Zehn denkwürdige Endspiele in Wimbledon

tennisnet.com präsentiert Finals auf dem heiligen Rasen in London, die für viel Aufsehen gesorgt haben.

von Christian Albrecht Barschel
zuletzt bearbeitet: 19.06.2013, 09:14 Uhr

Von Christian Albrecht Barschel

Herren:

1980: Björn Borg - John McEnroe 1:6, 7:5, 6:3, 6:7 (16), 8:6

Björn Borg und John McEnroe spielten im Wimbledonfinale 1980 eines der besten Matches der Tennisgeschichte. Zwei Charaktere, wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite der stille Schwede Borg, der das Temperament eines Eisblocks zu haben schien, auf der anderen Seite der leidenschaftliche McEnroe, der bei jeder sich bietenden Möglichkeit ausflippte. Die Rivalität der beiden wurde aufgrund der unterschiedlichen Persönlichkeiten auch "Feuer und Eis" genannt. Borg und McEnroe lieferten sich im Endspiel einen packenden Kampf über 3:53 Stunden. Bei 5:4-Führung im vierten Satz hatte Borg bei eigenem Aufschlag bereits zwei Matchbälle. McEnroe wehrte beide ab, und es ging in den wohl dramatischsten und spektakulärsten Tiebreak, der bislang gespielt wurde. 22 Minuten dauerte der Tiebreak, der auch "The Battle of 18-16" genannt wird. McEnroe wehrte fünf weitere Matchbälle ab und schaffte den Satzausgleich. Doch der US-Amerikaner konnte den "Iceborg" nicht brechen. Borg sicherte sich seinen fünften Wimbledonsieg in Folge. "Das war eines der besten Matches ,das ich je gespielt habe und wahrscheinlich mein bestes Match in Wimbledon. Nach dem Verlust des vierten Satzes habe ich gedacht, dass ich das Match verlieren würde. Ich war erschöpft, vor allem nachdem ich alle diese Matchbälle im vierten Satz vergeben hatte. Aber ich habe nicht aufgegeben", erklärte Borg. McEnroe, der im Folgejahr seine Revanche gegen Borg bekam und sich den Wimbledonsieg sicherte, war auch Jahrzehnte danach immer noch stolz, bei diesem denkwürdigen Wimbledonfinale dabei gewesen zu sein. "Teil dieses Match gewesen zu sein, war vielleicht die aufregendste Sache in meiner Karriere. Die Vibrationen und die Anerkennung, die ich von Leuten durch dieses Match bekomme, sind unglaublich."

1985: Boris Becker - Kevin Curren 6:3, 6:7 (4), 7:6 (3), 6:4

Der 7. Juli 1985 war ein Tag, an dem deutsche und internationale Sportgeschichte geschrieben wurde. Boris Becker gewann mit 17 Jahren und 227 Tagen in Wimbledon und wurde der jüngste Wimbledonsieger, der erste ungesetzte Sieger auf dem heiligen Rasen und der bis dato jüngste Grand-Slam-Champion. Ein neuer Sportheld war geboren. Für die Fernsehzuschauer war es jedoch teilweise schwer, das Spiel zu verfolgen. Zu dem Zeitpunkt wurde noch mit weißen Tennisbällen gespielt, die im Fernsehen nicht so gut zu erkennen waren. Kurz danach wurden auf Wunsch der Fernsehsender gelbe Tennisbälle eingeführt, die eine bessere Leuchtkraft hatten. Das Finale zwischen Becker und Kevin Curren war somit das letzte Match in Wimbledon, das mit weißen Bällen gespielt wurde. Die Vorentscheidung fiel im dritten Satz, als Becker ein Break von Curren sofort egalisieren und den Tiebreak für sich entscheiden konnte. Nach dem verwandelten Matchball folgten die Siegerfaust und der Jubelschrei von Becker. "Ich bin der erste Deutsche, und ich denke, dass es Tennis in Deutschland verändern wird. Sie hatten niemals ein Idol, und nun haben sie vielleicht eines." Becker behielt Recht und löste einen sagenhaften Tennis-Boom in Deutschland aus. Das Leben des 17-jährigen Leimeners sollte sich fortan für immer verändern: Deutschland hatte wieder einen Sporthelden, dessen Werdegang die Menschen auch noch nach über einem Vierteljahrhundert nach seinem ersten Wimbledonsieg fasziniert.

2001: Goran Ivanisevic - Patrick Rafter 6:3, 3:6, 6:3, 2:6, 9:7

Das Wimbledonfinale 2001 gehört zu den emotionalsten Endspielen, - wenn nicht das emotionalste bislang - das je auf dem heiligen Rasen gespielt wurde. Mit dem Australier Patrick Rafter und dem Kroaten Goran Ivanisevic standen sich zwei absolute Publikumslieblinge gegenüber. Es kam hinzu, dass das Finale wegen vieler Regenschauer in den Tagen zuvor erst am Montag gespielt werden konnte. Die Karten für das Endspiel gingen in den freien Verkauf. Das führte dazu, dass die australischen und kroatischen Fans den Center Court in ein Fußballstadion verwandelten. Der "People's Monday" wurde zu einem der denkwürdigsten Ereignisse in Wimbledon. Ivanisevic war nur noch ein Sieg davon entfernt, sein persönliches Märchen erfolgreich zu vollenden. Der Kroate hatte immer sehnlichst davon geträumt, einmal in Wimbledon zu triumphieren. In den Finals 1992, 1994 und 1998 war Ivanisevic als trauriger Verlierer vom Platz gegangen. Vor dem Wimbledonturnier war Ivanisevic aufgrund von immer wiederkehrenden Schulterproblemen nur auf Platz 125 in der Weltrangliste platziert und benötigte für die Teilnahme an seinem Lieblingsturnier eine Wildcard, um überhaupt dabei sein zu dürfen. Die Veranstalter taten ihm diesen Gefallen, und das Märchen nahm fortan seinen Lauf. Ivanisevic spielte sich in einen Rausch und erreichte mit Siegen gegen namhafte Gegner das Finale. Die beiden Finalisten begegneten sich auf Augenhöhe. Im fünften Satz wurde jeder Punktgewinn von den Fans mit "Goran"-Sprechchören und lauten "Rafter"-Rufen gefeiert. Auf dem Centre Court herrschte eine Atmosphäre, die bei jedem noch so erprobten Tenniszuschauer eine Gänsehaut bewirkte. Als Ivanisevic bei 8:7-Führung zum Titel servierte, unterlief ihm bei den ersten zwei Matchbällen jeweils ein Doppelfehler. Mit dem vierten Matchball sicherte sich der Kroate schließlich den so lang ersehnten Wimbledontriumph und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. "Ich war immer der Zweite. Die Leute haben mich respektiert, aber der zweite Platz ist nicht gut genug. Ich bin jetzt Wimbledonsieger. Was auch immer ich tue in meinem Leben, ich bleibe Wimbledonsieger. Das waren 15 magische Tage. Die besten 15 Tage in meinem Leben."

2008: Rafael Nadal - Roger Federer 6:4, 6:4, 6:7 (5), 6:7 (8), 9:7

Das Wimbledonfinale 2008 zwischen Rafael Nadal und Roger Federer hatte alles, was man sich von einem Tennismatch wünschen kann. Für sehr viele Experten und Fans ist dieses Endspiel das beste Match, das bislang gespielt wurde. Sogar ein umfassendes Buch wurde diesem Match gewidmet. Federer und Nadal standen sich zum dritten Mal in Folge im Wimbledonfinale gegenüber. 2006 holte Nadal einen Satz, 2007 waren es bereits zwei. 2008 entthronte der Spanier schließlich den fünffachen Wimbledonsieger Federer. Mit 4:48 Stunden Spielzeit ist es das längste Wimbledonfinale, das bisher gespielt wurde. Dreimal musste das Match wegen Regens unterbrochen werden. Federer ließ sich von den vielen vergebenen Chancen in den ersten beiden Sätzen nicht entmutigen, glich in den Sätzen aus und wehrte dabei im Tiebreak des vierten Satzes zwei Matchbälle ab. Im fünften Satz war der Schweizer bei 5:4-Führung selbst nur zwei Punkte vom Titel entfernt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit jubelte aber Nadal über seinen ersten Wimbledonsieg und beendete gleichzeitig die 65 Siege umfassende Rasen-Erfolgsserie von Federer. "Es ist die schlimmste Niederlage meiner Karriere - bei weitem. Viel schlechter habe ich mich selten gefühlt", sagte Federer traurig. "Es ist ein Traum, auf diesem Platz zu spielen, bei meinem Lieblingsturnier. Aber es zu gewinnen, habe ich mir nie ausgemalt", sagte ein strahlender Nadal. "Das ist das beste Match, das ich je gesehen habe", urteilte John McEnroe über den epochalen Showdown zwischen Federer und Nadal.

2009: Roger Federer - Andy Roddick 5:7, 7:6 (6), 7:6 (5), 3:6, 16:14

2008 erlebte Roger Federer im Wimbledonfinale "die schlimmste Niederlage" in seiner Karriere. Ein Jahr später stand er abermals im Endspiel und feierte einen seiner größten Triumphe. Der sechste Wimbledontitel bedeutete Grand-Slam-Sieg Nummer 15 für den Schweizer. Federer stieg zum alleinigen Rekordhalter an Grand-Slam-Titeln auf. Um diesen Rekord zu bekommen, musste Federer 256 epische Minuten durchstehen und Andy Roddick in einem wahren Tenniskrimi bezwingen. Federer feuerte die persönliche Rekordzahl von 50 Assen (Roddick: 27) ab und setzte sich mit 16:14 im fünften Satz durch. Dabei schien Roddick, seinen persönlichen "Sahnetag" erwischt zu haben. Der US-Amerikaner hatte alle Trümpfe in der Hand für seinen ersten Titel in Wimbledon. Nach gewonnenem ersten Satz hatte Roddick im zweiten Satz bei 6:2-Führung im Tiebreak vier Satzbälle für eine 2:0-Satzführung. Bei 6:5 verschlug er einen einfachen Volley und wurde prompt von Federer bestraft. Roddick steckte nie auf und hatte bei 8:8 im fünften Satz zwei Breakbälle für die mögliche Entscheidung. Federer überstand die brenzlige Situation und sicherte sich einige Spiele später mit seinem einzigen Break im Match den Titel. "Dass es in dem Finale nicht nur um den Titel, sondern auch um einen neuen Rekord ging, war ein zusätzlicher Bonus, der meine Anspannung noch erhöht hat. Ich spiele gerne für die Geschichtsbücher", freute sich Federer und versuchte dem unterlegenen Roddick Trost zu spenden. "Sei nicht traurig, ich kenne das Gefühl zu verlieren. Mir ging es letztes Jahr ebenso." Roddick antworte schlagfertig und mit einer gewissen Enttäuschung: "Aber da hattest du schon fünf Titel."

Damen:

1970: Margaret Smith Court - Billie Jean King 14:12, 11:9

1970 durften sich die Zuschauer auf ein ultimatives Traumfinale bei den Damen freuen. Mit der Australierin Margaret Smith Court (zu diesem Zeitpunkt 18 Grand-Slam-Titel) und der US-Amerikanerin Billie Jean King (zu diesem Zeitpunkt fünf Grand-Slam-Titel) standen sich die Nummern eins und zwei der Weltrangliste gegenüber. Es wurde das längste Damenfinale in Wimbledon bezüglich der Spiele, da in London der Tiebreak erst zwei Jahre später eingeführt wurde. Beide Spielerinnen waren nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, als sie zum Finale antraten. Court hatte einen geschwollenen Knöchel und bekam vor Beginn des Endspiels mehrere Spritzen gegen die Schmerzen. King hatte mit einer schmerzhaften Kniescheibe zu kämpfen, die eine Operation direkt nach Wimbledon nötig machte. Von den Verletzungen bei den beiden war jedoch nichts zu sehen. Sowohl Court als auch King begeisterten mit Traumschlägen und unbändigem Kampfgeist. King ließ im ersten Satz große Chancen liegen, als sie dreimal zum Satzgewinn servierte. Court sicherte sich nach spektakulären 2:27 Stunden ihren dritten und letzten Wimbledontitel. "Ich hatte nie ein härteres Match als dieses, und ich habe in Wimbledon nie besser gespielt als dieses Jahr", sagte Court anschließend. Die Australierin stand durch den Erfolg auf dem heiligen Rasen kurz vor dem Grand Slam, da sie bereits zuvor die Australian Open und French Open gewonnen hatte. Einige Wochen später triumphierte Court auch bei den US Open und wurde dadurch die zweite Spielerin nach Maureen Connolly, die den Grand Slam, dem Gewinn aller vier Majors in einem Kalenderjahr, schaffte.

1988: Steffi Graf - Martina Navratilova 5:7, 6:2, 6:1

1987 wurde die Wachablösung im Damentennis vollzogen. Steffi Graf stürzte Martina Navratilova nach insgesamt 332 Wochen an der Weltranglistenspitze vom Thron. In Wimbledon war Navratilova allerdings noch die uneingeschränkte Herrscherin. Die US-Amerikanerin war drauf und dran Geschichte zu schreiben und griff nach ihrem neunten Wimbledontitel, den siebten in Serie. 1988 kam es im Endspiel zur Neuauflage des Vorjahresfinals gegen Graf. Die Deutsche führte im ersten Satz mit 4:2 und missinterpretierte ein Zeichen ihres Vaters, der auf der Tribüne saß, falsch. Sie schlug in der Folge ihren ersten Aufschlag wie einen zweiten und spielte damit Navratilova mit ihrem Offensivtennis in die Karten. Die US-Amerikanerin sicherte sich den ersten Satz mit 7:5 und führte auch im zweiten Satz mit 2:0, ehe Graf in ihrer letzten Hoffnung einen Schlägerwechsel durchführte. "Was ich erzähle, klingt wie ein Märchen, aber es ist wahr. Ich nahm nämlich einen kaputten Schläger. Seit Wochen schon war da ein merkwürdiges Rascheln oben im Schlägerkopf. Splitter im Hohlraum, von einem Schlag auf dem Boden wahrscheinlich. Ich wusste nicht, warum ich diesen Schläger nahm. Einfach so. Die letzte Hoffnung", schrieb Graf nach dem Finale in ihrer "Bild"-Kolumne. Und es funktionierte tatsächlich. Graf spielte fortan wie aus einem Guss und überließ Navratilova nur noch ein einziges Spiel. "Ich habe gute Volleys getroffen. Ich habe gute Bälle getroffen, die andere Leute nicht bekommen hätten, und dann hat sie Winner geschlagen. Ich bin heute nicht dem Druck unterlegen gewesen. Ich war gegen eine bessere Spielerin unterlegen. Ich habe dennoch verdammt gut gespielt heute, aber sie hat überall Winner geschlagen", erklärte Navratilova nach der Niederlage. "Der Sieg bedeutet mir noch mehr als der erste Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier im vorigen Jahr in Paris. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich noch mehr freuen kann", strahlte Graf. Die Deutsche gewann damit 1988 auch das dritte Grand-Slam-Turnier und vervollständigte zwei Monate später den "Golden Slam" - eine bislang einzigartige Leistung im Tennis.

1993: Steffi Graf - Jana Novotna 7:6 (6), 1:6, 6:4

Ein tränenreiches Finale erlebten die Zuschauer im Jahre 1993, beim 100. Damenfinale in der Turniergeschichte. Jana Novotna war todtraurig, als sie den Wimbledonsieg verspielte und das Endspiel gegen Steffi Graf verlor. Nach dem verlorenen ersten Satz bestimmte die Tschechin das Spiel und machte zehn der nächsten zwölf Spiele. Novotna führte im dritten Satz mit Doppelbreak 4:1 und hatte bei 40:30 einen Spielball zu einer klaren 5:1-Führung. Novotna schlug einen Doppelfehler. Ihr Spiel brach anschließend völlig auseinander. Mit drei weiteren Doppelfehlern schenkte sie Graf das Break zum 4:4. Die Deutsche nahm die Geschenke von Novotna an und holte ihren dritten Wimbledontitel in Folge. "Ich war in den ersten Sekunden sehr glücklich über den Sieg. Dann sah ich sie. Ich war dort auch. Alle Spieler sind dort gewesen, ich habe mit ihr mitgefühlt. Wenn du in dieser Weise vorne liegst, mit 4:1 und Aufschlag, bist du in Stellung und musst gewinnen", sagte Graf. Die Herzogin von Kent spendete Novotna bei der Siegerehrung Trost. "Mach dir keine Sorgen, Jana. Ich weiß, dass du es kannst", sagte die Herzogin zur Verliererin, die daraufhin in Tränen ausbrach und sich entgegen der Etikette in Wimbledon in die Arme der Herzogin fallen ließ. "Ich habe hier zwei Doppel- und Mixedtitel gewonnen. Deshalb kenne ich die Herzogin etwas. Als sie zu mir kam und sagte ‚Jana, mach dir keine Sorgen, ich glaube, dass du es schaffen wirst. Ich weiß, dass du Wimbledon gewinnen wirst', konnte ich meine Emotionen nicht mehr zurückhalten und habe sie losgelassen", erklärte Novotna. Die Herzogin von Kent sollte Recht behalten. Novotna gewann 1998 im dritten Finalanlauf Wimbledon und nahm die Siegertrophäe von der Herzogin entgegen.

2004: Maria Sharapova - Serena Williams 6:1, 6:4

Das Wimbledonturnier 2004 war die Geburtsstunde eines neuen Weltstars. Maria Sharapova triumphierte mit 17 Jahren und zwei Monaten auf dem heiligen Rasen und wurde die drittjüngste Wimbledonsiegerin. Im Endspiel setzte sich Sharapova überraschend klar mit 6:1, 6:4 gegen die zweifache Titelverteidigerin Serena Williams durch. "Ich weiß nicht, wie ich gewonnen habe. Ich weiß nicht, wie die Taktik war. Ich war in meiner eigenen Welt. Ich wusste nicht, welche Welt das überhaupt war", zeigte sich Sharapova fassungslos über ihren Titel. Die Russin war fortan eine ganz große Nummer im Damentennis. "Ich denke, dass ich mir zu viel Stress auferlegt habe. Ich wollte nichts mehr als zu gewinnen. Ich war so konzentriert die Nacht zuvor, den Tag zuvor, sogar die ganze Woche zuvor. Vielleicht sollte ich nicht so hart zu mir selbst sein", war Williams enttäuscht. Mittlerweile dominiert Williams die Russin und hat die letzten 13 Spiele gegen Sharapova gewonnen.

2005: Venus Williams - Lindsay Davenport 4:6, 7:6 (4), 9:7

Venus Williams und Lindsay Davenport spielten 2005 das bislang längste Damenfinale in Wimbledon. 2:46 Stunden dauerte das Duell der beiden US-Amerikanerinnen. Davenport hatte alle Chancen, das Match siegreich zu gestalten. Im zweiten Satz servierte sie bei 6:5-Führung zum Titelgewinn. Bei 5:4 im dritten Satz hatte sie sogar einen Matchball. Die Siegerin hieß aber schließlich Williams, die ihren dritten von insgesamt fünf Titeln in Wimbledon feiern durfte. Erstmals nach 70 Jahren gab es in Wimbledon eine Siegerin, die im Endspiel Matchball abgewehrt hatte. Davenport zeigte sich wie gewohnt als faire Verliererin. "Ich glaube nicht, dass ich den Kopf hängen lassen muss oder mich schämen müsste. Sie hat ein paar starke erste Aufschläge bei wichtigen Punkten geschlagen, sie hat mir nicht mal eine Chance beim zweiten Aufschlag in wichtigen Phasen gegeben. Sie war einfach unglaublich." Williams beendete ihre vierjährige titellose Zeit bei einem Grand Slam. "Das hat eine besondere Bedeutung. Ich war an Nummer 14 gesetzt, ich war nicht bestimmt zu gewinnen. Ich nehme an, wer zu Beginn des Turniers auf mich gewettet hat, hat es gut damit gemacht. Aber ich wette immer auf mich selbst."

(Fotos: GEPA pictures)

von Christian Albrecht Barschel

Mittwoch
19.06.2013, 09:14 Uhr