Shapovalov fordert gleiche Bezahlung von Männern und Frauen
Zum internationalen Weltfrauentag hat Denis Shapovalov eindringlich für die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Profi-Tennis plädiert. Und der Kanadier erklärt, wie das Schicksal seiner Freundin ihm die Augen geöffnet hat.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
08.03.2023, 22:42 Uhr

Mehr als zehn Millionen Dollar an Preisgeld hat Denis Shapovalov in seiner Karriere bereits verdient. Geldsorgen sollten ihm also fremd sein. Sportlich haben Experten von ihm bis heute schon den ein oder anderen großen Titel erwartet. Aber auch ohne diese großen Titel geht es dem 23-Jährigen als Tennis-Profi gut.
Das aber bei weitem nicht alle Spieler oder Spielerinnen dieses Glück haben, das hat Shapovalov erst so richtig in seiner Beziehung mit Profi-Kollegin Mirjam Björklund, aktuell Nummer 145 der Welt, begriffen. „Sie öffnete mir die Augen“, schreibt Shapovalov in einem Text für das Online-Magazin The Players Tribune zum interantionalen Frauen-Tag.
Dabei geht es dem Kanadier hauptsächlich um kleinere Turniere, nicht um die Grand-Slam-Turniere, bei denen Männer und Frauen das gleiche Preisgeld kassieren. In dem Beitrag ruft er sich das Turnier in Washington 2022 ins Gedächtnis, bei dem seine Freundin für ihre Niederlage in der ersten Runde 1000 Dollar erhalten habe. Und nicht 7000 Dollar, wie Männer, die dort in der ersten ausgeschieden sind. Auch wenn das Herren-Event ein 500er-Event und das Frauen-Turnier ein 250er-Event war, findet er die Differenz dennoch viel zu groß.
Shapovalov kommt zum Fazit: „Als weiblicher Tennisprofi sind die Chancen, von seinem Sport Leben zu können, viel geringer – weil man eine Frau ist. Vielleicht bin ich zynisch, aber ich glaube, dass einige Leute die Gleichstellung der Geschlechter nur als politische Korrektheit betrachten. Tief in ihrem Inneren haben sie das Gefühl, dass Frauen es nicht besser verdienen. Und das ist schrecklich.“ Am Ende fordert der Kanadier eine „völlige Gleichstellung der Geschlechter im Tennis“. Sein Argument dafür lautet: „Wenn Spielerinnen nicht fair behandelt werden, können es sich einige von ihnen auf den unteren Ebenen nicht mehr leisten, weiterzumachen. Potenzielle Stars werden einfach aufgeben.“