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Sie will doch nur spielen: Jil Teichmann steht bei French Open erstmals in Runde 3 bei einem Grand-Slam-Turnier

Jil Teichmann (WTA-Nr. 24) hat sich zuletzt immer weiter in Richtung Spitze gespielt - in Paris steht sie nun erstmals in der dritten Runde bei einem Grand-Slam-Turnier.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 26.05.2022, 08:26 Uhr

Jil Teichmann
© Getty Images
Jil Teichmann

Die großen Geschichten im Damentennis, sie handeln zuletzt von Iga Swiatek, von Ons Jabeur oder Emma Raducanu. Doch dahinter: Hat sich Jil Teichmann mehr oder weniger leise und heimlich in die erweiterte Weltspitze gespielt. Auf Platz 24 steht die Schweizerin mittlerweile - so hoch wie noch nie in ihrer Karriere./

Teichmann stand zuletzt in Madrid im Halbfinale und in Rom in der Runde der letzten Acht; in Paris hat sie mit Siegen über Bernarda Pera und Olga Danilovic souverän in die dritte Runde gespielt - erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier.

Der Sand: Er ist wie gemacht für das Spiel der 24-Jährigen, die viel variiert, gerne den Stopp einstreut, keine Angst vorm Volley hat. "Ich mag diese Art von Tennis - dass man Tennis 'spielt', nicht nur draufhaut", sagt sie. Wobei Teichmann sich als "All-Court-Spielerin" bezeichnen mag. Ihre Turniersiege (6 auf ITF-Ebene, 2 auf der WTA-Tour) holte sie zwar auf Sand, zwei WTA-Finals stehen aber auch auf Hartplatz in der Statistik, unter anderem beim 1000er-Turnier in Cincinnati in 2021.

Jil Teichmann: "Brauche gute Balance im Leben"

Teichmann ist in Barcelona geboren, die Eltern sind Schweizer, sie selbst war auf einer Schweizer Schule in Spanien, "eine Schweizer Bubble in Spanien", wie sie es nennt.  Die spanischen Wurzeln sind dennoch klar erkennbar in ihrem Team, mit der ehemaligen Profispielerin Arantxa Parra Santonja als Trainerin, Physiotherapeut Francisco Perez und Fitnesscoach Toni Martinez. Da Parra Santonja aktuell schwanger ist, reist sie mit Ex-Profi Alberto Marin (normalerweise trainiert sie mit ihm in Barcelona).

Martin studierte nach seiner Laufbahn Sportpsychologie, "in unseren Gesprächen geht es nicht nur um Vorhand, Rückhand und Stoppball. Ich brauche eine gute Balance im Leben", erklärte Teichmann gegenüber tagblatt.ch. Auch mit einer "regulären" Psychologin arbeitet Teichmann seit einem Jahr zusammen, sie wolle auch sich selbst besser verstehen, sagt sie.

Beim Publikum kommt Teichmann aufgrund ihrer Spiels und ihrer Art gut an, und auch in Paris ist man ja bekanntermaßen sehr begeisterungsfähig. Nächste Gegnerin dort: Victoria Azarenka, aktuell die Nummer 15 der Welt. Mit der hat Teichmann noch eine Rechnung offen: Bei der einzigen Begegnung der beiden, bei den Australian Open im Januar 2022, gewann Azarenka mit 6:1, 6:2.

von Florian Goosmann

Donnerstag
26.05.2022, 11:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.05.2022, 08:26 Uhr