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Tennys Sandgren: "Es ist traurig und brutal zugleich"

Der US-Amerikaner Tennys Sandgren ist mit der Entscheidung der USTA, keine Sondergenehmigung für Novak Djokovic bei den US Open zu ermöglichen, absolut nicht einverstanden.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 27.08.2022, 02:04 Uhr

© Getty Images
Novak Djokovic und Tennys Sandgren bei den US Open 2018

Tennys Sandgren ist mit Sicherheit nicht für seine verbindlichen und konfliktfreien Äußerungen bekannt: Der US-Amerikaner ist Zeit seiner Tenniskarriere nicht auf Kompromiss aus, eckt gerne mal an und steht mit absoluter Überzeugung zu seinen mitunter recht(s) extremen Meinungen - ob zu Recht oder nicht liegt im Auge des Betrachters und muss wohl jeder Tennisfan für sich selbst klären. Will man sich mit dem Gedankengut des 31-Jährigen auseinandersetzen, muss man jedenfalls recht schmerzbefreit mit Themen wie Ausländerfeindlichkeit oder Homophobie umzugehen wissen.

Bereits Anfang August, als klar wurde, dass ein Antreten des Serben Novak Djokovic ob seiner fehlenden Covid-19-Schutzimpfung bei den US Open in New York wohl nicht in Frage kommen würde, sprang der Mann aus Tennessee dem Ex-Weltranglisten-Ersten unterstützend zur Seite und forderte zumindest eine Ausnahmegenehmigung für den 21-fachen Grand-Slam-Champion aus Südosteuropa. Wie wir heute wissen wurde daraus nichts - aus Sicht von Sandgren ein riesiger Skandal für den "weißen Sport".

"Vielleicht einige froh, dass Novak nicht dabei ist"

In einem Interview mit L'Equipe erklärte der ehemals Weltranglisten-41. auch, warum er gerade mit Kritik am US-amerikanischen Tennisverband (USTA) nicht sparen wolle: "Sie [USTA, Anm.] sollten uns nicht Glauben machen, dass Sie keine Macht haben und Ihre Stimme nicht zählen würde. Die US Open sind ein so riesiges Ereignis, dass es 2020 im September stattfinden konnte, während alle anderen Veranstaltungen abgesagt wurden. Die US Open sind für Novak also geschlagen. Es ist traurig und brutal zugleich."

Tennis sei von Natur aus ein egoistischer und individueller Sport: "Jeder denkt nur an seine Interessen. Sobald solche Probleme auftreten, hält jeder die Klappe. Ich finde das traurig. Vielleicht sind einige auch froh, dass Novak nun nicht dabei ist..." Sandgren selbst positionierte sich von Anfang an als Impfgegner und hat auch selbst keine Immunisierung in Anspruch genommen.

von Stefan Bergmann

Samstag
27.08.2022, 07:58 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.08.2022, 02:04 Uhr