Überraschende Entscheidung - Kiki Bertens beendet nach dieser Saison ihre Karriere

Die Niederländerin Kiki Bertens gab Mittwoch bekannt, dass die Saison 2021 für sie ihre letzte sein wird.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 17.06.2021, 17:53 Uhr

2021 ist für Kiki Bertens die letzte Saison
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2021 ist für Kiki Bertens die letzte Saison

29 Jahre ist nicht unbedingt das Alter, in dem man seine aktive Tenniskarriere beendet - vor allem, wenn die Karriere gerade in den letzten Jahren gut verlaufen war. Kiki Bertens hat sich allerdings genau dazu entschlossen. Die ehemalige Nummer vier der Welt gab diese überraschende Entscheidung Mittwoch bei einer Pressekonferenz in ihrer Heimat den Niederlanden bekannt. Grund für diesen Schritt, der direkt nach dem Turnier in Roland Garros gefällt wurde, seien die letztjährige COVID-Pause ebenso, wie ihre anhaltenden Probleme an der Achillessehne.

„Wäre COVID nicht gekommen, hätte ich möglicherweise noch zwei, drei Jahre weiter machen können. Wenn ich im Rhythmus bin, ist es leicht für mich und ich kann einfach so weitermachen - egal wie lange. Darum konnte ich auch 30 Turniere im Jahr spielen. Woche für Woche, Einzel und Doppel. Aber wenn du einmal einen Schritt zurück gemacht hast, muss sich der Körper wieder daran gewöhnen, das macht es hart. Ich genieße die Zeit zu Hause, also warum soll ich kämpfen? Kämpfen mit meiner Fitness, mit meiner Verletzung und damit, wie ich mich auf dem Platz fühle. Es ist einfach Zeit ein neues Kapitel aufzuschlagen und ich freue mich darauf“, ließ die Dame aus Südholland ehrliche Einblicke in ihr Gefühlsleben zu.

Wimbledon und Tokio noch Fixpunkte

Zu Beginn der Corona-Saison 2020 hatte Bertens noch keine Gedanken an ein Ende ihrer sportlichen Karriere verschwendet. Ein Jahr zuvor hatte sie mit dem Sieg bei den Mutua Madrid Open ihren größten Karrieretitel eingeheimst. Mit Weltranglisten-Position vier, ihrer besten Karriereplatzierung, war sie auch die bestplatzierte holländische Dame in der WTA-Geschichte. 2020 begann ebenfalls sehr vielversprechend: Viertelfinale in Brisbane, Achtelfinale bei den Australian Open und die Titelverteidigung in Sankt Petersburg.

„Ich hatte das Gefühl, dass es ein richtig gutes Jahr werden würde. Aber dann kam COVID und alles änderte sich. Da alles so ungewiss war, war es auch so schwer, täglich hinaus zu gehen und zu trainieren. Also dachte ich, ich gebe meinem Körper eine komplette Auszeit - und ehrlich gesagt, ich mochte es“, erzählte Bertens. Als sie wieder das Training aufnahm, verschlimmerten sich die Schmerzen in der Achillessehne sofort. „Wenn du nicht mehr 100 % jeden Tag geben kannst, und die Arbeit dir keine Genugtuung mehr gibt, muss man sich fragen warum man das eigentlich noch macht. Für mich war es eine klare Entscheidung. Genug ist genug.“

Bertens plant nun noch beim WTA-Turnier in Eastbourne, beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon und bei den Olympischen Spielen in Tokio aufzuschlagen. Danach möchte sie entscheiden, ob sie ihre Karriere nach Tokio beendet, oder noch die Hartplatz-Saison in den USA anhängen wird.

von Stefan Bergmann

Donnerstag
17.06.2021, 19:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.06.2021, 17:53 Uhr