WTA: Lilli Tagger - in einer Klasse mit Vekic und Danilovic
Lilli Tagger hat sich mit dem Einzug ins Endspiel ihres allerersten WTA-Turniers in Jiujiang in eine elitäre Gruppe gespielt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
01.11.2025, 14:28 Uhr

Man hätte Lilli Tagger zu ihrer Woche in Jiujiang vollumfänglich gratulieren müssen, wäre diese Woche am Samstag im Halbfinale gegen Titelverteidigerin Viktorija Golubic zu Ende gegangen. Die Schweizerin hatte beim Stand von 5:4 im dritten Satz ein aussichtsreiches 0:40, drei Matchbälle also. Was zu jenem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte: Die letzten 13 Punkte der Partie sollten an die 17-jährige Österreicherin gehen.
Und das war beileibe kein Zufall, auch wenn Tagger vor allem bei der Abwehr des zweiten Matchballs ein bisschen Glück hatte. So what? Das mutige Spiel des Schützlings von Francesca Schiavone wurde letztendlich belohnt. Denn Golubic zauberte zwar hier und da einen Stopp ins Feld, den offensiveren Ansatz pflegte aber Lilli Tagger. Dass hier und da ein paar eigentlich einfach zu spielende Volleys ins Netz flogen oder zu lang gerieten, änderte nichts an der grundsätzlichen Spielidee von Tagger und Schiavone: starker Aufschlag, dominante Vorhand, und im Zweifel ein Rückhand-Longline-Winner.
Lilli Tagger kann große Tennismomente
Jetzt geht es morgen also gegen Anna Blinkova, die keineswegs zu unterschätzen ist. Die Russin hat Anfang des Jahres Elena Rybakina bei den Australian Open besiegt. Und das im dritten Satz in einem epischen Tiebreak, in dem insgesamt 42 Punkte ausgespielt wurden. Aber klar ist auch: Liili Tagger kann große Tennismomente. Das hat sie im Endspiel des Juniorinnen-Wettbewerbs in Roland-Garros vor ein paar Monaten gezeigt, als sie der hoch eingeschätzten Britin Hannah Klugman keine Chance ließ.
Eines hat die Osttirolerin jedenfalls schon geschafft: Sie ist neben Donna Vekic und Olga Danilovic erst die dritte U-18-Spielerin, die während der letzten beiden Jahrzehnte bei ihrem ersten WTA-Turnier überhaupt das Finale erreichen konnte. Vekic hat das 2012 in Tashkent erreicht (und das Finale verloren), Danilovic 2018 in Moskau (und das Turnier gewonnen).
Hier das Einzel-Tableau in Jiujiang
