Victoria Mboko: Von der ITF-Quali in die Gesetztenliste bei den US Open
Victoria Mboko hat mit ihrem Triumph beim WTA-Tour-1000-Turnier in Montreal auch ein kleines bisschen Tennisgeschichte geschrieben.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
08.08.2025, 09:09 Uhr

Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Ende Januar 2025 musste Victoria Mboko beim ITF-W75-Turnier in Rome im US-Bundesstaat Georgia noch in die Qualifikation, gewann dann sieben Matches in Folge und also das Turnier. Was folgte waren sehr viele Siege und nur eine Handvoll Niederlagen - wenn auch bittere wie jene gegen Paula Badosa in der zweiten Runde von Miami, wo Mboko im Tiebreak des dritten Satzes knapp unterlag.
Aber das viele Selbstvertrauen durch die Siege auf der einen Seite und die Fähigkeit, extrem schnell aus Fehlern zu lernen, haben Victoria Mboko nun zum Championat beim heimischen 1000er in Montreal geführt. Und damit auch auf Position 24 im Ranking. Was bedeutet: Mboko, die die Saison als Nummer 336 gestartet hat, wird beim letzten Major des Jahres eine von 32 gesetzten Spielerinnen sein.
Mboko wie Serena bei den US Open 1999
Der Turniersieg in Montreal wurde der Teenagerin wahrlich nicht geschenkt. Mboko musste auf dem Weg zum Titel vier ehemalige Grand-Slam-Siegerinnen aus dem Weg räumen: Sofia Kenin, Coco Gauff, Elena Rybakina und im Endspiel Naomi Osaka. Das war bislang nur einer einzigen Spielerin gelungen, die jünger als Moboko war: Serena Williams bei deren Triumph bei den US Open 1999 (Martina Hingis, Lindsay Davenport, Monica Seles und Conchita Martinez).
Der letzte kanadische Sieg beim heimischen 1000er ist gar nicht so lange her: 2019 besiegte Bianca Andreescu im Endspiel Serena Williams, die schon im ersten Satz aufgeben musste. Wenige Wochen später wiederholte Andreescu dieses Kunststück im Finale der US Open.
Andreescu im Tal der Tränen
Danach durchritt „Bibi“ aufgrund verschiedener Verletzungen ein tiefes Tal der Tränen, aus dem sie bis heute nur ab und zu herausgeschaut hat. Bei den anstehenden US Open etwa muss Andreescu in die Qualifikation.
Am meisten gelitten könnte während des Turniers von Montreal übrigens eine Frau haben, die auch schon bei den Erfolgen von Andreescu ihre Finger im Spiel hatte: Nathalie Tauziat, die ehemalige französische Top-Ten-Spielerin. Tauziat war am Ende des Events deutlich ein Mangel an Sonnencreme anzusehen.
