Thiem-Coach Nicolas Massu: „Verschiedene Kulturen, aber dieselbe Leidenschaft“

Nicolas Massu ist für den Titel des „Coaches des Jahres“ auf der ATP-Tour nominiert. Wie alle anderen Kandidaten gab auch Massu Auskunft über die Beziehung zu seinem Schützling Dominic Thiem.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 17.12.2020, 10:56 Uhr

Nicolas Massu hat viel Grund für Applaus gefunden
© Getty Images
Nicolas Massu hat viel Grund für Applaus gefunden

Bald sind es zwei Jahre, in denen Nicolas Massu als Coach von Dominic Thiem gewirkt hat. Der chilenische Olympiasieger von 2004 im Einzel und im Doppel war Anfang 2019 in Buenos Aires zum Team Thiem gestoßen, damals noch von Günter Bresnik an Bord gebracht als möglicher Tour-Coach für die österreichische Nummer eins. Wenige Wochen später hatte Massu das Zepter plötzlich selbst in der Hand. Und kann Ende 2020 auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken. In seiner Amtszeit hat Thiem mit Indian Wells sein erstes ATP-Masters-1000-Turnier gewonnen, stand zwei Mal im Endspiel der ATP Finals sowie 2020 der Australian Open und 2019 der French Open. Und holte sich vor wenigen Wochen bei den US Open erstmals den Sieg bei einem der vier Majors.

Kein Wunder, dass Massu 2020 einer der Kandidaten für den Titel „Coach des Jahres“ auf der ATP-Tour ist. Neben Gilles Cervara, der sich um Daniil Medvedev kümmert, Juan Ignacio Chela, dem Coach von Diego Schwartzman, Altmeister Riccardo Piatti, der Jannik Sinners Karriere steuert, und Fernando Vicente, der Andrey Rublev zu fünf Titeln in der verkürzten Saison 2020 gecoacht hat. Wer die Auszeichnung erhält, entscheidet der Kollegenkreis.

Massu kann viel an Thiem weitergeben

Die ATP hat den fünf Nominierten nun ein paar spezifische Fragen gestellt - und Nicolas Massu hat vor allem zwei Dinge in seiner Zusammenarbeit mit Dominic Thiem herausgestellt. „Ich habe mit dem Tennissport erst vor sieben Jahren aufgehört, das ist noch nicht lange her. Ich glaube also, dass ich viele Dinge, die ich als Tennisspieler selbst erlebt habe, an Dominic weitergeben kann. Und auf der persönlichen Ebene lernen wir uns immer besser kennen und schaffen Tag für tag mehr Vertrauen zueinander.“

Dass er und sein Schützling komplett unterschiedliche Biographien haben, sieht Nicolas Massu sogar als Vorteil. „Wir stammen aus verschiedenen Kulturen. Ich bin Südamerikaner, er ist Europäer. Aber ich glaube, dass uns das stärker macht. Weil wir zwar verschiedene Persönlichkeiten haben, aber die Leidenschaft teilen, jeden Tag das Beste zu geben. Außerdem ist unser Altersunterschied nicht zu groß. Das hilft uns dabei, auf und neben dem Tennisplatz eine gute Energie zu entwickeln.“

von tennisnet.com

Donnerstag
17.12.2020, 17:40 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.12.2020, 10:56 Uhr