US Open 2021: Plätze, Hitze, Bälle - alles spielt eine Rolle
Neben den Problemen, die die jeweiligen GegnerInnen zu bereiten versuchen, müssen die SpielerInnen bei den US Open auch mit zum Teil sehr unterschiedlichen Bedingungen zurecht kommen.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
26.08.2021, 10:02 Uhr

Brad Gilbert hat dieser Tage mal ein wenig den Puls gemessen. Nicht im wörtlichen Sinne, der ehemalige Top-Profi und Coach von Andre Agassi und jetzige TV-Experte für den US-Sender ESPN schaute beim Training von Simona Halep vorbei. Und tauschte sich mit der Rumänin über die Beschaffenheit der Plätze und der Bälle aus. Wie spielt es sich in den beiden großen Arenen, dem Arthur Ashe Stadium und dem Louis Armstrong Stadium? Springen die Bälle auf den anderen Plätzen flacher ab?
Etwaige Auskünfte von Halep hat Brad Gilbert sich für seine Einsätze ab Montag aufgespart, die Wahrnehmungen unter den Profis variieren ohnehin. Drei Fragen, vier verschiedene Antworten, so war das im vorigen Jahr schon, als die SpielerInnen in Roland Garros zum Umstieg der Bälle von Babolat auf Wilson Stellung nehmen sollten. Zu schwer, sagten die einen. Kein Unterschied, meinten andere. Rafael Nadal war es ohnehin wurst, im Herbst 2020 zog der Matador bei ungewohnten Bedingungen noch einmal voll durch.
Einen ebenso großen Einfluss wie die Beläge haben wohl auch die Licht-Schatten-Verhältnisse. Fotografen meinen, dass im Ashe die Bilder ab dem mittleren Nachmittag fast wertlos sind, weil das Licht nicht mehr stimmt. Auch am Armstrong wird es in der Regel schon früher dunkel.
Connors und del Potro als Stimmungsmacher
Wobei: Der Court 17, einer der größeren, kennt den Schatten nur vom Hörensagen. Reilly Opelka hat dort vor zwei Jahren Fabio Fognini abserviert, auch Dominic Thiem wusste auf dem schnellen Platz gegen seinen damaligen Angstgegner Kevin Anderson wenig zu bestellen.
Die dichteste Atmosphäre könnte der Grandstand bieten. Hängt halt davon ab, wer spielt. Juan Martin del Potro ist in diesem Jahr wider nicht am Start, die Fünf-Satz-Schlacht gegen Thiem aus dem Jahre 2017 ist aber als ein ganz großes Stimmungs-Highlight in die jüngeren Geschichte eingegangen (getoppt vielleicht nur vom Run von Jimmy Connors im Jahr 1991, der die Fans im alten Louis Armstrong Stadium von den Sesseln gerissen hat. Apropos: Der Neubau des zweitgrößten Stadions hat nur ein Jahr gedauert, das Interims-Armstrong wusste aber mit einem ganz besonderen Schmankerl aufzuwarten: einem Ast, der recht tief in die Zuschauerränge hineinragte.