Sand, Halle, Hartplatz: Eine wunderbare Woche im Tennissport
Carlos Alcaraz in Buenos Aires, die Lokalmatadoren in Delray Beach und Sinner, Dimitrov und o. in Rotterdam: In der laufenden Woche ist der Tennissport sehr breit aufgestellt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
18.02.2024, 08:04 Uhr
Selten gibt es im Tennisjahr die Möglichkeit wie in der laufenden Woche, die Unterschiede in den verschiedenen Teildisziplinen so genau herauszuarbeiten. Auch stilistischer Natur. Was ist nun beeindruckender? Der Heavy Spin der Vorhand von Carlos Alcaraz auf dem Sand in Buenos Aires? Oder der Rückhand-Slice von Grigor Dimitrov in der Halle von Rotterdam? Und wie kommen die vornehmlich amerikanischen Hartplatzkünstler mit den Bedingungen in Delray Beach zurecht?
Zunächst einmal zu Carlos Alcaraz. Den hat man ja seit dem verlorenen Halbfinale in Roland-Garros gegen Novak Djokovic nicht mehr auf der Terre Battue gesehen. Und fast vergessen, dass die rote Asche so etwas wie der natürliche Untergrund für Alcaraz ist. Da greift der Spin bei der Vorhand, da muss man jeden Punkt gegen Carlitos nicht zweimal, sondern noch öfter machen. Und plötzlich gelingen auch jene Stopps, die gegen Alexander Zverev in Australien noch zu lang oder zu kurz geraten sind. Was andererseits nicht verhindert hat, dass Carlitos im Halbfinale von Nicolas Jarry ziemlich humorlos abgezogen wurde.
Derweil wird in Rotterdam ja unter fast klinischen Bedingungen gespielt, wie schon in den vergangenen Wochen in Montpellier oder Marseille. Die Besetzung ist im Vergleich zu den genannten 250ern natürlich besser, was nicht nur, aber auch, der Präsenz von Jannik Sinner geschuldet ist. Für die Feinschmecker hatte auch in de letzten Tagen Grigor Dimitrov die meisten Highlights zu bieten. Alleine, wie Dimitrov gegen Alexander Shevchenko mit seinem Slice immer wieder das Tempo variiert hat, war sehenswert. Was nicht heißt, dass Shevchenko diese Partie nicht ebenfalls hätte gewinnen können. So wie es dann Alex de Minaur am gestrigen Samstag erstaunlich problemlos gelingen ist.
Medvedev fehlt, Zverev und Tsitsipas steigen wieder ein
Und in Florida haben sich Fritz, Tiafoe, Paul und Giron nach diversen Auftritten in der Halle (wie vergangene Woche in Dallas bzw. im Fall von Fritz sogar beim Davis Cup in Vilnius) wieder nach draußen begeben. Und müssen sich zumindest an den Wind anpassen.
In der kommenden Woche dann wird nur noch outdoors gespielt - sei es nun in Doha, in Los Cabos oder beim ATP-Tour-500-Event in Rio de Janeiro. Die Besetzung wird sich nicht wesentlich verschlechtern, auch wenn Daniil Medvedev in Doha seinen Titel nicht verteidigen wird. Dafür gibt es etwa in Los Cabos wieder Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas zu sehen. Es sind sehr gute Wochen für die Tennisfans!