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Thomas Muster zur Thiem-Trennung: "Weiß, warum er sich so entschieden hat"

Thomas Muster hat sich im Gespräch mit Eurosport zur überraschenden Trennung von Dominic Thiem geäußert.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 26.01.2020, 13:40 Uhr

Dominic Thiem und Tomas Muster
© GEPA
Dominic Thiem und Tomas Muster

Es war die große Überraschung am Samstag - und die große Frage blieb offen: Warum kam es zur Trennung zwischen Dominic Thiem und Thomas Muster, der groß angelegten Zusammenarbeit zwischen Österreichs aktueller Nummer 1 und der ehemaligen Welt-Nummer-1?/

Thiem hatte nach seinem Sieg über Taylor Fritz die Trennung bestätigt, wollte die Sache jedoch relativ klein halten. Es habe einfach nicht gepasst - und schon bevor man gemeinsam begonnen habe, habe man festgehalten: Man wolle es gemeinsam probieren, aber wenn es nicht funktioniere, werde es wieder beendet, so Thiem.

Der Druck von der Box seitens Muster sei zu groß gewesen, hieß es weiter; zudem, so Thiem, seien zwei unterschiedliche Charaktere aufeinandergetroffen. Böses Blut habe es jedoch nicht gegeben. Man verstehe sich super.

Muster über Thiem: "Gibt Häuser mit schönen Fassaden, aber man weiß selten, wer drinnen wohnt"

Nun hat sich auch Thomas Muster zur Trennung geäußert. Im Interview mit Boris Becker auf Eurosport sagte er über Thiem: "Ein toller Junge, der sehr lernfähig ist, der natürlich aber auch seine Mankos hat, die er ausbessern muss, wenn er ganz nach vorne will." In vielen Bereichen sei Thiem schon besser geworden, in vielen Bereichen sehe er aber noch Aufholbedarf, so Muster. Konkret: "Im technischen Bereich, im körperlichen Bereich, vor allem aber im mentalen Bereich."

Wie überraschend die Trennung nach so kurzer Zeit für Muster kam, ließ er auch heraushören. "Ich habe mich voll in dieser Rolle für die nächsten beiden Jahre gesehen."

Zu den Details, warum Thiem sich für die Beendigung der Zusammenarbeit entschieden habe, wollte Muster sich jedoch nicht äußern. "Ich weiß es, will das aber hier nicht kommentieren", so der 52-Jährige. "Vereinfacht gesagt: Es gibt Häuser mit schönen, ja mit ganz wunderbaren Fassaden. Aber man weiß sehr selten, wer drinnen wohnt."

Straka: "Tom war vielleicht zu viel motiviert"

Herwig Straka, der Manager sowohl von Muster als auch Thiem, sagte: "Tom war voll motiviert. Vielleicht war er sogar zu viel motiviert." Und sah auch den Start direkt in Australien als möglichen Fehle. “Vielleicht wäre es besser gewesen, die Zusammenarbeit step by step zu machen, also eher bei kleineren Turnieren zu beginnen, damit es sich besser entwickeln kann. So ist es gleich mit einem Grand-Slam-Turnier losgegangen.“

In diese Richtung hatte sich auch schon Thiem gegenüber dem ORF geäußert. „Ein Grand-Slam-Turnier ist etwas ganz Besonderes für mich, da herrscht eine ganz andere Drucksituation“, sagte er - hier habe er nicht das Gefühl gehabt, dass es  zu 100 Prozent richtig für ihn sei. "Deshalb ist es für mich auch besser, das früher als später zu beenden."

Einen möglichen Streit zwischen Thiems Haupttrainer Nicolas Massu und ihm wies Muster indes zurück: "Absoluter Blödsinn! Wir haben uns super verstanden und uns gut ergänzt. Da hat alles gepasst."

Thiem und Muster weiterhin in Melbourne auf dem Platz

Sowohl Muster als auch Thiem bleiben jedoch weiterhin in Melbourne. Muster nimmt am Legenden-Doppel an der Seite von Mats Wilander teil, Thiem bestreitet sein Achtelfinale beim Hauptturnier in der Nacht zum Montag (ab 2.30 Uhr MEZ) gegen Gael Monfils (hier im Liveticker!).

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Thiem Dominic

von Florian Goosmann

Sonntag
26.01.2020, 12:26 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.01.2020, 13:40 Uhr

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