tennisnet.com ATP › Grand Slam › Wimbledon

Wimbledon: Wäre alles anders gekommen? Andy Murray und die eine verpasste Challenge

Andy Murray war niedergeschlagen nach seinem Fünfsatz-Aus gegen Stefanos Tsitsipas in der zweiten Wimbledon-Runde. Vor allem eine spätere Erkenntnis machte ihm zu schaffen.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 08.07.2023, 11:46 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
Andy Murray
© Getty Images
Andy Murray

Wie tief der Stachel nach einer Niederlage sitzt, erkennt man oft daran, wie schnell der unterlegene Spieler zur Pressekonferenz erscheint.

Die meisten Akteure kommen mindestens eine, gerne mal zwei Stunden nach ihren Matches, zu bekanntgegebenen Zeiten (Alexander Zverev meist etwas verspätet). Bei anderen lautet die energische Durchsage dann auch mal: "Player XXXX in the press room, NOOOOOWWW!!!!!!!!"/

Murray wollte sich also schnell davonmachen, was ihn freilich nicht davon abhielt, wie immer ausführliche, bedachte Antworten zu geben. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht im Moment", gab er auf die Frage zurück, wie sehr ihn diese Niederlage schmerze. "Man weiß ja nicht, wie viele Möglichkeiten man hier noch bekommt.

Murray und der Punkt beim 15:30

Nachdem er vor Spielabbruch am Donnerstagabend mit 2:1-Sätzen in Führung gegangen war, gab es im vierten Durchgang bei Aufschlag des Gegners nur wenig zu holen. Murray war beim 4:4 und 15:30 bei Aufschlag Tsitsipas aber zumindest in Reichweite von Breakbällen und damit einer Vorentscheidung. Sein Return, kurz cross geschlagen, landete jedoch knapp im Aus. So zumindest sahen es Linien- und Schiedsrichterin. Die TV-Bilder hingegen zeigten: Der Ball war dran.

Murray wurde in der Pressekonferenz darauf angesprochen und musst sich erst mal sammeln. "Der Ball war drin? Beim 15:30-Punkt?" Extrem frustrierend sei diese Erkenntnis, "den hätte ich wohl gewonnen." Dass er nicht gechallenged habe, klar, auch sein Fehler. "Aber das war direkt unter der Nase der Schiedsrichterin. Den sollte sie gesehen haben. Und wenn sie unsicher ist, hätte sie es mich wissen lassen müssen."

Murray: "Aktuell plane ich nicht, aufzuhören"

Ein Pluspunkt für das Hawk-Eye live, das im kommenden Jahr auf der gesamten ATP-Tour kommen soll? "Ich mag ja lieber Linienrichter auf dem Platz", sagte Murray. "Die Zuschauer mögen auch die Challenges. Auch fürs Fernsehen ist das gut. Aber klar, wenn in wichtigen Momenten Fehler passieren, willst du das als Spieler nicht."

Ob er, trotz des bitteren Aus, wiederkommen wird in 2024? "Ich weiß noch nicht", so Murray. "Die Motivation spielt eine große Rolle. Und weiterhin so frühe Niederlagen bei Turnieren wie diesem zu haben, helfen nicht." Aber, so der Champ aus 2013 und 2016: "Aktuell plane ich nicht, aufzuhören."

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Murray Andy
Tsitsipas Stefanos

von Florian Goosmann aus Wimbledon

Samstag
08.07.2023, 14:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.07.2023, 11:46 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Murray Andy
Tsitsipas Stefanos