Novak und Ofner souverän ins Linz-Viertelfinale!

Für Markus Ahne und Barbara Haas kam hingegen im Achtelfinale des Heimturniers das Aus.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.07.2011, 17:45 Uhr

Starke Leistung von Dennis Novak beim ITF Junior Open in Linz: Der Bresnik-Schützling zog beim ITF-Turnier der Kategorie 1 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt am Donnerstag ins Viertelfinale ein. Der auf vier gesetzte Niederösterreicher (ITF 52) fertigte den auf 14 gereihten Polen Maciej Romanowicz (ITF 111) überraschend locker mit 6:1, 6:0 ab. Damit fixierte Novak auch die Hauptbewerbs-Teilnahme am Junioren-Bewerb der US Open. Am Abend zog auch Patrick Ofner (ITF 14) in die Runde der letzten Acht nach. Der topgesetzte Kärntner schlug den auf 13 gereihten Deutschen Constantin Christ (ITF 71) mit 6:4, 6:1. Für Markus Ahne (ITF 251) war hingegen Endstation, der Kärntner verlor gegen den Israeli Or Ram-Harel (ITF 173) mit 5:7, 2:6. Die auf fünf gesetzte Barbara Haas (ITF 33) enttäuschte als letzte heimische Mädchen-Hoffnung auf allen Linien und unterlag der US-Amerikanerin Alexandra Kiick (ITF 100) mit 2:6, 2:6.

Ahne vergibt 5:1 und Satzball

Mit dem Auftritt von Ahne hatte der Tag auf der Anlage des ATZ Linz um 9.30 Uhr aus rot-weiß-roter Sicht begonnen. Der Südstadt-Schützling legte einen fulminanten Start hin, lag 5:1 und 40/30 in Front. "Bis dahin hab ich gut gespielt, da hatte er wenige Chancen. Ich bin dann aber leider zu defensiv geworden. Ich hab zwar nicht schlecht gespielt, aber da war zu wenig Druck dahinter." Die Folge: eine Zwei-Satz-Niederlage. Am Dienstag war Ahne drei Stunden auf dem Platz gestanden, am Mittwoch sogar vier - plus ein Doppel am Abend. Doch auf die vorangegangenen Strapazen wollte sich der 17-Jährige nicht ausreden: "Der Körper war okay, daran hat's nicht gelegen." Für Ahne ist es der zweite Achtelfinal-Einzug der Karriere bei einem Kategorie-1-Event gewesen: "In Summe bin ich zufrieden, auch wenn heute mehr drinnen gewesen wäre." Nun wartet auf den Blondschopf in Fieberbrunn der erste Einsatz auf Future-Ebene: "Ich bin gespannt drauf. Ich kann da auf jeden Fall locker spielen."

Haas-Trainer: " Das war Arbeitsverweigerung"

Im Anschluss bekam es Haas mit der amtierenden U16-Orange-Bowl-Siegerin Kiick zu tun - und damit mit einer sehr unangenehmen, defensiv starken und beweglichen Gegnerin. Haas startete gut, schaffte gleich das Break zum 1:0, stand danach aber gegen das weitaus sicherere Spiel ihrer Kontrahentin auf verlorenem Posten. Nur im zweiten Satz keimte noch mal kurz Hoffnung auf, als der 15-jährigen Niederösterreicherin das Break zum 2:1 gelang. Spätestens nach dem Aufschlagverlust zum 2:4 trotz 40/0-Führung war die Luft aber draußen. Von ihren Trainern Marco Zandomeneghi und Helmut Fellner musste sich Haas harte Kritik gefallen lassen: "Das war Arbeitsverweigerung", ärgerte sich Zandomeneghi unter Zustimmung von Fellner. "Diese Leistung hatte nichts mit einer Spielerin zu tun, die auf dem Weg nach oben ist. Sie hat Tipps von uns nicht angenommen und auch nicht bis zum Schluss gekämpft." Und weiter: "Es reicht nicht, wenn sich alle im Team den Arsch aufreißen und sie selbst nicht."

Novak: "Mir ist alles aufgegangen"

Im dritten Österreicher-Match des Tages klappte es dann mit dem ersten Sieg - und wie! Mit einer vor allem taktisch höchst überzeugenden, cleveren und abgebrühten Vorstellung spielte sich Novak ins Viertelfinale, verlor nach dem Ausgleich von Romanowicz zum 1:1 nicht mal ein einziges Game mehr. "Das war wirklich gut heute", freute sich der 17-Jährige, "es ist mir alles so aufgegangen, wie ich's mir vorgestellt hab. Ich hab sehr druckvoll gespielt und bin bis zum Ende konzentriert geblieben." Dabei hatte Novak vorm Spiel auch andere Gedanken im Hinterkopf: "Ich hab gewusst, wenn ich das Match gewinne, bin ich bei den US Open fix im Hauptbewerb drinnen. Ich wollte mir nicht zu viel Druck machen, aber das war natürlich mein Ziel. Schön, dass ich das jetzt geschafft hab." Beim Junior-Grand-Slam in Flushing Meadows soll die Junioren-Karriere des Pottendorfers also ein möglichst rühmliches Ende erfahren. Die Gegenwart ist aber weiter Linz. Im Viertelfinale wartet nun wie letzte Woche in Berlin der Australier James Frawley, den Novak dort mit 5:7, 6:2, 6:3 besiegt hatte. "Da bin ich direkt von Wimbledon gekommen, hab vorher nur einen Tag auf Sand gespielt. Das war kein gutes Match damals. Ich hab da sicher wieder meine Chancen."

Ofner: "Bin selbst überrascht"

Nach der Gala von Novak lieferte auch Ofner eine starke Vorstellung ab. Der 18-jährige Klagenfurter dominierte Christ anfangs nach Belieben, führte schnell mit Doppelbreak 4:1. Als der Deutsche kurz aufkam und sogar Spielball aufs 5:4 hatte, legte Ofner wieder einen Gang zu, sicherte sich den ersten Satz und war danach ungefährdet. "Ich hab eigentlich gut gespielt. Nach der klaren Führung im ersten Satz sind da ein paar Bälle blöd gelaufen, da ist er wieder zurückgekommen. Aber ich hab mich dadurch nicht beirren lassen." Ofner zeigte sich sehr zufrieden: "Ich hab aggressiver gespielt als gestern und mich auch besser gefühlt. Es hat mich selbst überrascht, dass ich das so klar gewonnen hab, Christ ist erst letzte Woche in Berlin im Finale gestanden." Nächster Gegner von Ofner ist der tschechische Qualifikant David Simunek (ITF 297), der den Spring-Bowl-Sieger Jaden Grinter (ITF 75) aus Neuseeland überraschend eliminierte. "Ich kenne Simunek nicht, keine Ahnung, was da auf mich zukommt. Aber wenn ich so spiele wie heute, wird er für mich sicher auch schlagbar sein", freut sich Ofner schon auf den Kampf um den Halbfinal-Einzug.



Manuel Wachta berichtet live aus Linz.
(Foto: GEPA pictures / Matthias Hauer)

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Donnerstag
14.07.2011, 17:45 Uhr