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Stricker und Stearns - die Entdeckungen der US Open 2023

Weder Peyton Stearns noch Dominic Stricker sind bei den US Open 2023 noch vertreten. Spaß haben die beiden den Fans dennoch gemacht. Und wie!

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 05.09.2023, 22:29 Uhr

Dominic Stricker mit seinem Coach Dieter Kindlmann
© Jürgen Hasenkopf
Dominic Stricker mit seinem Coach Dieter Kindlmann

Von Jens Huiber aus Flushing Meadows

Es gibt tatsächlich noch Eltern (Namen dem Redakteur bekannt), die es für keine gute Idee halten, ihre Tochter mit einem Stipendium an ein US-amerikanisches College zu schicken. Natürlich führen auch andere Wege ans Ziel Profitennis. Aber wer nicht mit dem herausragenden Talent einer Iga Swiatek gesegnet ist - warum nicht im universitären Bereich an seinem oder ihrem Spiel feilen? Und das unter professionellen Bedingungen, die man sich als Einzelkämpfer auf der WTA- oder der ATP-Tour erst einmal leisten können muss.

Peyton Stearns jedenfalls hat es etwa Danielle Collins oder Catherine (wer erinnert sich nicht an „CiCi“) Bellis gleichgetan und ihren Sporen in den Wettbewerben der NCAA im Dienste der University of Texas in Austin verdient. Das große Coming-Out im professionellen Tennis hat Stearns nun bei den US Open 2023 gefeiert, woran auch die Achtelfinal-Niederlage gegen Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova natürlich nichts ändert. PLatz 44 in den WTA-Charts, das ist der Lohn für die Mühen von New York City. Und auch noch 284.000.- US Dollar an Preisgeld.

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Stricker wird an Legenden gemessen

Dass gute Bildung wichtig ist, weiß man auch in der Schweiz. Dominic Stricker hat dennoch den konventionellen Weg gewählt. Und der hat den Linkshänder mit drei Qualifikations- und drei weiteren Siegen im Hauptfeld in Flushing Meadows in der Weltrangliste bis auf Position 87 vorgespült. Ein neues Karriere-Hoch. Und eine Entwicklung, die man durchaus mit jener des etwas älteren Sebastian Ofner vergleichen kann, dem in Roland-Garros genau derselbe Run aufgegangen ist wie Stricker in New York. Passend dazu übrigens, dass Stricker und Ofner in den vergangenen Monaten öfters miteinander trainiert haben.

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Wie es mit Stricker weitergeht? Hoffentlich so wie bisher. Der Schweizer als solcher hat es ja nicht leicht. Gemessen wird man als junger Mann mindestens an Stan Wawrinka und Roger Federer. Zwei Legenden. Ob und wie Federer mit Stricker Kontakt hält, ist nicht bekannt. Mit Wawrinka hat Stricker in Trier Anfang des Jahres im Davis Cup Doppel gespielt, schon bald wird es in Glasgow eine Wiederauflage geben. Im Gegensatz zu Trier wird Stricker diesmal aber wohl auch im Einzel ran dürfen.

von Jens Huiber

Dienstag
05.09.2023, 23:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.09.2023, 22:29 Uhr