tennisnet.comATP › Grand Slam › US Open

US Open 2021: Djokovic, Nadal, Federer, Thiem & Co - Unterschiedlichste Vorbereitungen

Die US Open 2021 rücken langsam näher. In der Weltspitze geht man bei den Herren in Sachen Vorbereitung (gezwungenermaßen) höchst unterschiedliche Wege. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 06.08.2021, 15:18 Uhr

Die Vorbereitung auf die US Open sieht in der Weltspitze (gezwungenermaßen) höchst unterschiedlich aus
Die Vorbereitung auf die US Open sieht in der Weltspitze (gezwungenermaßen) höchst unterschiedlich aus

Bislang hat wohl nur ein Mann, dem bei den US Open 2021 ernsthaft der Titelgewinn zuzutrauen ist, Matchpraxis auf dem amerikanischen Kontinent sammeln dürfen: Rafael Nadal. Der Spanier geht einen Sonderweg in der Turnierplanung, hat anders als Konkurrent Djokovic die Olympischen Spiele ausgelassen und schlug - gar erstmals in seiner Karriere - beim ATP-500-Event von Washington auf, ehe planmäßig die ATP-Masters-1000-Events von Toronto und Cincinnati folgen sollen. 

Novak Djokovic hingegen ist erst bei den Western & Southern Open in Cincinnati zurück auf der größten Tennisbühne zu erwarten. Ein Turnier, zu dem der Serbe als Titelverteidiger reist, um die Geister der missglückten Olympischen Spiele endgültig zu vertreiben. Denn dann wartet auf den Serben bereits das letzte Grand Slam des Jahres in Flushing Meadows, in dem es für den Serben um nichts Geringeres als den historischen "Grand Slam" geht, also alle Major-Turniere in einem Kalenderjahr für sich zu entscheiden. 

Zverev pausiert nach Gold-Lauf

Ebenso erst in Cincinnati aufschlagen wird der Deutsche Alexander Zverev, der eben jenen Novak Djokovic in Tokio auf dem Weg zum "Golden Slam" im Halbfinale eine empfindliche Niederlage zuführte. Der gebürtige Hamburger wird nach Gewinn der Goldmedaille beim größten Sportereignis des Planeten etwas länger als eingangs geplant pausieren, den Feinschliff für die US Open jedoch wohl ziemlich sicher in Ohio suchen. 

Die Reise nach New York City wird für Zverev außerdem eine Rückkehr an jenen Ort sein, an dem der 24-Jährige die bislang härteste Niederlage seiner Laufbahn einstecken musste. Und zwar im Vorjahr. Endspiel gegen Dominic Thiem. Damals war Zverev zwei Punkte vom Traum vom Grand-Slam-Titel entfernt, gab eine 2:0-Satzführung in einem dramatischen Endspurt aus der Hand. Und hatte an dieser Niederlage noch lange zu knappern. 

Thiem und Federer wackeln

Der damalige Premieren-Major-Sieger Thiem wird in diesem Jahr wohl wenig um den Titelgewinn mitreden - sofern der Österreicher beim Major in Flushing Meadows überhaupt an den Start geht. Für die Masters-Events in Toronto und Cincinnati hat der 27-Jährige abgesagt, aus dem Betreuerteam Thiems heißt es, dass sein Antreten aufgrund der Handgelenksverletzung, die sich der Lichtenwörther in Mallorca zugezogen hatte, gehörig wackelt. 

Ebenso unsicher ist auch ein Antreten von Altmeister Roger Federer, bei dem ohnedies unklar ist, ob der Schweizer überhaupt noch einmal aktiv ins Arthur Ashe Stadium, wo Federer in Summe fünf Major-Titel feiern durfte, zurückkehren wird. Auch der 39-jährige Veteran hat für die beiden Masters-Turniere in Nordamerika rausgezogen, ein offizielles Statement zu den US Open steht noch aus. 

Berrettini zieht raus, Tsitsipas greift an

Die beiden Debütanten in einem Grand-Slam-Finale in dieser Saison, Matteo Berrettini und Stefanos Tsitsipas, gehen ebenso gezwungenermaßen verschiedene Wege. Berrettini muss aufgrund einer Verletzung, die den Römer bereits bei den Olympischen Spielen zur Absage zwang, in Toronto passen, scheint jedoch weiterhin in der Entry List für das ATP-Masters-1000-Event von Cincinnati auf. 

Die volle Vorbereitung hingegen wird wohl Stefanos Tsitsipas auf sich nehmen, der in Toronto zusammen mit Daniiil Medvedev und Rafael Nadal zu den heißesten Anwärtern auf den Titelgewinn zählt. Der Grieche konnte nach seinem Finaleinzug bei den French Open zuletzt wenig überzeugen, unterlag in Wimbledon bereits in Runde eins Francis Tiafoe und musste auch in Tokio überraschend früh die Segel streichen. 

Medvedev 2019 im US-Open-Finale 

Ebenso enttäuschend verliefen diese beiden Turniere für Daniil Medvedev, der bereits 2019 nah dran war am US-Open-Titel. Auch der Russe zählt zum Kreis der Topfavoriten auf den Major-Triumph in New York City. Und auch der Russe ist bereits kommende Woche in Toronto zu erwarten. Vor zwei Jahren war Medvedev im Endspiel des letzten Majors des Jahres an Rafael Nadal gescheitert. 

Es zeigt sich: Die Weltspitze verfolgt in diesem Jahr (notgedrungen) höchst unterschiedliche Wege in Sachen Vorbereitung auf das nächste ganz große Highlight des Tennisjahres 2021. Mit Thiem und Federer wackeln zwei Topstars gewaltig, Nadal hingegen nimmt sich viel Zeit, seine Topform zu finden. Und Novak Djokovic? Über den wird - Vorbereitung hin oder her - der Weg zum Titel in Flushing Meadows führen. 

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Zverev Alexander
Nadal Rafael
Djokovic Novak
Tsitsipas Stefanos
Medvedev Daniil
Berrettini Matteo

von Michael Rothschädl

Freitag
06.08.2021, 18:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.08.2021, 15:18 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic
Zverev Alexander
Nadal Rafael
Djokovic Novak
Tsitsipas Stefanos
Medvedev Daniil
Berrettini Matteo