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US Open: Kerber chancenlos gegen furios aufspielende Brady

Endstation Achtelfinale, aus der Traum vom Überraschungscoup in New York: Angelique Kerber ist bei den US Open klar gescheitert. (Hier geht's zum Liveticker.)

von SID / tennisnet
zuletzt bearbeitet: 06.09.2020, 19:17 Uhr

Jennifer Brady
© Getty Images
Jennifer Brady

Die dreimalige Majorsiegerin aus Kiel unterlag in der Runde der letzten 16 der an Position 28 gesetzten US-Amerikanerin Jennifer Brady (25) in 1:28 Stunden mit 1:6, 4:6 und verpasste in New York erstmals seit ihrem Wimbledonsieg 2018 das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers.

"Angie konnte von Anfang an nicht dagegenhalten, weil sie eine schwache Quote hatte bei ihrem ersten Aufschlag und bei ihrem zweiten kaum gepunktet hat", sagte Barbara Rittner, Head of Women's Tennis im Deutschen Tennis Bund (DTB), bei Eurosport: "Ihre paar Chancen konnte sie nicht nutzen, weil Brady wirklich immer entschlossen aufs Gas gegangen ist und das Spiel eigentlich bis zum Ende kontrolliert hat." Brady lobte, Kerber sei "eine tolle Spielerin und man muss so sehr gegen sie kämpfen".

Die deutsche Nummer eins, Turniersiegerin von 2016, hatte nacheinander Alja Tomljanovic (Australien), Anna-Lena Friedsam (Neuwied) und Ann Li (USA) überzeugend ausgeschaltet. "Es ist immer noch ein langer Weg. Ich bin ihn zwar schon mal gegangen, aber es ist immer noch eine große Herausforderung", sagte Kerber vor ihrem Achtelfinale. 

Brady beeindruckend

Gegen die formstarke Brady spürte sie sofort, dass sie eine ganz harte Nuss knacken muss. Ihre Gegnerin war von ihrem deutschen Trainer Michael Geserer minutiös auf die Partie vorbereitet worden und legte beeindruckend los. Kerber sah sich stark in die Defensive gedrängt und fand zunächst keine Antwort auf die knallharten Aufschläge und die peitschende Vorhand der US-Amerikanerin. 

Nach einer Viertelstunde Spielzeit stand es aus Sicht der früheren Weltranglistenersten bereits 1:4. Ihr Coach Torben Beltz versuchte seine Athletin von der Tribüne aus aufzumuntern, rief "Angie go!". Doch schon nach 22 Minuten war der erste Satz verloren.

Kerber, an Nummer 17 gesetzt, hatte Probleme mit ihrem Service und geriet auch im zweiten Durchgang direkt ins Hintertreffen, schaffte dann aber ein Break zum 1:1. Ein Hoffnungsschimmer? Zunächst nur kurz. Brady nahm Kerber ihr darauffolgendes Aufschlagspiel zu Null ab und erhöhte damit enorm den Druck.

Kerber nutzt Breakchancen in Satz 2 nicht

"Sie hat schon oft genug solche Matches in ihrer Karriere gedreht", kommentierte Rittner. Aber es deutete kaum etwas auf eine Wende hin, zu stark und fehlerfrei trumpfte Brady auf. Kerber kämpfte und erhielt beim Stand von 2:3 noch einmal die Chance zur Neujustierung, denn ihre Gegnerin musste sich am Oberschenkel behandeln lassen. Doch die US-Amerikanerin ließ sich auch davon nicht aus der Ruhe bringen und sicherte sich den Einzug ins Viertelfinale.

Kerber konnte insgesamt nur eine von sechs Breakchancen verwandeln. Bitter vor allem ein 15:40 beim 2:3 im zweiten Satz sowie drei Chancen beim 3:4 in einem langen Aufschlagspiel Bradys - hier hätte Kerber noch mal ins Match kommen können.

Vor allem der zweite Aufschlag von Kerber war oft ein gefundenes Fressen für Brady, Kerber machte nur 8 von 23 Punkten. Insgesamt feuerte Brady 25 Winner auf die Gegenseite, bei nur 14 Fehlern ohne Not. Kerber lag bei 16 Gewinnschlägen und 21 unerzwungenen Fehlern. 

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Kerber Angelique

von SID / tennisnet

Sonntag
06.09.2020, 18:43 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.09.2020, 19:17 Uhr

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