WTA: Martina Navratilova sieht Zukunft von Naomi Osaka kritisch
Schafft Naomi Osaka nochmal den Sprung ganz nach vorne? Die 18-fache Grand-Slam-Siegerin im Einzel, Martina Navratilova, hat da so ihre Zweifel.
von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet:
12.11.2022, 12:51 Uhr

Im Sommer des Vorjahres hatte Naomi Osaka, einst das neue Wunderkind des Damentennis, ihr Leiden an psychischen Problemen in Form von Depressionen und Angststörungen öffentlich gemacht. Die Saison 2022 verlief für die ehemalige Weltranglisten-Erste ebenfalls richtig mies. Bereits bei den Miami Open Ende März musste sich die Japanerin mit einer Verletzung an der Achillessehne herumschlagen, konnte in weiterer Folge etwa in Wimbledon nicht an den Start gehen und holte sich bei den French und den US Open jeweils eine bittere Erstrunden-Niederlage ab.
Wie mag es nun weiter gehen für die immerhin vierfache Grand-Slam-Siegerin (Australian Open 2019, 2021 sowie US Open 2018, 2020) - mit dieser Frage wurde auch die einstige Tenniskönigin Martina Navratilova bei einem Interview mit der Online-Plattform "Essentially Sports" konfrontiert. Die gebürtige Tschechin, die selbst in ihrer unglaublichen Karriere 18 Major-Titel im Einzel und 31 volle Erfolge im Doppel einfahren konnte, sieht multiple Gründe für die enorme Krise der 25-Jährigen aus Osaka.
"Vielleicht kam alles etwas zu früh"
"Heutzutage gibt es viel mehr Aufmerksamkeit, alles ist größer. Gleichzeitig vergessen die Leute aber auch schneller. Man ist dann nur ein Strohfeuer", so die heute 66-jährige Grand-Dame des weißen Sports. "Vielleicht kam alles etwas zu früh", sieht Navratilova einen möglicherweise zu kometenhaften Aufstieg der Asiatin. "Die Spieler:innen müssen einfach im Moment bleiben. Wenn sie den Sport lieben, toll, wenn sie es nicht tun, ist das aber auch in Ordnung - man muss sich aber darüber klar werden und sich entscheiden - die Zeit läuft ab."
Derzeit steht Osaka nur noch an Position 42 des WTA-Rankings. Es wird spannend zu sehen sein, ob sie im Jahr 2023 wieder in die Spur zurückfinden kann, um an die Erfolge zu Beginn ihrer Karriere anschließen zu können.