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Kerber-Gegnerin „CiCi“ Bellis lässt 140.000 US-Dollar Preisgeld verfallen

Einen kleinen Luxus hat sich die 17-Jährige dann aber doch gegönnt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 01.09.2016, 04:04 Uhr

STANFORD, CA - JULY 22: Catherine Bellis of the United States looks on as she competes against Venus Williams of the United States during day five of the Bank of the West Classic at the Stanford University Taube Family Tennis Stadium on July 22, 2016...

Von Florian Goosmann aus New York City

Für viele Profis, speziell für diejenigen aus der zweiten Reihe, sind die Major-Turniere überlebensnotwendig. Eine Niederlage in Runde eins stellt bei den US Open bereits ein Preisgeld von 43.313 US-Dollar sicher. Das Hauptfeld eines Majors erreicht zu haben, lohnt sich so also auch bei einem frühen Abgang, um die Jahreskosten für Trainer, Hotels und Co. reinzuholen – einen Betrag von plus/minus 125.000 US-Dollar also,wie Benjamin Becker dieser Tage dem „Tagesspiegel” verriet.

Bellis scherzt über Umzug in die Präsidentensuite

Catherine „CiCi“ Bellis, die vor zwei Jahren als 15-Jährigesensationell auf sich aufmerksam gemacht hatte, hat dies durch ihren Einzug in Runde drei bei den US Open geschafft. Zumindest in der Theorie. 140.000 theoretische US-Dollar hat Bellis durch ihre fünf Siege (drei in der Qualifikation, zwei im Hauptfeld) eigentlich sicher. Sie wird sie aber nicht behalten dürfen. Denn Bellis, aktuell auf Rang 158 der Welt notiert, ist nach wie vor kein Profi, sondern spielt mit Amateurstatus.

Bellis ist zudem Beinahe-Studentin an der Stanford University, sie ist mündlich eingeschrieben und muss sich ab November verpflichten. Um ihre Berechtigung hierzu aufrechtzuerhalten, muss sie ihren größten Verdienst ablehnen. Immerhin schreiben die Bestimmungen der National Collegiate Athletic Association – ein Freiwilligenverband, über den viele Colleges und Unis in den USA ihre Sportprogramme organisieren – jedoch vor, dass sie 10.000 US-Dollar pro Jahr behalten und bei jedem Turnier die Ausgaben ersetzt bekommt. Dies nutzte Bellis bereits nach erfolgreicher Qualifikation aus, um ihr Hotel upzugraden. „Vielleicht ziehe ich jetzt in die Präsidentensuite“, scherzte sie nach ihrem Sieg gegenShelby Rogersam Mittwoch.

In Runde drei gegen Angelique Keber

Eine Umkehr ihrer Entscheidung gegen Stanford und für eine Profikarriere hatte Bellisschon länger vom Ranking abhängig gemacht. „Ich sollte es in die Nähe der Top 100 schaffen“, bestätigte sie auch noch mal nach ihrem Sieg in Runde eins. Nach insgesamt drei Siegen in der Qualifikation, unter anderem gegen die ehemalige French-Open-Viertelfinalistin Alyson van Uytvanck, und zwei im Hauptfeld gegen die Schweizerin Viktorija Golubic und nun gegen Rogers, Paris-Viertelfinalistin 2016, sollte Bellis das Vertrauen in sich als Top-100-Spielerin bald haben. Ein Einzug unter die ersten 120 ist ihr durch diese Erfolge sowieso bereits sicher.

Den magischen Top 100 könnte Bellis bei einem weiteren Sieg noch ein Stückchen näher kommen – auch wenn ein Preisgeld-Verlust von dann immerhin 235.000 US-Dollar doch weh tun könnte. Bellis wird sich darüber vermutlich aktuell keine Gedanken machen, denn der Weg ins Achtelfinale ist hart: Am Freitag trifft sie auf die Nummer zwei der Welt,Angelique Kerber– Profi-Spielerin seit 2003.

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Donnerstag
01.09.2016, 04:04 Uhr