Tennis-Online-Coaching mit Daniel Masur

Die Profis der im Augenblick stillgelegten Tennis-Tour haben in den vergangenen Wochen anschaulich demonstriert, wie sie mit der Zwangspause bei der Ausübung ihres Berufs umgehen. Diverse Work-Out Übungen und Tennis-Challenges animieren in den sozialen Medien zum Mitmachen. Auch Daniel Masur, aktuell die Nummer 250 der ATP-Weltrangliste, versucht die Zeit zu Hause sinnvoll zu überbrücken.

von Florian Heer
zuletzt bearbeitet: 19.04.2020, 15:25 Uhr

Daniel Masur geht neue Wege
© Jürgen Hasenkopf
Daniel Masur geht neue Wege

Daniel Masur gehört zu den Spielern, die in der bisher letzten Woche im internationalen Tenniszirkus noch unterwegs waren. Der 25-jährige Deutsche war Mitte März im südafrikanischen Potschefstroom bei einem ATP-Challenger-Turnier aktiv. Im Viertelfinale hätte es eigentlich gegen seinen Landsmann Dustin Brown gehen sollen. Dann folgte die Absage der Veranstaltung.

„Das Thema war zwar in den News in Südafrika präsent, allerdings hatte man auf der Anlage selbst nichts gemerkt. Im Land gab es zu dieser Zeit lediglich einen bestätigten Fall. Es war allerdings absehbar, dass sich die Corona-Pandemie auf die Tennis-Tour auswirken würde“, erzählt Masur im Rahmen des Tennis-Podcasts „Challenger Corner“.

Frühe Abreise aus Südafrika

Ganz so spektakulär wie die Abreise der Kollegen beim parallel ausgetragenen Turnier in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan, wo unter anderem der Deutsche Yannick Maden vor einer angedrohten Quarantäne aus Zentralasien flüchten musste, verlief das abrupte Ende des Events in Potschefstrom nicht.

„Zu diesen Zeitpunkt kam die Entscheidung das Turnier abzubrechen eher überraschend. Aus heutiger Sicht ist es natürlich absolut nachvollziehbar. Für uns ging es dann lediglich darum möglichst schnell nach Hause zu kommen, bevor die Grenzen dicht gemacht werden“, so Masur, der sich seit seiner Rückkehr nach Deutschland mit seiner Freundin in deren gemeinsamer Wohnung in Tutzing am Starnberger See befindet.

Online-Coaching via Facebook

Möglichkeiten aktiv Tennis zu spielen hat er allerdings keine, was ihn dazu geführt hat während der Pause kreativ zu werden. Der Profi, den auf der Tour alle nur bei seinem Spitznamen „Wally“ nennen, bietet Online-Coaching an. „Ich habe über Facebook angefangen die Aktion zu promoten und es wurde auch sehr gut angenommen. Spieler verschiedener Klassen haben sich bei mir gemeldet und ich konnte sie in diversen Bereichen unterstützen. Die Bandbreite geht von Hilfestellungen bei technischen Fragen bis zu dem Ausarbeiten individueller Trainingspläne,“ erklärt Masur sein Vorgehen.

„Mir macht dies sehr viel Spaß. Da man sich auf den Tennisplätzen zurzeit nicht treffen darf, ist dieses digitale Angebot eine ganz gute Alternative.“ Außerdem gehöre er zu den Personen, die versuchen aus jeder Situation das Beste zu machen.

Masur konnte bisher acht Titel auf dem ITF-Pro-Circuit im Einzel erringen und ist regelmäßig auf der ATP-Challenger-Tour unterwegs. Sein höchstes Ranking in der ATP-Weltrangliste verzeichnete der Rechtshänder im Juni 2017 auf Platz 203.

von Florian Heer

Sonntag
19.04.2020, 16:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 19.04.2020, 15:25 Uhr