Wim Fissette im „Nebenjob“ zum Klassenerhalt mit Belgien?

Auf der Tour führte Wim Fissette die Polin Iga Swiatek in dieser Spielzeit zum Wimbledon-Triumph. Zum Saisonabschluss peilt der Star-Coach im Billie Jean King Cup bei den Play-Offs in Ismaning bei München als Team-Kapitän mit der belgischen Damen-Mannschaft in den Begegnungen gegen die Türkei und Deutschland den Klassenerhalt an.

von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet: 15.11.2025, 07:47 Uhr

Jürgen Hasenkopf
© Jürgen Hasenkopf
Neben seinem Coaching-Job bei Iga Swiatek ist Wim Fissette auch für das belgische Billie-Jean-King-Cup tätig.

Von Dietmar Kaspar aus Ismaning

Mit deutschen Spielerinnen kennt sich Wim Fissette mehr als gut aus. Nach seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit seiner belgischen Landsfrau Kim Clijsters, die er zu drei Grand-Slam-Titeln und einem Triumph bei den WTA-Finals führen konnte, coachte er 2013 die Berlinerin Sabine Lisicki ins Wimbledon-Finale und durfte 2018 mit der Kielerin Angelique Kerber sogar den Titel an der Church-Road bejubeln. Aktuell arbeitet der Star-Coach auf der Tour mit der Polin Iga Swiatek zusammen, die er in diesem Jahr ebenfalls zum Titelgewinn in London anleiten konnte.

Und so dürfte das deutsche Damen-Team in Ismaning bei den Play-Offs des Billie Jean King Cups aufgrund der Expertise des 45-Jährigen gewarnt sein, wenn er mit seinem belgischen Team auf die Auswahl von Rainer Schüttler treffen wird. Bestens gelaunt, trotz der anstrengenden Saison auf der Tour, kommentierte der ehemalige Profispieler die Herausforderungen mit der Doppelbelastung: „Es ist schon sehr viel.  Aber die Aufgabe als Team-Kapitän ist etwas komplett anderes, was ich sehr genieße. Das ganze Jahr über arbeite ich nur mit Iga zusammen, deshalb ist es eine tolle Abwechslung, auch mal mit anderen Spielerinnen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten auf dem Platz zu stehen.“ 

Mit der Absage von Elise Mertens, die neben ihrer Qualität als Top-20-Spielerin im Einzel auch im Doppel als Nr. 5 der Welt einen schweren Verlust darstellt, geht Fissette mit einem jungen und sehr talentierten Team ins Rennen: „Natürlich ist die Ausgangssituation ohne Elise eine völlig andere und ich sehe uns hier in Ismaning eher in der Rolle als Außenseiter. Aber es bereitet mir riesigen Spaß, mit den jungen Spielerinnen zusammenzuarbeiten, die ich schon seit vielen Jahren kenne und deren Entwicklung in den letzten Jahren sehr erfreulich war.“

Neben der erfahrenen Greet Minnen und der Doppelspezialistin Magali Kempen geht der routinierte Coach mit drei jungen Talenten ins Rennen. Für weltweites Aufsehen sorgte in diesem Jahr die 17-jährige Jeline Vandromme, die bei den Juniorinnen mit ihrer von Fissette attestierten aggressiven Spielanlage nicht nur den Grand-Slam-Titel bei den US Open einfahren, sondern wie der deutsche Max Schönhaus bei den ITF Junior Finals triumphieren konnte. Ebenfalls auf Platz 2 in der Jugendweltrangliste konnte die 20-jährige Sofia Costoulas klettern, die ihren größten Titel auf deutschem Boden in Offenbach erreichen konnte und laut dem belgischen Star-Coach keinerlei Schwächen in ihrem Spiel offenbart. Ihre Vorzüge in der Athletik in ihrem Spiel bescheinigt Fissette der 21-jährigen Hanne Vandenwinkel, die es bei den Juniorinnen immerhin in die Top 20 schaffte.

Auch wenn die Trauben für die jungen Belgerinnen im Norden von München noch ziemlich hoch hängen werden, stehen die Zeichen gut, dass Fissette nach den Anfängen mit Kim Clijsters auch in Zukunft mal wieder eine belgische Spielerin zu Grand-Slam-Ehren führen kann.

Hier gehts zu den Ergebnissen der BJKC-Play-offs

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