US Open: Daniel Evans widerspricht Novak Djokovic
Sollen die US Open 2020 wirklich stattfinden? Und was ist den Spielern dabei zuzumuten? Daniel Evans ist in dieser Hinsicht anderer Meinung als Novak Djokovic.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
09.06.2020, 19:38 Uhr

Es gibt im Moment einige gute Gründe, einer Austragung der US Open Ende August 2020 im Billie Jean King National Tennis Center kritisch gegenüber zu stehen: Schließlich gilt New York City nach wie vor als einer der US-Hotspots der COVID-19-Pandemie, darüber hinaus werden die USA gerade von Massenprotesten gegen Polizeigewalt bewegt. Der Umstand aber, dass die USTA die Entourage der potenziellen Teilnehmer möglichst klein halten möchte, sollte nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. So denkt zumindest Daniel Evans, als ATP-Nummer 28 aktuell bester britischer Spieler.
„Ich glaube nicht, dass es so eine große Sache ist, wenn nur ein zusätzliche Person pro Spieler erlaubt ist“, sagte Evans gegenüber der BBC. „Die Mehrheit des Tableaus reist ohnehin nur mit einem Coach. Nicht jeder hat Physios und Fitnesstrainer dabei, so wie Novak es gesagt hat. Dieses Argument zählt also nicht wirklich für den Rest des Feldes, von den wirklichen Top-Spielern abgesehen.“
Branchenprimus Djokovic hatte vor ein paar Tagen erklärt, dass es eigentlich unmöglich sei, ohne Coach, Physiotherapeut und Fitnessbetreuer anzutreten. Auch Rafael Nadal und Roger Federer hatten aus unterschiedlichen Gründen Bedenken gegen eine Durchführung des eigentlich letzten Majors eines Tennisjahres angemeldet.
Thiem würde wohl Stober mitnehmen
Wolfgang Thiem, Vater von Dominic, der aktuellen Nummer drei der Welt, hatte vorige Woche bei sportradio360.de darüber sinniert, wer denn an der Seite seines Sohnes nach New York City reisen könnte, wenn tatsächlich nur ein Begleiter zugelassen würde. Die Wahl würde dann wohl am ehesten auf Physio Alex Stober fallen, bei aller Wertschätzung für Coach Nicolas Massu und Fitnessguru Duglas Cordero.
Bei allen möglichen Einschränkungen sollte gemäß Daniel Evans ein Punkt allerdings nicht vergessen werden: die finanzielle Komponente. „Es ist toll, dass die ATP nun einen Unterstützungsfonds eingerichtet hat, aber es gibt nichts Besseres als als Spieler das Preisgeld bei einem Grand-Slam-Turnier zu bekommen.“ 2019 betrug dieses für eine Erstrunden-Niederlage immerhin 58.000.- US Dollar. „Natürlich geht es nicht nur um das Geld, die Gesundheit ist hier auch involviert. Aber wenn es sicher genug ist, dann ist der Umstand, nur einen Coach dabeihaben zu dürfen, kein Grund nicht zum Turnier zu fahren.