„Gasteinertal goes green?"
Das WTA-Turnier in Bad Gastein setzt seit Jahren auf den „grünen Gedanken“.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
26.07.2015, 15:31 Uhr

„Gasteinertal goes green?“ Das war die Frage, die beim WTA-Turnier NÜRNBERGER Gastein Ladies 2015 bei einer Diskussionsrunde, initiiert von Isolde Reichel (Firma MatchMaker), gestellt wurde. Turnierdirektorin Sandra Reichel, die auf Anraten von Erich Mild, dem Geschäftsführer des Salzburger Tennisverbandes, seit Jahren auf den „grünen Gedanken“ im Tennis setzt, 2014 eine zweifache Auszeichnung für den „Green Event“ erhielt und den Wettbewerb „nachhaltig gewinnen“ des Landes Salzburg für ihr Turnier erwirken konnte, wird als Impulsgeberin für das Tal angesehen.
Diesmal Gastgeberin für die lokale Hotellerie, lud sie Sebastian Herzog, Obmann von BIO Austria, Thomas Brandhuber vom Umweltservice Salzburg, Norbert Napetschnig von der BIOGAST GmbH und Sebastian Felhofer, Birngruber Event GmbH, zum Podiumsgespräch im Fünf-Sterne-Hotel Europäischer Hof ein. Moderatorin der Diskussion war Sylvia Wörgetter, die Lokalchefin der Salzburger Nachrichten.
Nachhaltigkeit im Gasteinertal
In der rund eineinhalb Stunden andauernden Veranstaltung wurde über die Zukunft des Gasteinertals und Möglichkeiten zur Ausweitung des naturfreundlichen Tourismus diskutiert. Im Blickpunkt stand dabei vor allem Nachhaltigkeit in Verbindung mit saisonalen und biologischen Produkten. Zahlreiche Betriebe setzen im Gasteinertal bereits auf die „grüne Karte“, das bringt nicht nur Aufwand und Kosten mit sich, sondern auch einen Zuwachs an zufriedenen Gästen. „Die Leute kommen wegen BIO zu uns,“ erklärte Maximilian Blumschein, Geschäftsführer des Hotels „Grüner Baum“ und Tourismusobmann in Bad Gastein. „Natürlich ist es erst mal ungewohnt für die Gäste, wenn im Kühlschrank eine BIO Haselnuss Creme steht. Aber wenn man das Produkt dann kostet, stellt man fest, dass da kaum ein Unterschied vorhanden ist beziehungsweise das BIO-Produkt sogar besser schmeckt.“
BIO-Lebensmittel aus der Region
BIO-Lebensmittel sind für den Imagewandel in Bad Gastein aber erst der Anfang, denn: „Was bringt es, wenn das Produkt BIO ist, es aber mit dem Lastwagen aus Argentinien angereist kommt? Weiters müssen wir uns überlegen, ob wir im Winter wirklich Erdbeeren auf der Speisekarte brauchen.“ Generell findet man in Bad Gastein herausragende Voraussetzungen für eine grüne Zukunft, fünf Millionen Liter an heißem Wasser liefern lokale Thermalquellen täglich. Ein Geschenk, das viel zu wenig genützt wird, findet Blumschein: „Klar muss man da anfangs eine Menge Geld in die Hand nehmen, um beispielsweise das Heizungssystem umzurüsten.“ Allerdings gibt es eine Menge an Förderungen, sagte Thomas Brandhuber vom Umweltservice Salzburg. Bei Investitionen im Energiesektor ist in erster Linie die Langfristigkeit der Investition zu bedenken, auch kleine Maßnahmen führen letztlich zum Ziel: „Die Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“ BIO-Obmann Sebastian Herzog ist sich sicher: BIO ist auf dem Vormarsch, vor allem in Salzburg, das er als „BIO-Weltmeister“ bezeichnet.
Allgemein sieht Herzog „BIO nicht als Alternative, sondern als einzige Zukunftschance für Österreich und die Region.“ Sebastian Felhofer, BIO Catering Birngruber Event GmbH, räumt ein, dass der Aufwand zu Beginn zwar höher ist, aber letztendlich bringt BIO „Erfolg und Freude“. Norbert Napetschnig von der BioGast GmbH lässt Ausreden bezüglich BIO-Produkten nicht gelten, auch der Aufwand ist für Unternehmen laut Napetschnig nicht höher als bei normalen Produkten: „Mittlerweile gibt es von jedem Produkt eine BIO-Variante, außerdem erfreuen sich diese immer größer werdender Beliebtheit.“ Anschließend an das Event verwöhnte die BIOGAST GmbH die anwesenden Gäste noch mit einer schmackhaften Auswahl an regionalen BIO-Produkten und forcierte damit den lockeren Austausch zwischen den Teilnehmern.
Siegerin pflanzt Apfelbaum
Auch in diesem Jahr sorgen die NÜRNBERGER Gastein Ladies wieder für Bewegung auf der grünen Schiene. So wird die Siegerin dieses Jahr nicht nur auf einer Gondel der Stubnerkogelbahn verewigt, sondern sie wird auch einen Apfelbaum pflanzen, symbolisch für eine grüne Zukunft im Gasteinertal. Ob diese Aktion nun Karin Knapp aus Italien oder die Australierin Samantha Stosur übernehmen wird, klärt sich im Finale des mit 226.750 Euro dotierten Sandplatzevents, das Sonntagnachmittag über die Bühne gehen wird.