WTA: 2023 wieder in China? "Keine Kompromisse" in Sachen Peng Shuai

Aufgrund der Geschehnisse um Peng Shuai werden die WTA Finals statt in Shenzhen in dieser Woche in Fort Worth (USA) ausgetragen. Aber wie sieht's 2023 aus?

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 31.10.2022, 15:53 Uhr

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Peng Shuai hat eine Erklärung abgegeben
© Getty Images
Peng Shuai

Peng Shuai war im vergangenen Jahr nach Missbrauchsvorwürfen gegenüber einem chinesischen Politiker von der Bildfläche verschwunden. Videos einiger weniger öffentlicher Auftritte wurden als manipuliert oder inszeniert gewertet. Zuletzt jedoch war es um den Fall Peng Shuai ruhig geworden. 

Die WTA hatte im Dezember 2021 angekündigt, alle Damenturniere bis zur Aufklärung des Falles auszusetzen - und hat genau das getan. Die WTA Finals, die mit einer Rekordgage im chinesischen Shenzhen stattfinden sollten, wurden 2021 in Guadalajara ausgetragen, in diesem Jahr finden sie in den USA statt (ab heute Nacht).

Wie aber plant die Tour in Zukunft? "Wir werden dafür bei unseren grundsätzlichen Prinzipien keine Kompromisse eingehen", sagte WTA-Boss Steve Simon gegenüber der dpa. Nach deren Informationen es Signale gebe, dass die WTA 2023 womöglich nach China zurückkehren würde. "Uns wurde bestätigt, dass Peng sicher ist und sie sich wohlfühlt, aber wir haben sie noch nicht persönlich getroffen", so Simon. "Unsere Gedanken bleiben bei Peng Shuai."

"Der Staat hat genug Druckmittel"

Für mächtige Kritik hatte im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in China zu Beginn diesen Jahres ein Treffen von Shuai mit IOC-Chef Thomas Bach gesorgt, "ein Besuch in Europa wird weiter diskutiert, wie in Peking vereinbart", heißt es nun.

"Sie ist keinen Moment frei. Ich glaube, dass sie weiterhin unter Zwängen steht, die wir uns nur ansatzweise vorstellen können", erklärte indes der Referent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Hanno Schedler, der dpa. "Wir gehen weiter davon aus, dass sie eine Gefangene des Staates ist, wie sie es seit einem Jahr ist. Eine Gefangene insofern, dass sie sich wahrscheinlich nicht frei bewegen und sich nicht frei äußern kann. Der Staat hat genug Druckmittel."

von Florian Goosmann

Montag
31.10.2022, 17:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.10.2022, 15:53 Uhr