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WTA: Auftrieb für Deutsche Tennis-Damen - Barbara Rittner ist "stolz" auf Tatjana Maria und Jule Niemeier

Die deutsche Bundestrainerin Barbara Rittner ist mit dem Auftreten ihrer Schützlinge in Wimbledon ausgesprochen zufrieden. Derweil holte Jule Niemeier einen Auftakterfolg beim WTA-Tour-250-Turnier in Lausanne.

von SID/red.
zuletzt bearbeitet: 11.07.2022, 21:15 Uhr

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Jule Niemeier und Tatjana Maria wussten in Wimbledon zu begeistern

Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner bemüht sich um eine differenzierte Betrachtung der Wimbledon-Erfolge von Tatjana Maria und besonders Jule Niemeier. "Die starken Leistungen geben dem deutschen Damen-Tennis Auftrieb. Übergroße Euphorie sehe ich aber ebenso mit einem Lächeln wie die allzu große Kritik in der letzten Zeit", sagte die 49-Jährige im Sportgespräch des Deutschlandfunks.

Maria hatte im britischen Tennis-Mekka durch den Halbfinaleinzug mit 34 Jahren und als zweifache Mutter den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Mindestens ebenso sensationell war das Ergebnis von Marias zwölf Jahre jüngerer Viertelfinalgegnerin Niemeier beim erst zweiten Grand-Slam-Turnier ihrer Laufbahn.

Rittner: "Das war schon absolut großartig"

"Ich bin stolz", bilanzierte Rittner nach dem wichtigsten Turnier der Welt und gestand angesichts der Kritik an ihren Spielerinnen auf dem Weg zum Grand-Slam-Rasenturnier in London auch "Genugtuung". Sie erneuerte ihre Einschätzung, dass Marias und Niemeiers Auftritte Werbung für das deutsche Damen-Tennis waren: "Wie sie sich präsentiert haben, nicht nur auf dem Platz, sondern auch rund um den Platz, das war schon absolut großartig."

Obwohl Maria aus Rittners Sicht "eine noch größere Überraschung als Jule Niemeier" gewesen sei und auch ältere Spielerinnen wie die frühere Wimbledonsiegerin Angelique Kerber und die ehemalige Top-10-Spielerin Andrea Petkovic noch Erfolge feiern könnten, ist für die Trainerin besonders Niemeier ein Wechsel auf die Zukunft. "Ich habe weder in den schlechten Phasen irgendwie den Mut oder die Zuversicht verloren, an den Nachwuchs zu glauben, weil ich weiß, was danach kommt. Und da kommt auch hinter einer Jule Niemeier eine ganze eine Reihe an Spielerinnen, die durchaus das Potenzial haben, die aber auch noch ein bisschen Zeit brauchen, sich zu entwickeln."

Erstrundensieg in Lausanne gegen Lokalmatadorin

In diesem Zusammenhang räumte Rittner auch ihre persönliche Überraschung durch Niemeiers Einzug in die Runde der besten Acht von Wimbledon ein: Bei der Westfälin "weiß und wusste ich, was in ihr steckt, und dass irgendwann der Knoten platzt. Dass er so früh platzt, damit habe ich nicht unbedingt gerechnet."

Niemeier fühlt sich nach ihren Großtaten in Wimbledon offensichtlich auch auf kleinerer Bühne wohl. Die 22-Jährige gewann ihr Auftaktspiel beim WTA-Tour-Sandplatzturnier in Lausanne gegen die einheimische Schweizerin Ylena In-Albon jedoch nur mühevoll mit 7:5, 6:7 (3), 6:3. Im Achtelfinale wartet die an Nummer acht gesetzte Russin Varvara Gracheva oder eine Qualifikantin.

Hier das Einzel-Tableau aus Lausanne.

von SID/red.

Montag
11.07.2022, 21:42 Uhr
zuletzt bearbeitet: 11.07.2022, 21:15 Uhr