Stan Wawrinka droht Klage wegen angeblichem Kryptowährungs-Betrug

Wie der schweizer „Blick“ berichtet hat, beteiligte sich der 3-fache Grand-Slam-Champion Stan Wawrinka am virtuellen NFT-Tennis-Spiel „Ballman Project“ und fungierte dabei auch als Aushängeschild. Nachdem das Kryptowährungs-Projekt bislang floppte, droht dem 39-jährigen Schweizer eine Klage seitens der enttäuschten Investoren.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 02.05.2024, 18:15 Uhr

Für Stan Wawrinka läuft es aktuell weder auf noch neben dem Platz rund.
© Getty Images
Für Stan Wawrinka läuft es aktuell weder auf noch neben dem Platz rund.

Absolut vertrauenserweckend sollte das neuartige, viertuelle Tennis-Spiel „Ballman Project“ für den tennisbegeisterten Kryptowährungsanleger besonders in der Schweiz sein. Kein Geringerer als der dreifache Grand-Slam-Sieger Stan Wawrinka prangt auf der immer noch abrufbaren Website „ballmanproject.io“, den Siegerpokal der US Open in die Höhe reckend. Auch wenn der Beteiligungsstatus des 39-jährigen als „ispired by Stan Wawrinka“ bezeichnet wird, fordert er den tennisaffinen NFT-Anleger zur unmittelbaren Teilnahme auf: „I play on Ballman! Enter the Game“.

Die Lust am Spiel, bei dem die Teilnehmer Spieler im Wert von 200 bis 600 Franken kaufen und von den Gewinnen bei den virtuellen Turnieren profitieren sollen, ist den knapp 2600 Investoren jedoch gründlich vergangen. Knapp vier Millionen Euro in Kryptowährungen sollen die Gründer des Projekts verdient haben, für die Teilnehmer am Spiel hagelte es dagegen nur Verluste. So äußerte sich ein Teilnehmer beim schweizer Rundfunksender „RTS“: „Der Spielwert meines „Ballmans“ ist von 318 auf 12 Franken gesunken. Wo sind die 4 Millionen für das Projekt geblieben?“

Auf Nachfrage des Rundfunksenders kommentierte der französische Geschäftsmann Prosper Masquelier-Partouche: „Der Erfolg bleibt aus, was die Besucheranzahl angeht, und wir haben keine Rentabilität erreicht“. Dennoch will der 43-jährige an dem Project festhalten und das Spiel weiterhin zugänglich halten.

Enttäuscht zeigen sich die Anleger aber besonders von Davis-Cup-Sieger Stan Wawrinka, der für seine Tätigkeit angeblich 440.000 US-Dollar in der Kryptowährung Ethereum erhalten haben soll. Dieser wehrt sich mit der Aussage: „Meine Vorschüsse wurden zurückgezahlt, und ich wurde für mein Image und meine Zeit, die ich in das Projekt investiert habe, bezahlt.“ Jedoch bleibt zweifelhaft, ob Wawrinka nur temporär bei dem Projekt mitgewirkt hat. Laut französischem Handelsregister ist er einer der Hauptaktionäre der Firma, die hinter dem Spiel steckt. Die enttäuschten Investoren wollen das Spiel jedoch noch nicht verloren geben und planen eine Sammelklage gegen das Projekt.

Bei all den Störgeräuschen neben dem Platz läuft es für Wawrinka auch sportlich alles andere als rund. In der aktuellen Spielzeit konnte der Routinier bislang nie mehr als ein Match bei einem Turnier gewinnen und hält nach seiner Auftakt-Niederlage gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas beim hochdotierten ATP-Challenger-Turnier im französischen Aix-en-Provence bei gerade mal zwei Saisonsiegen.

Hier das Einzel-Tableau aus Aix-en-Provence

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Donnerstag
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