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Vukicevic triumphiert zum 3x beim HTT-September-Masters

Vladimir Vukicevic hat am Dienstag Abend erstmals nach fünf Jahren wieder einen HTT Masters Series 1...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 13.10.2022, 03:18 Uhr

Vladimir Vukicevic hat am Dienstag Abend erstmals nach fünf Jahren wieder einen HTT Masters Series 1000 Titel errungen. Der 41jährige Routinier beendete im Endspiel des 13. September Masters Series 1000 Turniers mit einem 3:6, 6:2, 6:3 Erfolg den Siegeszug des zuvor 13 Matches ungeschlagen gewesenen Youngsters Noah Alishaev, und avancierte mit seinem dritten September-1000er-Titel nach 2014 und 2017 zum alleinigen Rekordsieger dieses prestigeträchtigen 1000-Punkte-Events im UTC La Ville. Insgesamt feierte der serbische Ranglisten-Zweite seinen achten HTT Masters-1000-Turniersieg und den 18. HTT-Titel seiner Karriere. Ein Bericht von C.L

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Alishaev zaubert im ersten Satz

Am Ende nach einer Spielzeit von 1:44 Stunden und 151 ausgespielten Ballwechseln war der topgesetzte Vladimir Vukicevic im finalen Generationen-Duell gegen den erst 14jährigen Überflieger Noah Alishaev doch noch seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Allerdings hatte der erfahrene serbische HTT-Veteran einen intensiven Schlagabtausch hinter sich zu bringen, ehe er seine dritte September-Masters-Series-Trophäe den Fotografen in der Halle präsentieren konnte. Eine Stunde lang hatte Vukicevic gegen einen entfesselt agierenden Alishaev nicht nur kein Rezept bei der Hand, sondern direkt am Centercout auch den besten Platz, der Gala-Vorstellung seines Gegenübers beizuwohnen. Auch wenn der 14jährige Jungstar vom TC Kaiserebersdorf in seiner Enttäuschung über die erste Niederlage nach 13 Siegen en suite von einer schwachen Leistung seinerseits “philosophierte”, so war der Auftritt des Mustafik-Bezwingers eineinhalb Sätze lang doch einer zum Zunge schnalzen. Gleich zu Beginn lieferte Alishaev den Beweis für sein aktuelles Selbstvertrauen, das angesichts einer 13 Matches andauernden Siegesserie logischer Weise ein gewaltig Großes war. Vukicevic hatte nämlich mit einem frühen Break einen Start nach Maß hingelegt. Kein Problem für Alishaev, der im vierten Versuch das Re-Break schaffte, und fortan ganz klar das Kommando am “8er” des UTC La Ville inne hatte. Der 14jährige dominierte mit knallharten Grundschlägen, butterweichen Stopps und gefühlvollen Volleys. Phasenweise zauberte Alishaev regelrecht, während sich Vukicevic nur noch kurz mit seinem Aufschlag im ersten Satz halten konnte. Nach 33 Minuten war das Nachwuchstalent vom TC Kaiserebersdorf mit 6:3 auch ergebnistechnisch nahe dran an der großen September-Masters-Series-1000-Sensation.

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Vukicevic kontert im zweiten Satz mit einer Top-Aufschlagleistung

Vukicevic allerdings hatte an diesem Abend des 11. Oktober 2022 zum finalen Abschluss seines achten September Masters Series 1000 Starts seit 2014 Großes vor. Der Rekordtitel bei dieser Veranstaltung sollte her, und so begann der 41jährige in seinem 375. HTT Karriere-Single die Herausforderung “Alishaev” anzunehmen. Vukicevic sprintete trotz der immensen Anstrengungen der vier Matches zuvor wie ein junger Hüpfer über den Court, fechtete auch aussichtlos scheinende Ballwechsel mit seinem 27 Jahre jüngeren Gegenüber aus, und kam so entscheidend in den Kopf des unroutinierten Juniors. Der hatte plötzlich das Gefühl, das Risiko in seinen Schlägen erhöhen zu müssen, und er verpasste auch ganz klar jenen Moment, das aufreizend lässige Spiel mit Stopps ohne Ende einzustellen. Vukicevic glänzte derweil vorallem mit einer bombastischen Serviceleistung, gab während des gesamten zweiten Satzes bei eigenem Aufschlag nur zwei Punkte ab, und beeindruckte mit 100 Prozent gewonnenen Punkten immer dann, wenn der erste Aufschlag funktionierte. Zudem holte er sich zwei Breaks zum 4:2 und zum 6:2, damit war nach 64 Minuten der Satzausgleich aus Sicht des Serben hergestellt.

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Vukicevic im dritten Satz mit Geduld gegen unerfahrenen Alishaev

Der alles entscheidende dritte Satz seines 18. HTT Masters 1000 Karriere-Finales wurde dann zunächst für Vukicevic zur Geduldsprobe. Mit seinem einzigen Doppelfehler hatte sich der serbische HTT-Großmeister ein frühes Break zum 0:1 eingehandelt, in der Folge aber auch von der Unerfahrenheit seines jugendlichen Gegners in großen HTT Endspielen profitiert. Alishaev konnte nämlich eine 2:0 Führung nicht nützen, er patzte bei 2:1 mit einem total verkorksten und zu Null verlorenen Aufschlagspiel, und er vergeigte mit zwei Doppelfehlern auch den Vorteil eines weiteren gelungenen Breaks zum möglichen 4:2. So viele ausgelassene Möglichkeiten darf man einem Klassemann wie Vukicevic einer seit über 10 Jahren auf der HTT ist, natürlich nicht anbieten. Der serbische Routinier nahm Alishaevs Zögern & Zaudern dankend an, und das tat er nach einem großartig gespielten Service-Game zum 4:3 auch im Folgespiel, als es der 14jährige wieder nicht lassen konnte, die längst nicht mehr funktionierenden Stopps zu spielen. Das Break zum 5:3 war die logische Konsequenz, der Rest nur noch Formsache. Vukicevic servierte sein 38. HTT Karriere-Endspiel souverän heim, und schloss mit seinem achten HTT Masters 1000 Titel in der ewigen Bestenliste zum viertplatzierten Christoph Wagner auf.

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von Claus Lippert

Donnerstag
13.10.2022, 02:09 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.10.2022, 03:18 Uhr