John McEnroe schießt gegen „Softie“ Nick Kyrgios
Der dreifache Wimbledon-Champ bezeichnet Kyrgios’ Achtelfinal-Aus als „verdammte Schande“ und bekommt indirekt Recht.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
05.07.2016, 14:22 Uhr

Die Erwartungen an das Wimbledon-Achtelfinale zwischenAndy Murrayund Nick Kyrgios waren groß. Doch das Match des Tages konnte am „Manic Monday“ nicht das halten, was es versprach.Den recht einseitigen 7:5,-6:1,-6:4-Erfolgdes Weltranglisten-Zweiten gegen den 21-jährigen „Aussie” führte John McEnroe auf die unprofessionelle Einstellung des Youngsters zurück. „Er versteht nicht, was es heißt, ein Grand-Slam-Champion zu sein“, sagte der Berater vonMilos Raonicgegenüber „BBC Sport“. Der 57-jährige US-Amerikaner hofft, dass Kyrgios die Zeichen der Zeit erkennt, „bevor es chronisch und irreparabel wird.“ Demnach liege es nicht nur an der mentalen Seite, er müsse härter an seinem Spiel arbeiten, forderte McEnroe.
Computer spielen und Doppel schauen als Vorbereitung
Kurz vor seinem Match schaute Kyrgios noch bei Landsmann und MentorLleyton Hewittvorbei, der am Montag in der zweiten Hauptrunde der Doppel-Konkurrenz ausschied. „Was ist das für eine Vorbereitung? Zwei Stunden bevor du auf den Centre Court gehst, schaust du dir ein Doppelmatch an. Come on“, raunzte „Big Mac“. Die Art und Weise, mit der Kyrgios gegen Murray viele Punkte und Spiele hergab, bezeichnete der siebenfache Grand-Slam-Sieger als „eine verdammte Schande“. Der Australier solle sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob er ein Top-Spieler werden wolle und wie viel er dafür bereit sei, zu investieren.
Der Gescholtene ging zwar nicht direkt auf McEnroes Kritik ein, antwortete aber auf die Frage, ob er alles gebe, um der beste Profi zu sein, der er sein könne, mit: „nein“. „Wenn es schwierig wird, bin ich etwas weich“, fügte Kyrgios an und gab zu, dass er die Konzentration nicht über den gesamten Matchverlauf aufrechterhalten konnte. „Wie ich schon öfter sagte, ich liebe den Sport nicht, weiß aber auch nicht, was ich ohne ihn machen würde.“ Vielleicht einer Freizeitbeschäftigung nachgehen, die im Vorfeld des Matches im Fokus stand. „Ich wachte auf und beschäftigte mich mit Computerspielen. Ist das eine super Vorbereitung? Ich weiß nicht, aber es hat Spaß gemacht.“ Ganz egal war ihm die Niederlage dann aber wohl doch nicht, wie der Titelträger von Marseille zum Ausdruck brachte: „Immer wenn ich hierherkomme, verliere ich gegen gute Spieler. Das ist enttäuschend, ich würde es gerne besser machen.“