Stan Wawrinka zu Novak Djokovic - „Nicht drei Good Guys in einem guten Film“
Wenn Novak Djokovic seinen Kollegen Stan Wawrinka zum Instagram-Chat bittet, dann schaut die Tenniswelt zu. So geschehen am Samstagnachmittag.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
19.04.2020, 08:56 Uhr

„Du siehst jünger aus - was ist Dein Zaubertrank?“, wollte Novak Djokovic also gleich zu Beginn des Instagram-Live-Chats mit Stan Wawrinka wissen. „Das möchtest Du nicht wissen. Es ist keine vegane Option“, gab der Schweizer zurück. Und in dieser Tonlage ging es weiter zwischen den beiden mehrmaligen Major-Champions. Djokovic hält nach dem Gewinn der Australian Open bei 17, Wawrinka hat drei der vier größten Turniere der Tenniswelt je einmal gewonnen. Und dabei immer Djokovic besiegt: 2014 in Australien im Viertelfinale, bei den French Open 2015 und ein Jahr darauf bei den US Open im Endspiel.
Tatsächlich hat Chefkoch Wawrinka während der vergangenen Wochen immer auf tierische Produkte zurückgegriffen: sei es beim Käsefondue, der Lasagne oder natürlich beim fachgerecht zusammengestellten Burger. Nicht fehlen durfte dazu ein guter roter Tropfen.
Für Lob von außen sind Wawrinka und Djokovic im Übrigen durchaus empfänglich. Zumal wenn dieses Lob geteilt werden kann - denn wenn geschrieben wird, dass Nole die beste beidhändige und Stan die beste einhändige Rückhand hat, dann sind beide happy damit.
Wawrinka stellt Djokovic auch harte Fragen
Aber auch heikle Themen wurden nicht ausgespart: So fragte Wawrinka direkt nach, wie Djokovic damit umgehe, dass bei Matches gegen Roger Federer und Rafael Nadal die Zuschauer zumeist im Lager seines jeweiligen Gegners stünden. Wawrinkas Theorie war, dass es in jedem guten Film nicht drei „good Guys“, sondern mindestens einen „Bad Guy“ geben muss. Und dass Djokovic diese Rolle vom Publikum zugeteilt bekommen habe.
Djokovic selbst konnte auf die Frage keine definitive Antwort geben. Er sei extrem selbstbewusst auf die ATP-Tour gekommen. Und wiewohl er Federer und Nadal viel Respekt entgegengebracht habe, so wollte er die beiden Champions natürlich auch schlagen. Und hat dies auch genau so gesagt. Dennoch glaube er nicht, dass er mit seinem Verhalten etwas dazu beigetragen habe, das Wawrinkas Theorie vom „Bad Guy“ unterstützen würde. Er schreibt es eher dem Umstand zu, dass Roger Federer und Rafael Nadal einfach große Champions mit einer großen weltweiten Fanbase sind.