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Wimbledon: Tsitsipas und Kyrgios im Clinch - vielleicht kann Doktor Rafa helfen?

Mit Stefanos Tsitsipas sind die Nerven durchgegangen und Nick Kyrgios war der Grund - ob die beiden wohl auf Rafael Nadal hören?

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 03.07.2022, 11:48 Uhr

Stefanos Tsitsipas
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas

Für alle, die's nicht mitbekommen haben: Tsitsipas hatte einen Ball ins Publikum gedonnert (und glücklicherweise niemanden getroffen), er hatte mehrfach auf Kyrgios gezielt (ebenfalls ohne Erfolg), und er gab sich im Anschluss bei der Pressekonferenz, so sehr er ansonsten mit philosophischen Lebensweisheiten seine Twitter-Follower beglückt, recht ratlos. Kyrgios bringe dem Sport ja durchaus Gutes, er sei anders, und das sei ja nicht schlecht, sagte Tsitsipas. Aber die ständigen Gespräche, die dauernden Beschwerden, sie seien einfach frustrierend. "Warum sollte man reden, während man spielt?", stellte er eine durchaus berechtigte Frage. Es mache keinen Sinn, schließlich gehe es ums Tennis./

Tsitsipas gab zu, dass er sich allzu arg von Kyrgios habe beeinträchtigen lassen. "Das war wirklich schlecht von mir, das habe ich noch nie getan", entschuldige er den Schlag in die Zuschauerränge, "ich weiß nicht, was mir da durch den Kopf gegangen ist." Es habe wohl auch mit "dem Zirkus" auf der anderen Seite zu tun gehabt, "da war etwas, das dieses Verhalten in mir hevorgerufen hat, das ich von mir nicht kenne."

Auch die Versuche, Kyrgios abzuschießen, seien Absicht gewesen. "Damit das aufhört", erklärte Tsitsipas weiter und wirkte dabei selbst ratlos über seine Gedanken. Wenn man selbst nur seinen Job erledige und von der Seite nur Lärm komme, das es Schikane, befand er. "Ich kann es nicht haben, wenn jemand andere Menschen runterzieht." Kyrgios habe ein paar gute Eigenschaften, aber auch eine "böse Seite", die offengelege würde, "dass er den Menschen um sich herum einiges Schlechtes antun kann".

Kyrgios über Tsitsipas: "Ernsthafte Probleme"

Nick Kyrgios wurde natürlich mit dem Schikane-Vorwurf konfrontiert (nicht jedoch mit dem Zusatz, er habe auch gute Seiten) und gab sich als Unschuldslamm. Tsitsipas habe schließlich auf ihn gezielt und den Ball ins Publikum gedonnert. Er sei vermutlich frustriert, weil er nun zwei Mal innerhalb kurzer Zeit gegen ihn verloren habe, befand er. Und der Zirkus sei Tsitsipas selbst gewesen diesmal. "Er hat ernsthafte Probleme." Ihn, Kyrgios, persönlich darauf ansprechen werde Tsitsipas sicher nicht.

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Die nötige Lösung des Streits hätte wohl Rafael Nadal parat, der hatte kurz zuvor sein Match gegen Lorenzo Sonego souverän hinter sich gebracht - von einer kleinen Verstimmung am Ende abgesehen, für die er sich mehrfach entschuldigte ("Ich lag falsch"). Befragt zum Kygios-Tsitsipas-Zoff gab sich diesmal Nadal als Philosoph. "Ich denke, jeder sollte abends im Einklang mit den Dingen, die er getan hat, ins Bett gehen", sprach er also mit den Worten eines Mannes mit zehn Jahren mehr an Lebenserfahrung. "Und wenn man nicht ruhig und im Einklang mit sich selbst schlafen kann, hat man womöglich Dinge getan, die ethisch nicht in Ordnung waren."

Ob Tsitsipas und Kyrgios dem großen Meister zugehört haben?

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von Florian Goosmann

Sonntag
03.07.2022, 13:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 03.07.2022, 11:48 Uhr

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