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Super-Oldie stiehlt Youngsters die Show

Als ein spannendes und völlig offenes Turnier mit vielen aussichtsreichen Titel-Kandidaten, aber ohn...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 11.02.2024, 19:18 Uhr

Als ein spannendes und völlig offenes Turnier mit vielen aussichtsreichen Titel-Kandidaten, aber ohne den einen haushohen Titelfavoriten, so wurde die 17. Auflage des aktuell im UTC La Ville stattfindenden Februar HTT 250 Turniers vor dem ersten Aufschlag am vergangenen Freitag ausgemacht. Nach den ersten zwei Turniertagen am Altmannsdorfer Ast kann man diese Einschätzung mit “13 von 16” gesetzten Spielern im Achtelfinale voll und ganz bestätigen. Dennoch hat den designierten und großteils internationalen Titel-Aspiranten zumindest an den ersten beiden Turniertagen ein längst am Karriere-Ende geglaubter HTT-Ex-Star die Show gestohlen. Ein Bericht von C.L

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Ex-Nr. 1 der HTT bei Comeback nur mehr auf HTT Rang Nr. 856

Er kratzt mittlerweile am “60iger”, und er weiß selbst nur zu gut, dass er dieses zehnte Saisonturnier der Hobby-Tennis-Tour an diesem Februar-Wochenende 2024 nicht gewinnen wird. Natürlich ist er mit seinen 59 Jahren in einem mehr als fortgeschrittenen Tennisalter für flotte und von aggressiv spielenden HTT-Youngsters dominierte HTT 250er-Turniere. Natürlich hat er exakt ein Jahr lang kein vernüftiges HTT Match mehr in den Beinen, und natürlich ist er – der einstige Topstar der HTT – im HTT-Computer-Ranking auf einem für seinen Namen fast beschämenden 846igsten Platz abgerutscht. Und trotzdem hat er dieser Tage – zumindest für die Anfangsphase des Februar HTT 250 Turiners – die HTT-Asse der Gegenwart in den medialen Schatten gedrängt. Die Rede ist natürlich von Franz Mayrhuber, den viele der aktuellen HTT-Spieler so gar nicht mehr kennen, der aber eine Vita mitbringt, die sich viele der jungen aufstrebenden HTT-Cracks nur sehnsüchtig wünschen können. Er hat ein Grand Slam-Turnier gewonnen (die HTT French Open 2010), er triumphierte zwei Mal bei den HTT Finals (2009 und 2012), führte das HTT-Entry-Ranking mehr als 100 Wochen als Nummer 1 an, und veredelte seine grandiose Karriere mit Olympia-Gold im Jahr 2009.

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Nach Sieg über die spanische HTT Nr. 1 steht Mayrhuber im Achtelfinale des Februar HTT 250 Turniers

Und wie schon die Erfolgsbilanz seiner famosen Laufbahn, verdient auch der bisherige Auftritt des Franz Máyrhuber beim 17. Februar HTT 250 Turnier allerhöchsten Respekt. Vor exakt 12 Monaten war Mayrhuber bei der letztjährigen Ausgabe dieses 250er-Events zum letzten Mal im Einsatz, danach plagte er sich mit einer langwierigen Knieverletzung samt Operation herum, ehe er dieser Tage sein Comeback feierte, und dieses auch gleich erfolgreich gestaltete. Fast drei Jahre lang hatte Mayrhuber nach seinem bislang letzten HTT Einzelsieg im Mai 2021 auf einen weiteren Erfolg warten müssen, ehe er binnen 24 Stunden gleich zwei Mal zuschlug. Zunächst gab es zum Auftakt ein 6:4, 6:4 über Felix Wilhelm, ehe der 59jährige in Runde 2 mit der spanischen Nummer 1 Fernando Romero über die volle Distanz von drei Sätzen ging, und mit 7:6, 3:6, 6:3 den längeren Atem hatte. Im einzigen Achtelfinale zweier ungesetzter Spieler bekommt es der ehemalige Ranglisten-Erste nun mit Konstantin Weiland zu tun, der in der Runde der letzten 32 mit dem jungen Kosovaren Egzon Brestovci, immerhin die Nummer 4 der Setzliste, aus dem Rennen nahm.

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Von den Top 4 der Setzliste hat nur Egzon Brestovci (Nr. 4) das Achtelfinale verfehlt

Zurück zu jenen Herren, die dieser Tage am Plan haben, sich am kommenden Dienstag mit dem Titel, Februar HTT 250 Champion zu schmücken. Den ersten Schritt dorthin haben Juritsch & Co am Samstag Nachmittag mit recht unterschiedlichen Leistungen und Darbietungen gesetzt. Der topgesetzte US-Amerikaner Mike Juritsch, der im Vorjahr immerhin das Semifinale des Februar HTT 250 Turniers erreicht hatte, ging mit viel Respekt in sein Auftaktduell gegen die 16jährige Ungarin Viola-Hajina Jeck, immerhin hatte der Teenager aus Köszeg in der Runde davor mit Peter Wiesner immerhin den HTT EBO Challenger Sieger von 2021 mit 6:1, 6:0 verklopft. Taktisch diszipliniert zog Juritsch gegen Jeck mit 7:5, 6:1 ins Achtelfinale ein, wo mit Mateo Wagner die Nr. 13 der Setzliste wartet. Wenig ruhmreich rückte derweil die Nr. 2 des Februar HTT 250 Turniers ins Achtelfinale vor. Der Slowake Pavol Cabada, immerhin Gewinner von vier HTT-250-Karrierenturnieren, mühte sich gegen einen vorallem im ersten Satz recht laufstarken und intensiv dagegenhaltenden Andreas Schneider zu einem 4:6, 6:0, 6:0 Erfolg und matcht sich nun im Achtelfinale mit Gerald Putz. Ebenfalls eine Runde weiter – allerdings auch mühevoller und knapper als erwartet – besorgte sich Albaniens an Nr. 3 gesetzter Jungstar Frenkli Qarri sein Ticket fürs Achtelfinale. Der 19jährige Albaner, im Herbst 2021 kometenhaft auf der Tour aufgetaucht, musste gegen Underdog und Rotter-Bezwinger Stefan Kroisleitner Überstunden in Form von drei Sätzen schieben. Aus der Traum vom Titel heißt es hingegen für die Nr. 4 der Setzliste Egzon Brestovci. Der 17jährige aus dem Kosovo musste gegen La Ville Lokalmatador Konstantin Weiland mit 4:6, 3:6 frühzeitig den Hut nehmen.

von Claus Lippert

Sonntag
11.02.2024, 18:34 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.02.2024, 19:18 Uhr