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Wimbledon: Djokovic veralbert Sabalenka - "Zu geringe Intensität"

Novak Djokovic und Aryna Sabalenka lieferten sich vorm Wimbledon-Turnierstart nicht nur auf dem Platz ein kleines Gefecht - sondern auch bei der Pressekonferenz.

von Florian Goosmann aus Wimbledon
zuletzt bearbeitet: 29.06.2025, 16:58 Uhr

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Novak Djokovic
© Getty Images
Novak Djokovic

Die Tage vorm Turnierstart, sie sind noch etwas lockerer. Und so kam es also, dass sich Novak Djokovic und Aryna Sabalenka eine kleine Trainingseinheit gönnten - Balldosen-schießen eingeschlossen ("Ich habe einen Tag für Regeneration gebraucht", so Sabalenka über die Intensität).

Und wie es der Zufall wollte, hatten Sabalenka und Djokovic auch ein Wiedersehen beim Presseclub am Samstag. Sabalenka befand sich dabei in den Endzügen, als Djokovic den Interviewraum im Media Theatre betrat. Und Sabalenka griff eine Frage auf, die man zuvor an sie gerichtet hatte - die nach dem gemeinsamen Training. “Lass mich zuerst mal fragen: Was hast du vom Training mit mir gehalten? Wie schätzt du mein Level ein? Bin ich gut?”

Djokovic stieg darauf ein - ganz als “Djoker”. “Ich finde, du hast Potenzial”, erklärte er tödlich ernst gespielt. “Du bist eine wirklich talentierte Spielerin. Hast nette Schläge, eine gute Technik. Aber ich glaube - und kann ich ehrlich sein? Dir fehlt die Intensität auf dem Platz. Du hast nicht genug davon.” (Ein ehrliches Haha werfen wir an dieser Stelle ein.)

Djokovic: “Sind Menschen mit unterschiedlichen Emotionen”

Bislang sei Djokovic ihr liebster Spieler gewesen, stieg auch Sabalenka in die Witzelei ein. “Aber das ist nun offensichtlich Vergangenheit.” Und dann war die Presserunde mit der Weltranglisten-Ersten auch vorbei. Eins gab sie aber noch mit. “Nehmt ihn hart ran!”

Das tat man auch - gewissermaßen. Konkret: zum Thema Sabalenka. Die hatte sich nach dem French-Open-Finale nicht gerade als beste Verliererin gegenüber Coco Gauff präsentiert (sich mittlerweile allerdings entschuldigt). Djokovic, so die Frage, sei nach Niederlagen immer gefasst, im Gegensatz zu einigen seiner Gegner. Wie schwierig sei das? 

“Am Ende des Tages sind wir alle Menschen mit unterschiedlichen Emotionen, mit denen man nach einem wichtigen Match, das man verloren hat, umgehen muss”, antwortete Djokovic. Da sei es nicht immer einfach, sich direkt diplomatisch zu geben.

Djokovic will noch einige Jahre weitermachen

Tennis, so habe er gerade herausgefunden, sei der einzige Sport, bei dem der Finalist die gesamte Zeremonie hinweg dableibe und etwas sagen könne. “Das sagt viel über Sportsmanship aus.” Gut sei das, man könne sich bei allen bedanken, die am Turnier mitgewirkt haben. “Ist es einfach? (…) Nein, sicher nicht.” Aber man lerne Mechanismen, in diesen Momenten die Emotionen beiseitezuschieben. Danach, in der Umkleide, könne man sie rauslassen.

Djokovic, bei den vergangenen sechs Wimbledon-Turnieren sechs Mal im Finale, hat die “Runner-up-Speech” dabei zwei Mal halten müssen, nach seinen Niederlagen gegen Carlos Alcaraz (2023, 2024). In 2025 würde er natürlich gerne wieder die des Siegers geben. Bei seinem letzten Auftritt womöglich? “Mein Wunsch ist es, noch einige Jahre zu spielen”, sagte Djokovic weiter. “Das ist das Ziel. Aber man weiß nie.”

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Sabalenka Aryna

von Florian Goosmann aus Wimbledon

Sonntag
29.06.2025, 16:14 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.06.2025, 16:58 Uhr

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