Drei Matchbälle vergeben – Lucas Miedler verpasst das Doppelfinale

Lucas Miedler ereilte im Doppel-Halbfinale des US-Open-Juniorenbewerbs mit Filippo Baldi ein bitteres Aus.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.09.2014, 06:02 Uhr

Von Manuel Wachta aus Flushing Meadows, New York

Es hätte der krönende Abschluss seiner Junioren-Karriere werden sollen. Doch ein solcher hat für Lucas Miedler nicht wirklich herausgeschaut: Denn seit Freitagabend (Ortszeit) ist bei den US Open in New York auch seine Chance auf den „Trostpreis" dahin. Der Niederösterreicher ist in Flushing Meadows mit dem ItalienerFilippo Baldiim Doppel im Halbfinale gescheitert, und das sehr unglücklich. Die beiden unterlagen den sechstgesetztenOmar Jasika(Australien) undNaoki Nakagawa(Japan) nach drei vergebenen Matchbällen wahrlich hauchdünn mit 6:2, 1:6 und 11:13 im Match Tiebreak. Der 18-Jährige tritt damit zum Wochenwechsel ohne Titel im Gepäck die Heimreise an und wird sich auf die Österreichischen Staatsmeisterschaften in Oberpullendorf (13. bis 20. September) vorbereiten.

Drei Siege mit nur einem unnötigen Satzverlust

Baldi/Miedler hatten zuerst am Montag die JapanerMakoto OchiundYusuke Takahashiklar mit 6:2, 6:4 besiegt, hierbei nur zwei Breakbälle zugelassen und beide abgewehrt. Dem folgte am Mittwoch ein 6:3, 4:6, 10:4 über die siebtgesetztenPetros Chrysochos(Zypern) undNino Serdarusic(Kroatien), bei dem sie im zweiten Satz eine 4:3-Führung mit Break vergeigten, im Match Tiebreak aber rasch auf 9:2 davonzogen und somit alles klar machten. Im Viertelfinale am Donnerstag schlugen sie daraufhin die beiden KoreanerYunseong ChungundSeong Chan Hongmit 6:3, 6:4. Baldi/Miedler nützen im ersten Satz ihre zwei Breakchancen, Chung/Hong bloß eine Chance ihrer drei Möglichkeiten. Im zweiten Durchgang ließen Baldi/Miedler keine mehr gegen sich zu, ein Break reichte zum Sieg.

9:7 im Match Tiebreak: Finale war zum Greifen nah

Und so ging es für Miedler mit seinem Partner um sein viertes Junioren-Grand-Slam-Endspiel nach den Australian Open 2013 (Niederlage) und 2014 (Turniersieg) sowie den French Open 2014 (Niederlage). Doch so wie im Vorjahr sollte in Übersee in der Vorschlussrunde Schluss sein. Dabei gewannen Baldi/Miedler noch recht souverän den ersten Satz: Nach 3:0-Führung mit Doppelbreak kamen Jasika/Nakagawa auf 3:2 heran, mit erneut drei Games in Folge hieß es 6:2. Der zweite Durchgang ging mit Aufschlagverlusten zum 0:2 und 1:5 klar verloren. Im Match Tiebreak drehten Baldi/Miedler dann ein 3:5 und 4:6 in ein 8:6, hatten bei 9:7, 9:8 und 11:10 insgesamt drei Matchbälle. Letztendlich packten allerdings Jasika/Nakagawa bei ihrem zweiten Matchball zu und zogen ins Finale ein.

Einzel-Zweitrunden-Aus nach verrücktem Match

Im Einzelbewerb hatte Miedler am Sonntag zunächst ein schönes Erfolgserlebnis verzeichnet. Der Muckendorfer (ITF 23) bezwang den elftgesetzten, 17-jährigen JapanerJumpei Yamasaki(ITF 15) mit 7:6 (1), 6:4. Im breakchancenlosen ersten Satz zog Miedler im Tiebreak auf 6:0 und nützte den zweiten Satzball. Im zweiten Abschnitt musste er eine 2:0-Führung hergeben, wehrte bei 2:3 einen Breakball ab und holte sich das Break zum 4:3. Vier zunichte gemachte Breakbälle im nächsten Game waren der Schlüssel zum Sieg. In einem verrückten Match kam am Dienstag jedoch gegen US-LokalmatadorHenrik Wiersholm(ITF 52) mit 5:7, 7:6 (6), 2:6 das Aus. Miedler lag 1:4 mit Doppelbreak zurück, hatte bei 4:5 Satzball gegen sich und rettete sich auf 5:5, um den ersten Satz mit 5:7 herzugeben. Im zweiten vergab er ein 5:2, Wiersholm servierte im zwölften Game aufs Match. Miedler rettete sich per Rebreak ins Tiebreak, das er nach Matchball für Wiersholm noch gewann. Im dritten Abschnitt war aber die Luft draußen.

Ärger über die Heimreise - und dann bald ab zum Bundesheer

„Mit dem Einzel kann ich nicht zufrieden sein, vor allem nicht unbedingt so, wie ich gespielt habe", stellte Miedler nach dem Turnierende gegenüber tennisnet.com klar. „Das war gegen Wiersholm einfach nicht gut und zu wenig." Die Niederlage im Doppel nach drei vergebenen Matchbällen sei natürlich „bitter. Da hätte ich mir schon mehr erwartet. Letztes Jahr war ich auch im Semifinale, das wollte ich eigentlich toppen. Dass es so zu Ende geht, ist ein bisschen schade." Vor allem sein Volleyfehler bei 9:7 im Match Tiebreak ärgerte ihn: „Das war keine Auflage, aber ein machbarer Volley. Vorher habe ich alle dieser Art gemacht, beim Matchball leider nicht. Das war nicht nötig." In letzter Zeit habe er nur wenig trainiert und viele Turniere gespielt, Handprobleme (Golfarm, eine Überlastung) seien nach eineinhalb Wochen nunmehr ausgestanden. Nach den Staatsmeisterschaften will er vielleicht noch ein Future spielen, dann wartet auf den Teenager ein Monat beim Bundesheer: Im Oktober muss er in Graz einrücken.

Hier die Ergebnisse von den US Open:Burschen-Einzel,Burschen-Doppel,Burschen-Einzel-Qualifikation,Mädchen-Einzel,Mädchen-Doppel,Mädchen-Einzel-Qualifikation.

Hier alle gesammelten Ergebnisse.

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von tennisnet.com

Samstag
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