Wimbledon 2022: Den TV-Reportern auf der Spur
Traumjob TV-Reporter in Wimbledon? Aber ja! Damit ist allerdings richtig harte Arbeit verbunden.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
06.07.2022, 19:31 Uhr

Es ist keineswegs so, dass Babsi Schett während der ersten Woche des Wimbledon-Turniers an akutem Bewegungsmangel gelitten hätte. Die Tiroler Tennisgöttin ist wie gewohnt im Auftrag von Eurosport unterwegs, in der Regel mit einem Kameramann im Schlepptau, die Bilder zu den Interviews mit den ProtagnoistInnen des dritten Majors des Jahres 2022 einfängt. Im Gegensatz zu den drei anderen Grand-Slam-Turnieren hält Eurosport keine Übertragungsrechte an Wimbledon, was den Arbeitsaufwand für die ehemalige Top-Ten-Spielerin aber nicht wesentlich mindert.
In Woche zwei kommt nun auch noch eine weitere, wiewohl angenehme Verpflichtung dazu: Da versucht sich Babsi Schett im Einladungsturnier der Legenden an der Seite von Nathalie Dechy, der erste Auftritt gegen Kim Clijsters und Martina Hingis brachte noch kein Erfolgserlebnis.
Vom Legendenstatus ist Moritz Lang noch ein Stück weit entfernt, der Bewegungsradius des Sky-Reporters ist aber ähnlich groß wie jener von Schett. Wenn es sich einrichten lässt, dann werden die Interview aber auf dem Dach des Medienzentrums mit erhabenem Blick auf den Court 18 geführt, aber auch direkt am Centre Court lassen sich starke Bilder einfangen. Generell gilt: Die gesamte Sky-Crew mit Patrik Kühnen, Katharina Kleinefeldt, Yannick Erckenbrecher und Hartmut van Kameke ist gefühlt 24/7 im Einsatz, die gute Nachricht: Das einschlägige Quartier ist nicht einmal eine Minute Fußmarsch von der Anlage entfernt, An- und Abfahrt zur und von der Arbeit sind kein Thema.

Darren Cahill wieder einmal in Doppelrolle
Apropos in den Höhen von Court 18: Dort hat auch ESPN ein kleines Außenstudio eingerichtet, mit Stillleben aus erlesenen Früchten im Vordergrund. Davon macht Brad Gilbert ebensowenig Gebrauch wie Moderatorin Chris McKendry. Gilbert, vor der Kamera stets mit Sonnenbrille unterwegs, ist neben Darren Cahill der zweite Experte, der den US-amerikanischen Zuschauern das Wimbledon-Turnier 2022 zu erklären versucht. Cahill ist, wie Schett auch, in einer Doppelrolle unterwegs: Er kümmert sich ja neuerdings auch ein wenig um Jannik Sinner, war damit bis in Woche zwei gut und erfolgreich beschäftigt. Nichts Neues für den Australier: Das hat Cahill schon während seiner langen Trainerzeit bei Simona Halep so gehandhabt.
Um John McEnroe zu finden, muss man nun schon etwas genauer suchen: Aber zu ausgewählten Partien leiht der dreimalige Champion der BBC wieder seine Expertise. In der kleinen, legendären Kommentatoren-Kabine direkt neben dem Scoreboard am Centre Court. Dem Legenden-Status von McEnroe angemessen.