Taylor Fritz - „Novak Djokovic ist ohne Zweifel der beste Spieler“
Taylor Fritz hat nach seiner Niederlage gegen Novak Djokovic bei den ATP Finals in Turin eine positive Bilanz über das Tennisjahr gezogen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.11.2022, 10:16 Uhr

Tja: Wie knapp war Taylor Fritz nun wirklich dran an der großen Sensation, nämlich seinem ersten Sieg gegen Novak Djokovic, der gleichbedeutend mit dem Einzug in das Endspiel der ATP Finals in Turin 2022 gewesen wäre? Beim Stand von 5:4, 30 beide und Aufschlag Fritz jedenfalls hatte der US-Amerikaner zumindest einen Satzball auf dem Schläger. Ein Zuschauer fühlte sich allerdings bemüßigt, genau in jenem Moment verbal in das Match einzugreifen, als Fritz zur Rückhand ausholte. Statt ins freie Feld ging der Schlag ins Netz, Djokovic gewann den zweiten wie den ersten Satz im Tiebreak. Und zog zum achten Mal in ein Endspiel bei der inoffiziellen ATP-Weltmeisterschaft ein.
Für Taylor Fritz wäre eben dies eine unerwartete Krönung einer Saison gewesen, die im Frühjahr nach seinem Triumph in Indian Wells schon zu kippen drohte. „Ich habe eigentlich die gesamte Sandplatz-Saison versäumt, bin ohne Training in die Hartplatz-Turniere gegangen“, resümierte Fritz nach dem Ausscheiden gegen Djokovic, gegen den er nun eine 0:6-Bilanz hat. „Aber ich war trotzdem in der Lage, ein richtig solides Jahr zu spielen.“
Fritz später dran als Rublev, Tsitsipas und Shapovalov
„Solide“ ist natürlich eine Untertreibung, Fritz hat erstmals den Einzug unter die zehn besten Spieler der Welt geschafft, wird als Nummer neun der Welt überwintern. „Ich glaube absolut, dass ich hier hingehöre“, so Fritz weiter. Davon waren Beobachter der Tennisszene schon weitaus früher überzeugt, schließlich konnte Fritz 2015 die US Open bei den Junioren gewinnen. Zu Junioren-Zeiten agierte der mittlerweile 25-Jährige auf Augenhöhe mit Andrey Rublev, Stefanos Tsitsipas oder Denis Shapovalov, die bei den Erwachsenen schon früher ihre Spuren hinterlassen haben als Taylor Fritz.
Eine Sache wollte Fritz dann aber doch noch anmerken. „Es war ein verrücktes Jahr“, merkte er an. „Aber ich habe gelernt: Wenn Novak gespielt hat, war er der beste Spieler. daran gibt es keinen Zweifel. Wenn er nicht gespielt hat, was in diesem Jahr oft vorgekommen ist, haben wir viele unterschiedliche Resultate gesehen. Weil wenn man Novak aus der Gleichung nimmt, spielen alle fast auf demselben Level.“ Da komme es dann auf die Tagesform und auf die jeweiligen Bedingungen an.