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Wimbledon Shop: Mehr Erdbeeren braucht das Land

Im Wimbledon Shop kann sich der geneigte Besucher stilgerecht einkleiden und mittlerweile auch die heimische Wohnung erdbeergerecht anpassen. Eine Frage des Geldbeutels freilich.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 04.07.2025, 08:35 Uhr

© Getty Images

Wir haben 100 Leute gefragt: Nennen Sie etwas, das man in einem Tennisturnier-Fanshop kaufen kann. 

Okay, okay, wir haben natürlich nicht gefragt. Diese Ehre würde einzig Werner Schulze-Erdel obliegen, mit fremden Federn wollen wir uns nicht schmücken. Außerdem haben wir keine Zeit.

Wir müssen also schätzen und tippen die Topantworten auf (Werner-Stimme an): ‘N Turnierhandtuch (sagten auch: 34 Leute). ’Ne Kappe (sagten auch: 20 Leute). ‘N T-Shirt (sagten auch: 18 Leute). ’N Regenschirm (sagten auch: 8 Leute).

Vermutlich sah die Welt so oder so ähnlich tatsächlich aus, damals, als der Vormittag auf RTL ebenfalls noch bei Trost war. Aber die Welt hat sich gewandelt.

Auch die des Turnier-Fanshops. Während man sich dort früher ein paar Andenken an die besten Tage im Jahr mitnehmen konnte, kann man sich hier mittlerweile den kompletten Hausstand besorgen. Socken, Hosen, Shirts, Krawatten zum Anziehen. Decken, Duftkerzen, Poster und Teeutensilien für die Gemütlichkeit. Lätzchen und Strampler für den Nachwuchs. Ansichtskarten zum Aufstellen oder Verschicken. Bücher zum Lesen oder einfach so, fürs Regal. Und wer Wert auf Einheitlichkeit legt: am besten alles garniert mit einer Erdbeere drauf.

Denn insbesondere das Merchandising mit Erdbeeren sei im Vorjahr so gut gelaufen, dass man das Angebot verdoppelt habe, so zumindest hört und liest man vor Ort. (Echte Erdbeeren wurden übrigens erstmals seit 15 Jahren verteuert, wie es heißt; 20 Pence mehr sind es mittlerweile für eine Schale; für 2,70 Pfund macht man allerdings nichts falsch.) Ob man das Wimbledon-Motto im Hausstand gnadenlos durch- oder die ein oder andere Ergänzung aus schwedischen Möbelmärkten hinzuzieht, ist freilich eine Frage des Geschmacks und des Preises.

Sweatshirts, Strampler, Picknickdecken

Wie man weiterhin hört, laufen im Fanshop vor allem die Wimbledon-Kappen sensationell gut, in lila oder grün mit dem schlichten Wimbledon-Schriftzug (für 35 Pfund), sie sind immerhin deutlich günstiger als die ebenfalls erhältlichen Alternativen von Ralph Lauren mit dem offiziellen Wimbledon-Logo (65 Pfund). Pullis vom guten Ralphie sind noch mal eine Kategorie höher angesiedelt als reguläre, ab 189 Pfund geht's hier los, ein Fleece-Sweatshirt gibt's für 229 Pfund, wobei man berechtigte Hoffnung hegen darf, dass diese Teile bald rabattiert werden. Schwitzen tut man bei dem Wetter auch so genug. 

Einen Strampler für den Nachwuchs gibt's für 22 Pfund, auch wenn man optisch etwas kritisieren darf: Die Tennisschläger sehen super aus, das Wimbledon-Logo dazwischen stört. Im Zweifel aber wird das Teil ohnehin schnell dreckig, von daher isses auch egal. Ralphies Variante hat sogar einen Kragen (kostet aber auch 79 Pfund). 

Geschenke und Deko? Gibt's auch, also zum Kaufen für sich selbst oder die Benachteiligten zu Hause. Zum Beispiel eine Plüsch-Erdbeere mit Gesicht (22 Pfund), Wimbledon-Freundschaftsbändchen (12 Pfund), Tea Towels (für was auch immer, 14 Pfund), Schlüsselanhänger (in Form von Pokalen und Erdbeeren, 10 Pfund), eine Picknickdecke mit Tragegriff (125 Pfund), Haarbänder (in Grün, Lila und in Erdbeere, 8 Pfund), alte Turnierposter (20 Pfund), diverse Tassen (ab 12 Pfund) und Duftkerzen in drei Geschmacksrichtungen (unter anderem Gras und Erdbeere, für 24 Pfund, und ganz ehrlich: Die Dinger riechen super!). Mittlerweile gibt's sogar wieder Puzzle, die man 2023 nach einer Protestaktion kurzfristig aus dem Verkauf genommen hatte.

Shoppen mit den Profis (nur zahlen müsst ihr selbst)

Die Profis braucht der Blick aufs Preisschild übrigens nicht zu kümmern. Nicht nur wegen der Schecks fürs Tennis, obendrein gibt's für sie nämlich einen 250-Pfund-Gutschein für den Shop (zudem: ein Parfüm von Ralphie, frische Blumen, ein Wimbledon-Duffle-Bag und eine Dose Pimm's). 

Kleiner Tipp also für alle Fans, die vor Ort noch ein Selfie oder Autogramm abstauben wollen: Augen auf beim Merch-Kauf! Die persönliche Stichprobe: zwei Besuche, zwei Treffer. Coco Gauff hat am noch spielfreien Sonntag kurz vor Ladenschluss zugeschlagen, Diane Parry sich am Dienstagnachmittag völlig unerkannt mitten ins Geschehen geschmissen. 

von Florian Goosmann

Freitag
04.07.2025, 14:22 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.07.2025, 08:35 Uhr