Sebastian Ofner im Interview - „Hoffe, dass wir mit Dominic Thiem spielen“

Sebastian Ofner wird mit dem österreichischen Team beim ATP Cup in Sydney antreten. Im Interview mit tennisnet spricht der Steirer über seine Vorbereitung, das Davis-Cup-Finalturnier in Madrid und seine Coaching-Situation.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 20.12.2019, 09:28 Uhr

Sebastian Ofner möchte 2020 die Top 100 angreifen
© GEPA Pictures
Sebastian Ofner möchte 2020 die Top 100 angreifen

tennisnet: Herr Ofner. Sie haben Ihre lange Saison mit dem Challenger in Ortisei spät abgeschlossen. Wie viele Tage Urlaub haben Sie sich danach gegönnt, seit wann sind Sie wieder im Training?

Sebastian Ofner: Ich habe mir zwei Wochen Urlaub gegönnt, bin aber seit zwei Wochen wieder voll im Training.

tennisnet: Sie haben in Ortisei das Finale erreicht, dort gegen Jannik Sinner verloren. Wie war Ihr Eindruck vom 18-jährigen Italiener?

Ofner: Ich finde, dass er richtig gut spielt. Er ist für sein Alter extrem weit. Es wird interessant zu sehen sein, wie weit er wirklich kommt. Aber die Basis ist bei Sinner auf jeden Fall da.

tennisnet: Woran haben Sie in den letzten Tagen hauptsächlich gearbeitet?

Ofner: Der Schwerpunkt zuletzt ist weniger auf dem Tennis gelegen, da hat es nur eine Einheit pro Tag gegeben. Dafür zwei- bis dreimal am Tag Fitness, weil mein Augenmerk eher auf den körperlichen Aspekten lag. Ansonsten haben wir viel an den Schlägen gearbeitet, weil mein Coach Wolfgang Thiem sagt, dass es technisch derzeit wirklich gut passt. Jetzt geht es nur noch um die Wiederholung, dass die Sicherheit da ist.

tennisnet: Bei Ihnen war traditionell eher die Vorhand ein Problem. Inwieweit ist dieses bewältigt?

Ofner: Da geht definitiv noch mehr, auch wenn wir schon viel verbessert haben. Das merke ich natürlich auch im Training: Die Vorhand ist richtig stabil. Jetzt geht es natürlich darum, dass ich das auch im Match rüber bringe. So, wie ich das in Ortisei geschafft habe. Das war natürlich gut, dass es beim letzten Turnier der Saison so einwandfrei geklappt hat. Und so will ich 2020 auch die Top 100 angreifen.

Zunächst wieder mit Alex Peya unterwegs

tennisnet: Wenn Sie sagen, Sie haben viel an der Fitness gearbeitet - war das ein Punkt, der im abgelaufenen Jahr noch nicht zu einhundert Prozent gepasst hat?

Ofner: Das mache ich in jeder Off Season. Dennoch war gerade auch in diesem Aspekt noch Luft nach oben. Zumal ich jetzt ein ganzes Jahr lang keinen Konditionstrainer gehabt habe. Die sind ziemlich schwierig zu finden. Das hat nie ganz gepasst. Aber jetzt hab ich wieder angefangen, mit dem Pernhaupt Florian zu arbeiten. Und da merke ich selbst, wie gut mir das tut.

tennisnet: Sie haben im vergangenen Jahr in Finnland Davis Cup gespielt, nun geht es in Premstätten Anfang März um den Einzug ins Finalturnier in Madrid. Wie war Ihr Eindruck von der Premiere 2019?

Ofner: Ich finde, dass das Event mega aufgezogen war. Aber natürlich haben einige Spieler gefehlt. Es ist schwierig zu sagen, wie das im kommenden Jahr sein wird. Andererseits ist so viel Geld im Spiel. Der Termin, das wurde eh schon oft gesagt, ist natürlich schwierig, vor allem für die Topspieler. Aber wenn wir uns qualifizieren, hoffe ich schon stark, dass wir mit dem Dominic spielen.

tennisnet: Sie fliegen mit Ihrem Coach und mit Dennis Novak nun bald nach Australien zum ATP Cup. Was kommt danach?

Ofner: Danach geht es direkt weiter mit der Qualifikation für die Australian Open, dann folgen drei Challenger, zwei davon in den USA, einer in Mexico. Und dann eventuell noch die Qualifikation für das 500er-Turnier in Acapulco. Ich bleibe auf Hartplatz. Und dann ist im März eh schon der Davis Cup.

tennisnet: Im Herbst 2019 waren Sie ab und zu mit Alexander Peya unterwegs. Wer wird Sie bei den angesprochenen Challenger-Turnieren begleiten?

Ofner: In den USA und in Mexiko ist der Alex dabei, danach muss man schauen, weil Alex ja selbst wieder fit werden und zurück auf die Tour will.

von Jens Huiber

Freitag
20.12.2019, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.12.2019, 09:28 Uhr