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US Open 2020: Dominic Thiem im Finale - „Mein härtester Drei-Satz-Sieg“

Dominic Thiem steht nach einem Drei-Satz-Erfolg gegen Daniil Medvedev erstmals im Endspiel der US Open. Dort trifft der Österreicher am Sonntag (22 Uhr MESZ, live bei Eurosport und in Österreich bei ServusTV und in unserem Liveticker) auf Alexander Zverev.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 12.09.2020, 09:04 Uhr

Daniil Medvedev und Dominic Thiem am Freitag in New York City
© Getty Images
Daniil Medvedev und Dominic Thiem am Freitag in New York City

Allzu viel verfrühte Euphorie ist bei den österreichischen Tennisfans nach dem Gewinn des zweiten Satzes von Dominic Thiem im Halbfinale der US Open 2020 gegen Daniil Medvedev nicht aufgekommen: Ein paar Minuten zuvor hatte Thiem einen unglücklichen Schritt getan, humpelte leicht, aber merklich über den Court im Arthur Ashe Stadium. Und jetzt hatte er sich seiner Schuhe entledigt, den Turnierphysio gerufen und von seinem eigenen, Alex Stober, gleich zwei paar neue Schuhe in Empfang genommen.

Die brauchten ein bisschen Einlaufzeit - wie schon im zweiten Durchgang legte Medvedev mit einem Break vor, Thiem nutzte wieder die letzte Möglichkeit zurückzukommen. Dass am Ende ein 6:2, 7:6 (7), 7:6 (5) nach 2:55 Stunden Spielzeit stand, gab die Ausgeglichenheit in dieser Begegnung nur unzureichend wieder. „Das war ein großartiges Match auf einem sehr hohen Level“, erklärte Thiem bei seiner Pressekonferenz nach dem erstmaligen Einzug in das Finale der US Open. „Es war wahrscheinlich der härteste Drei-Satz-Sieg, den ich jemals hatte. Ich hätte sehr leicht ein, zwei Sätze zurückliegen können. Er hat auf den zweiten und dritten aufgeschlagen. Glücklicherweise habe ich gegen Ende dieser Sätze mein bestes Tennis gespielt.“

Thiem zeigt Ende des zweiten Satzes keine Nerven

Gerade zu Beginn des dritten Satzes fühlten sich viele Instant-Historiker auf den Plan gerufen: Hatte nicht eben Alexander Zverev einen 0:2-Satzrückstand gegen Pablo Carreno Busta aufgeholt? Und wirkte Thiem nach seinem Schuh-Malheur nicht plötzlich angreifbar? Vielleicht. Daniil Medvedev hat sich in seiner Karriere aber noch nie aus einem derartigen Loch befreit, ja, der Russe kann in seiner Vita noch nicht einmal einen Fünf-Satz-Sieg ausweisen.

Darüber hinaus wäre es äußerst bemerkenswert gewesen, hätte sich am selben Abend wiederholt, was in der Open Era des Tennissports zuvor nur fünfmal im Halbfinale der US Open eingetreten ist: ein Comeback nach zwei verlorenen Sätzen.

Zuzutrauen wäre es Medvedev aus sportlicher Sicht natürlich dennoch gewesen. „Er war sogar der etwas bessere Spieler, bis er zum Satz aufgeschlagen hat“, so Thiem weiter. „Ich habe zweimal in exakt derselben Situation das Rebreak geschafft. Das ganz große Schlüsselspiel war bei 5:5 im zweiten Satz, wo ich vier oder fünf Breakchancen abgewehrt habe.“

Klar positive Bilanz gegen Zverev

Thiems Taktik, die Spinarten und Geschwindigkeiten zu mischen, ging am Ende voll auf. Und genau so wird wohl auch der Ansatz gegen Alexander Zverev am Sonntag im Endspiel aussehen. Zuletzt haben die beiden im Halbfinale der Australian Open Anfang 2020 gegeneinander gespielt, damals setzte sich Thiem durch. Insgesamt hat der Österreicher in der gegenseitigen Bilanz die Nase mit 7:2-Siegen vorne.

Der Respekt vor seinem Kumpel ist dennoch groß. „Sascha ist ein fantastischer Spieler. Einer der größten während der letzten Jahre. Er hat alle Titel außer einem Major gewonnen. Er wird natürlich auch alles tun, um den Titel zu gewinnen.“ In Endspielen sind Thiem und Zverev bislang zweimal aufeinander getroffen: 2016 in Nizza (Sieger Thiem) und 2018 in Madrid (Sieger Zverev).

Hier das Einzel-Tableau bei den US Open 2020

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Thiem Dominic

von Jens Huiber

Samstag
12.09.2020, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 12.09.2020, 09:04 Uhr

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