„Bum-Bum-Bine“ und „Baby Bum Bum“ als neue sportliche Allianz?

Sabine Lisicki und Marc-Kevin Goellner begingen in China eine gemeinsame Geburtstagsfeier. Und eine Test- und Probezeit.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.09.2014, 19:54 Uhr

Von Jörg Allmeroth

Seit er 1994 und 1995 im Halbfinale von Wimbledon gestanden hatte, bekommt Marc-Kevin Goellner regelmäßig von den Herren des berühmtesten Grand-Slam-Festivals der Welt zwei Eintrittskarten für das Turnier zugeschickt. Und wenn der frühere deutsche Nationalspieler und Davis-Cup-Sieger (1993) die Einladungen in den sogenannten „Last Eight Club“, den Zirkel der Ex-Stars, dann auch einmal wahrnahm, fühlte man sich tatsächlich an die alten Tenniszeiten erinnert: Mit umgedrehter Baseballkappe und in stets heiterer Gemütsverfassung schaute der Mann mit dem Spitznamen „Baby-Bum-Bum“ dann dem sportlichen Treiben an der Church Road zu.

Selten waren Goellners Ausflüge in die große weite Tenniswelt, die er selbst bis zur Jahrtausendwende als Profi bereist hatte. Doch das könnte sich durchaus ändern, denn der in Rio geborene Diplomatensohn absolviert in diesen Tagen eine spannende Test- und Probezeit bei einer gewissen Sabine Lisicki. Nachdem Lisicki den FranzosenGuillaume Peyrenach einer Schnupperphasenicht als Trainer weiterbeschäftigt hatte, ist nun bei den Turnieren in Wuhan und nächste Woche in Peking Goellner mit im Camp von Lisicki – als „helfender Coach“, wie er selbst sagt. Ganz unbekannt sind sich Lisicki und Goellner allerdings nicht: Denn über längere Zeitstrecken des letzten Spätherbsts absolvierte die Fed-Cup-Spielerin ihre Saisonvorbereitung in Goellners Kölner Trainerakademie.

Goellners Motto: „Ein bisschen Profi geht nicht“

Kurios, aber wahr: Am Montag feierten Lisicki und Goellner gleichzeitig in der chinesischen Zehn-Millionen-Metropole Wuhan Geburtstag (Lisicki 25, Goellner 44) – und zusammen einen prestigeträchtigen Erfolg auf dem Court. Mit dem7:5,-2:6,-6:3-Auftakterfolgüber die TschechinLucie Safarovameldete die blonde Berlinerin, ihrerseits mit dem Spitznamen „Bum-Bum-Bine“ versehen, aufs Neue ihre Ansprüche auf einen Platz in der deutschen Fed-Cup-Auswahl an, die Anfang November in Prag im Finalmatch um den ersten Pokalcoup seit 1992 kämpfen wird. Neben Wimbledon-SiegerinPetra Kvitovaist Wimbledon-Halbfinalistin Safarova als zweite Einzelspielerin im Team der Tschechinnen vorgesehen.

Goellner, der in der Weltrangliste einst bis auf Platz 26 vorpreschte und 1996 zusammen mitDavid Prinosildie olympische Bronzemedaille in Atlanta gewann, betreibt seit rund zehn Jahren eine Tennis-Ausbildungsstätte in Köln – in den ersten Jahren noch zusammen mit seinem früheren CoachAndreas Maurer, inzwischen aber in eigener Regie. Goellner arbeitete vorwiegend mit Juniorenspielern, u.a. mit dem gebürtigen MarburgerJannis KahlkesowiePavol Cervenak(Slowakei) undOscar Otte. Goellners Motto als Lehrkraft lautete dabei: „Ein bisschen Profi geht nicht.“

von tennisnet.com

Montag
22.09.2014, 19:54 Uhr