Sanchez-Casal-Challenger: Champion Salvatore Caruso erreicht Top 100

Nach 2018 machte die ATP-Challenger-Tour erneut Halt an der Sanchez-Casal-Academy. Nach dem Erfolg des Spaniers Roberto Carballes-Baena bei der Premierenausgabe setzte sich in diesem Jahr Salvatore Caruso durch. Der an Nummer 4 gesetzte Italiener besiegte Jozef Kovalik aus der Slowakei im Finale in zwei Sätzen.

von Florian Heer aus Barcelona
zuletzt bearbeitet: 06.10.2019, 18:50 Uhr

Salvatore Caruso
© Florian Heer
Salvatore Caruso

An einem überwiegend bewölkten Sonntagmorgen im Großraum Barcelonas war Caruso der dominante Spieler. Der 26-Jährige aus Avola verwertete sieben seiner zehn Breakbälle und verließ nach 1 Stunde und 20 Minuten mit 6:4, 6:2 als Sieger den Platz.

„Jozef hat eine wirklich tolle Woche gespielt, aber ich wollte diesen Erfolg heute so sehr“, gab sich Caruso im Anschluss zufrieden. „Durch den Turniersieg hatte ich die Möglichkeit, zum ersten Mal in die Top 100 einzuziehen. Ich bin sehr glücklich, dies erreicht zu haben.“

Es war der zweite Triumph auf der ATP-Challenger-Tour für Caruso, der in der vergangenen Saison in Como seine erste Trophäe errungen hat.. 6.190 Euro an Preisgeld und 80 ATP-Weltranglistenpunkte gibt es obendrein.

„Die Reise soll hier aber noch nicht zu Ende sein“, so der ehrgeizige Italiener, der bei den French Open mit dem Einzug in die dritte Runde bereits ein Ausrufezeichen gesetzt hat. „Ich freue mich schon auf die weiteren Aufgaben. Ich möchte mein Tennis weiter verbessern. Jetzt geht es erstmal zum Training zurück nach Sizilien, dann werde ich in Antwerpen die Hallensaison beginnen.“

Spanier scheitern früh

Titelverteidiger Carballes-Baena kehrte auch in diesem Jahr als topgesetzter Spieler zurück nach Katalonien. Die Nummer 76 der ATP-Weltrangliste musste jedoch in der dritten Runde gegen Kovalik aufgrund einer Nackenverletzung im dritten Satz aufgeben.

Der Slowake war es auch, der die Hoffnungen von Carlos Taberner auf einen ersten Triumph auf der ATP-Challenger-Tour begrub. Im Viertelfinale wehrte Kovalik fünf Matchbälle gegen den Spanier ab, um den Einzug in die Runde der letzten Vier klarzumachen. Der 22-jährige Jaume Munar, an Nummer zwei gesetzt, unterlag als letzter Lokalmatador im Einzelwettbewerb Salvatore Caruso in der Vorschlussrunde.

Molleker krank

Auch für die deutschsprachigen Akteure verlief es nicht optimal. Nach einem Freilos in der ersten Runde und einem Zweisatz-Sieg gegen Wildcard-Inhaber Alejandro Moro Canas musste Rudolf Molleker als einziger Deutscher Starter im Feld von seinem Drittrunden-Match gegen Munar krankheitsbedingt zurückziehen.

Im Doppel scheiterte der Österreicher Tristan-Samuel Weissborn an der Seite des Uruguayers Ariel Behar bereits in der zweiten Runde. Das an Nummer 2 gesetzte Duo unterlag Nikola Cacic aus Serbien und Hans Podlipnik-Castillo aus Chile in zwei Sätzen.

Den Doppelwettbewerb gewannen schließlich der italienische Routinier Simone Bolelli und der Spanier David Vega Hernandez. Das an Nummer 4 gesetzte Team besiegte am Samstagnachmittag Sergio Martos Gornes aus Spanien und den Inder Ramkumar Ramanathaa mit 6:4, 7:5.

Challenge-System auf Sand

Das Turnier an der Sanchez-Casal Academy war das siebte und letzte ATP-Challenger-Event des Jahres, das auf spanischen Boden ausgetragen wurde. Dabei wartete es mit einer Besonderheit auf, da die Spieler die Möglichkeit hatten Entscheidungen der Linienrichter mittels FoxTenn-Technologie zu intervenieren. Ob das Ballverfolgungssystem sich auch bei größeren Turnieren auf Sand durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Eindrücke in Barcelona waren aber durchaus positiv.

„Schiedsrichter und Spieler sind ruhiger, wenn es die Möglichkeit zur Challenge gibt“, war Champion Caruso von der Neuerung angetan. „Es gibt weniger Auseinandersetzungen. Es wäre schön, die Technologie auch auf größerer Bühne zu sehen.“

von Florian Heer aus Barcelona

Sonntag
06.10.2019, 19:49 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.10.2019, 18:50 Uhr