US Open: Wer wird Debütant Nummer 14 in New York?
Carlos Alcaraz oder Casper Ruud? Der Sieger des heutigen Endspiels der US Open wird der 14. Spieler seit 1968 sein, der im Big Apple seinen ersten Grand-Slam-Titel feiert.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 10.09.2022, 22:43 Uhr
Für noch unbefleckte Tennisprofessionals gibt es in der Regel vier Möglichkeiten pro Kalenderjahr, um erstmals ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Diese Regel war im Grunde genommen außer Kraft gesetzt, solange Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic sich nicht nur auf der Höhe ihrer Schaffenskraft, sondern auch regelmäßig um die Grand-Slam-Titel beworben haben. In jenen Zeiten ist es nur drei Spielern gelungen, tatsächlich bei einem oder mehreren Majors die Siegertrophäe zu entführen: Stan Wawrinka und Andy Murray schafften dies bei drei Gelegenheiten, Juan Martin del Potro und Marin Cilic immerhin einmal. Murray (2011), del Potro (2009) und Cilic (2014) feierten ihre Premieren übrigens in Flushing Meadows. Dort, wo am heutigen Abend (ab 22 Uhr live bei ServusTV in Österreich, bei Eurosport und in unserem Ticker) Carlos Alcaraz oder Casper Ruud die Liste der Major-Champion um einen neuen Namen erweitern.
13 Männer haben es vor diesen beiden geschafft, New York City ist kein schlechter Boden für neue Sieger. 2020 hat Dominic Thiem in einem bemerkenswerten Endspiel gegen Alexander Zverev gewonnen, vor Jahresfrist war es Daniil Medvedev, der Novak Djokovic den Traum vom Kalender-Grand-Slam vermasselte. Thiem und Medvedev warten seitdem auf Nummer zwei, der Russe ist Anfang der Saison bei den Australian Open schon recht nahe ans Ziel herangekommen. Verlor aber dann trotz 2:0-Satzführung doch noch gegen Rafael Nadal.
Safin, Hewitt, Rafter können nachlegen - Sampras sowieso
Wie haben sich einige Champions der Vergangenheit nach ihrem Premieren-Sieg bei den US Open aus der Affäre gezogen?
Nun: del Potro und Cilic etwa konnten nicht weiter anschreiben, auch wenn vor allem Cilic im Endspiel der Australian Open 2018 gegen Roger Federer gute Chancen dazu hatte. Bei Andy Roddick, dem Sieger von 2003, ist es bei diesem einen Major-Titel geblieben. Die größte Chance auf Nummer zwei vergab der US-Amerikaner wohl 2009 in Wimbledon, ebenfalls gegen Federer.
Lleyton Hewitt gewann ein Jahr nach den US Open 2001 auch in Wimbledon, Marat Safin nahm sich nach seinem Finaltriumph gegen Pete Sampras anno 2000 fünf Jahre Zeit, bevor er in Australien noch einmal zuschlug. Apropos Sampras: Auch Pistol Pete feierte im Big Apple seine Premiere. Genauso wie Patrick Rafter, der seinen 1997 gewonnenen Titel ein Jahr später sogar verteidigen konnte.
Hier die Liste all jener Spieler, sie seit 1968 bei den US Open ihren ersten Major-Titel im Einzel gewonnen haben.
Spieler | Jahr | Majors insgesamt |
Daniil Medvedev (RUS) | 2021 | 1 |
Dominic Thiem (AUT) | 2020 | 1 |
Marin Cilic (CRO) | 2014 | 1 |
Juan Martin del Potro (ARG) | 2009 | 1 |
Andy Roddick (USA) | 2003 | 1 |
Marat Safin (RUS) | 2000 | 2 |
Patrick Rafter (AUS) | 1997 | 2 |
Pete Sampras (USA) | 1990 | 14 |
John McEnroe (USA) | 1979 | 7 |
Manuel Orantes (ESP) | 1975 | 1 |
Ilie Nastase (ROM) | 1972 | 2 |
Stan Smith (USA) | 1971 | 2 |
Arthur Ashe (USA) | 1968 | 3 |