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US Open: Dominic Thiem hat jetzt endgültig Fahrt aufgenommen

Dominic Thiem steht zum zweiten Mal im Viertelfinale der US Open. Dort trifft der Österreicher am Mittwoch auf Alex de Minaur aus Australien.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 08.09.2020, 00:43 Uhr

Dominic Thiem war ab Satz zwei nicht zu stoppen
© Getty Images
Dominic Thiem war ab Satz zwei nicht zu stoppen

Andy Roddick hat gegen Roger Federer nur äußerst selten einen Stich gemacht, aber immerhin sehr genau beobachten können, was den Schweizer denn so auszeichnet. Aufschlag und Vorhand sehe jeder, so Roddick, eine große, wiewohl unterschätzte Qualität Federers liege aber in dessen Defensive. Sollte Félix Auger-Aliassime eines Tages auf seine allererste Begegnung mit Dominic Thiem im Achtelfinale der US Open 2020 zurückblicken, kommt er vielleicht zum selben Schluss.

Denn wie sich der Österreicher mit Fortdauer des Matches im Arthur Ashe Stadium immer besser auf das Powertennis seines Gegners eingestellt hat, das hatte allemal Federer´sche Qualitäten. Zumal auch im Übergang zwischen Defensive und Offensive, den natürlich auch die beiden besten Spieler unserer Zeit, Novak Djokovic und Rafael Nadal, perfekt beherrschen.

Thiem wie 2018 im Viertelfinale

Nun ist allgemein bekannt, dass eben diese drei Legenden bei den US Open 2020 nicht mehr am Start sind, aus unterschiedlichen Gründen. Thiem ist als Nummer drei der ATP-Weltrangliste gemäß Papierform Favorit, im Viertelfinale gegen Alex de Minaur ganz sicher. Den Australier hat Thiem zweimal bespielt und ebenso oft besiegt, auch wenn es beide Male nicht durchgehend einfach war. Für de Minaur wird es der erste Auftritt unter den letzten Acht bei den US Open sein, Thiem hatte schon mal das Vergnügen, 2018 gegen Nadal, als er im Tiebreak des fünften Satzes verlor.

Seine Routine wäre sein größter Vorteil, hatte Dominic Thiem vor der Partie gegen "FAA" betont. Was sich dann auch im Match bewahrheitet hat. "Ein bisserl im Tiebreak im ersten Satz, weil ich genauer weiß als er, wie wichtig so ein erster Satz in einem Grand-Slam-Match ist, wo es Best-of-Five geht", sagte Thiem in seiner Pressekonferenz. "Das Tiebreak habe ich sehr, sehr gut gespielt, keinen unerzwungenen Fehler gemacht. Und ich habe auch gewusst, dass man normalerweise einen ganz leichten Einbruch hat nach so einem Satz. Dann habe ich ihn zum 2:0 gebreakt und mich dann endgültig frei gespielt. Das sind so Kleinigkeiten, die man mit den Jahren lernt - und die man mit 20 Jahren noch nicht haben kann."

Zufriedenheit mit der Rückhand

Thiem hat in der Corona-Pause an der Stabilität seiner Rückhand gearbeitet, die hat sein Team als Schwachstelle etwa im Endspiel der Australian Open gegen Novak Djokovic ausgemacht. "Heute habe ich es zum ersten Mal gemerkt mit der Rückhand, wo ich vor allem im zweiten und im dritten Satz mit der Rückhand richtig solide war, auch beim Return beim zweiten Aufschlag, wenn er mich weit zurückgederängt hat. Da habe ich kaum mehr Fehler gemacht. Das Ziel war, die Rückhand so zu trainieren, dass sie so iist wie die Vorhand. Ich muss damit nicht ständig Winner erzielen, aber sie eben so reinspielen, dass der Gegner nichts machen kann."

Und irgendwann könne er dann halt selbst die Initiative ergreifen. Was auch gegen de Minaur wichtig werden wird. Allerdings erst zum richtigen zeitpunkt - denn wenn man gegen den flinken Australier zu früh Druck mache und ans Netz nachkäme, würde man in der Regel dafür bestraft werden.

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Dienstag
08.09.2020, 10:25 Uhr
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