz große Bühne und darf am Freitag auf dem Centre Court (nicht vor 16.00 Uhr MESZ, hier im Liveticker) ran. In den vergangenen Tagen hatten unter anderem Fußball-Ikone David Beckham und Englands Nationaltrainer Thomas Tuchel bei den Spielen von Alcaraz an gleicher Stelle zugesehen.
Gegen den fünfmaligen Grand-Slam-Sieger weiß Struff um die Schwere der Aufgabe. "Ich brauche eine sehr, sehr gute Leistung, um ihn in Gefahr zu bringen", sagte der 35-Jährige. Der Warsteiner ist nach dem Aus von Topstar Alexander Zverev und Daniel Altmaier der letzte Hoffnungsträger bei den deutschen Männern.
Bundestrainer Michael Kohlmann freute sich für Struff. "Die Siege auf den großen Turnieren sind extrem wichtig. Die erste Runde war für ihn der Dosenöffner, er hat heute deutlich besser gespielt", sagte Kohlmann. Alcaraz werde natürlich "klarer Favorit" sein, aber Struff sei "kein Gegner, gegen den Alcaraz gerne spielt".
Struff gegen Alcaraz: Immer enge Kisten
Dem scheint so: Im direkten Vergleich der beiden steht es drei zu eins für den Spanier, alle Matches aber waren hart umkämpft. In Wimbledon ging es 2022 über fünf Sätze, in Madrid in 2023 und 2024 jeweils über drei. 2021, bei den French Open, hatte Struff gewonnen - schränkte aber ein, dass dies vor Alcaraz' Aufstieg gewesen sei.
Nach schwierigen sportlichen Monaten kommt der Aufschwung für Struff zur richtigen Zeit. "Das war ein wichtiger Sieg für mich. Ich habe lange nicht mehr zwei Spiele in Folge gewonnen", sagte der auf Weltranglistenposition 125 abgerutschte Struff nach seinem überraschenden Viersatzsieg in der zweiten Runde gegen den gesetzten Kanadier Felix Auger-Aliassime. Vor Wimbledon hatte Struff im ganzen Jahr erst fünf Matches gewonnen - nun steht ihm ein Highlight bevor.