Sergio Casal - “Challenge-System auf Sand ist die Zukunft!“

Die zweite Ausgabe des Sanchez-Casal Head by NH Hotel Group war das siebte und letzte ATP-Challenger-Event des Jahres, das auf spanischen Boden ausgetragen wurde. Dabei wartete das mit 46.600 Euro dotierte Sandplatzturnier mit einer Besonderheit auf: Die Spieler hatten die Möglichkeit Entscheidungen der Linienrichter mittels FoxTenn-Technologie zu überprüfen.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 08.10.2019, 12:01 Uhr

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Sergio Casal - Legende an der Seite von Emilio Sanchez
© Getty Images
Sergio Casal - Legende an der Seite von Emilio Sanchez

Von Florian Heer aus Barcelona

Neben dem italienischen Turniersieger Salvatore Caruso war auch Turnierdirektor Sergio Casal von der Leistung des Challenge-Systems auf Asche überzeugt. Der heute 57-Jährige konnte insgesamt 47 Turniersiege im Doppel erringen, darunter zwei Triumphe bei Grand Slams an der Seite seines Partners Emilio Sánchez. Das Duo errang auch die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. 1995 beendete Casal seine professionelle Tennislaufbahn. Drei Jahre später gründeten die Doppelpartner von einst ihre erste gemeinsame Tennis-Akademie im Großraum von Barcelona, unweit des internationalen Flughafens in El Prat de Llobregat. Wir trafen den sympathischen Spanier am Final-Sonntag zum Interview.

Tennisnet: Sergio, wie fällt Ihr Fazit der Woche aus?

Casal: Ich glaube, dass wir uns weiter verbessern konnten. Die zweite Ausgabe war ein wenig anders, da durch das 48er-Hauptfeld mehr Spieler im Turnier standen. Nachdem wir im vergangenen Jahr ein wenig Pech mit Regen hatten, stand uns das Wetter dieses Mal zur Seite. Wir konnten einige gute Matches sehen. Außerdem waren unsere Leute von der Academy wieder in verschiedenen Bereichen in das Turniergeschehen involviert, was ihnen die Möglichkeit gibt zu lernen und Erfahrungen im Bereich des professionellen Tennis zu erhalten.

Wie kam es zur Idee die FoxTenn-Technologie auf Sand einzusetzen?

Etwa 10 Tage vor Turnierbeginn bekamen wir einen Anruf des ehemaligen Tour-Spielers Felix Mantilla, der einer der Personen hinter dem System ist. Wir hatten daraufhin ein Treffen und kamen zu dem Entschluss es bei diesem Turnier einzusetzen. Die Spieler brauchen bestimmt noch ein bisschen sich daran zu gewöhnen, aber es wird die Zukunft sein, auch auf Sand. Es ist wesentlich einfacher für die Spieler. Einige Leute behaupten, dass eine Challenge mehr Zeit in Anspruch nehmen würde, aber das stimmt nicht. Es dauert wesentlich länger, wenn der Schiedsrichter von seinem Stuhl herunterkommen muss, um den Ballabdruck zu checken. Außerdem gibt es kaum Diskussionen. Es gilt die Entscheidung des Systems zu akzeptieren.

2019 ist auch ein besonderes Jahr für Sie, da die Academy ihr 20-jähriges Bestehen feiert.

Ja, jetzt sind wir schon seit 20 Jahren hier. Wir möchten immer noch jungen Personen helfen sich in allen Aspekten des Lebens gut weiterzuentwickeln. Neben der Tennis-Akademie haben wir auch unsere Schule, wo die Möglichkeit besteht mit einem Stipendium in die USA zu gehen. Vielleicht schaffen es auch eine professionelle Tenniskarriere einzuschlagen. Dies ist natürlich nicht einfach. Mit einem Turnier wie diesem geben wir auch den Spielern auf der Tour die Chance sich im Ranking zu verbessern oder auch nach einer Verletzungspause wertvolle Punkte zu sammeln.

Wird es im kommenden Jahr eine dritte Auflage geben?

Wir haben einen Vertrag über drei Jahre. Somit wird mit Sicherheit auch 2020 wieder ein ATP-Challenger-Event bei uns ausgetragen werden. Ich möchte das Turnier allerdings auch darüber hinaus hier ansiedeln. Es braucht seine Zeit, um eine gewisse Tradition aufzubauen, aber ich würde es gerne sehen, wenn die Spieler das Turnier in Barcelona fest auf ihrer Agenda hätten. Das ist mein Ziel für die nächsten Jahre.

Alles Gute und vielen Dank für das Gespräch.

von Florian Heer

Dienstag
08.10.2019, 14:37 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.10.2019, 12:01 Uhr