38. HTT Karriere-Titel des “neuen” Damian Roman
HTT Branchen Primus Damian Roman hat sich nach seinem Achtelfinal-Ausrutscher beim vorwöchigen Febru...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
01.03.2023, 20:18 Uhr
HTT Branchen Primus Damian Roman hat sich nach seinem Achtelfinal-Ausrutscher beim vorwöchigen Februar Masters Series 1000 Turnier rehabilitiert, und ist in eindrucksvoller Manier mit seinem 38. HTT Titelgewinn in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der 40jährige Routinier aus Rumänien, schlug am Dienstag Abend im Endspiel der 19. März HTT 500 Auflage den erst 14jährigen Saison-Shootingstar Philip Niederle in 1:40 Stunden Spielzeit mit 7:5, 6:3, nahm zum zweiten Mal nach 2016 die Trophäe beim letzten großen HTT-Turnier vor der nahenden Freiluftsaison in Empfang, und jubelte nach gelungener Revanche für die oben erwähnte Februar–Masters-1000-Achtelfinal-Niederlage über seinen bereits dritten HTT Saison-Erfolg. Der dreizehnte Einzelsieg auf HTT 500er-Ebene bescherte dem Ranglisten-Ersten aus Negresti Oas zudem den angepeilten 500er-Saison-Hattrick mit den Titelgewinnen von Jänner bis März. Ein Bericht von C.L
Aktiv, aggressiv, offensiv, Damian Roman macht sich zukunftsfit
Ja, der 7:5, 6:3 Erfolg im gestrigen Endspiel des 19. März HTT 500 Turniers bescherte Damian Roman die erhoffte Revanche gegen Youngster Philip Niederle für die vor einer Woche kassierte Masters-Pleite. Und ja, der Zweisatzsieg über den Aufsteiger des noch jungen Jahres vom CTP Pötzleindsdorf hievte den HTT-Großmeister vom TC Strebersdorf wieder ein Stück näher ran, an die von ihm längst angepeilten Rekordmarken in den diversen HTT-Bestenlisten. Vorallem aber war der Dienstag-Abend-Auftritt des nunmehr 38fachen HTT Turniersiegers ein Fingerzeig an die Konkurrenz, vorallem an die mit den niedrigen Baujahren in den diversen Geburtsurkunden. Es waren richtungsweisende 100 Minuten, in denen man den neuen Damian Roman zu sehen bekam. Einen, der sich zukunftsorientiert und modern in seiner Spielanlage präsentierte. Einfach offensiv, aggressiv und das auf bislang noch nie gesehenem Niveau. Mit dem veralteten und verstaubten “den Ball ein Mal mehr als der Gegner über das Netz spielen”, wird angesichts der Wucht und Dominanz der in breiter Front aufstrebenden HTT Jugend in Zukunft kein Blumentopf mehr zu gewinnen sein. Wenn der ergebnistechnisch herausragende Spieler der HTT Gegenwart, tatsächlich die Rekordbücher der seit 1990 etablierten Hobby Tennis Tour umschreiben möchte, dann muss er angesichts seines fortgeschrittenen Alters und den dadurch einhergehenden körperlichen Beeinträchtigungen, ein anderes Gesicht als Tennisspieler zeigen. Eines wie am gestrigen Dienstag wäre dazu allemal mehr als geeignet.
Philip Niederle mit Traumstart und abgezockt wie ein “Großer”
Wann bitte sehr, hat Damian Roman in der Vergangenheit in einem Match 41 Winner in ein wichtiges HTT Match miteingebracht, und wann war der 40jährige zuletzt 9 Mal in einem HTT-Single am Netz zu sehen? Die Antwort ist einfach! Noch nie! Umso bemerkenswerter und für die Zuschauer beeindruckend war am letzten Februar-Tag des Jahres 2023 zu sehen, wie der Ranglisten-Erste in seinem 54. HTT Karriere-Finale – damit hat er in der ewigen Bestenliste aller Spieler mit den meisten Finalteilnahmen den legendären und an Position Nr. 3 liegenden Klaus Hofer eingeholt – sein neues persönliches Tennis der Zukunft präsentierte. Zugegeben mit Anlaufschwierigkeiten, denn das Heft am Centercourt hatte zunächst sein 26 Jahre jüngerer Kontrahent in der Hand. Niederle erwischte einen Traumstart in sein zweites HTT 500er-Karriere-Finale in Serie nach jenem im November vergangenen Jahres, und schaffte gleich im ersten Aufschlagspiel seines Gegners das erhoffte frühe Break zum 1:0. Nach Abwehr von zwei Break-Möglichkeiten seines Gegners, erhöhte der Teenager mit seinem fünften Spielball auf 2:0, und beinahe wäre der junge Mann aus dem schier unerschöpflich scheinenden Jugend-Reservoir des CTP in Pötzleinsdorf sogar mit Doppel-Break in Führung gegangen. Ist er aber nicht, weil er einen Rückhandball um Zentimeter im Aus platzierte, und Augenblicke später Damian Roman erstmals in diesem finalen Showdown anschreiben konnte. Niederle blieb aber vorerst unbeeindruckt! Im Gegenteil, der erst 14jährige servierte dem König der HTT rotzfrech und abgezockt wie ein “Großer” ein Ass von unten ins Feld, und erhöhte zu Null auf 3:1. Wie reif, wie stabil im Kopf und klar in seinem Handeln auf dem Court der Jahn-Schützling mit seinen zarten 14 Jährchen bereits ist, bekam man im nächsten Aufschlagspiel zu sehen, wo Niederle auf dem Weg zum 4:2 nicht weniger als vier weitere Breakbälle mit teils sensationellen Punktgewinnen egalisierte.
Damian Roman nützt kleine Schwächephase seines Gegners zum Satzgewinn
Auf der anderen Seite des Netzes in dieser mit großer Spannung erwarteten Night-Session stand aber mit Damian Roman die absolute und ganz klare Nummer 1, und die braucht eben für einen Satzgwinn meistens nur eine kurze Schwächephase des Gegners und ein paar aufmerksame Augenblicke, um sich aus einer drohende Misere zu befreien. Niederle, bis 5:4 ohne Aufschlagverlust, offerierte dem topgesetzten Gegner aus Rumänien ein ganz schwach gespieltes Service-Game und damit im letzt möglichen Moment des ersten Satzes das Re-Break zum 5:5. Damit war die Wende eingeleistet und die Maschinerie des Ranglisten-Leaders auf Touren gekommen. Der 40jährige schaltete einen Gang nach oben, sicherte sich mit 10 Punkten in Serie nicht nur das 6:5, sondern auch noch gleich drei Satzbälle am Stück. Nr. 3 reichte dann, nach exakt einer Stunde war der HTT Klassenbeste auf die Siegerspur eingebogen, und von der im gesamten zweiten Satz auch nicht mehr abzudrängen. Zwar gab es bei den zahlreichen Niederle-Fans in der Halle noch einmal zarte Hoffnung, als ihrem Schützling das Re-Break zum 1:2 gelang. In Wahrheit war das aber nur mehr ein Strohfeuer. 12 Minuten später, Damian Roman erstaunte und brillierte längst mit einem für seine Verhältnisse durchaus als Offensiv-Feuerwerk bezeichenbaren Spiel, hatte der Ranglisten-Erste eine klare 5:1 Führung herausgespielt, und die Hand längst dran an seiner 38. HTT Karriere-Trophäe. Niederle hingegen merkte man in diesen Momenten an, woran es noch fehlt. Es ist die Physis, die ein 14jähriger aber auch noch nicht über ein ganzes Turnier mit Erwachsenen lang haben muss oder haben kann. Dem neuen HTT Jungstar gebührt trotzdem ein riesiges Kompliment. Denn aufstecken gibt es beim 14jährigen nicht. Noch einmal bäumte er sich auf, nützte die scheinbare künstlerische Pause der HTT Nr. 1 und verkürzte mit 8 Punkten en suite auf 3:5.
Statt WTV-Jugend-Turnier mitten hinein unter die Top 8 der HTT Jahreswertung “Raco to La Ville”
Nach exakt 100 gespielten Minuten setzte Niederle einen letzten Volley ins Netz, die zweite Final-Niederlage auf HTT 500er-Ebene für den 14jährigen war besiegelt. Nach seinem erst 40. HTT Karriere-Einzelmatch und einem neuerlich phantastisch gespielten Turnier, darf sich der junge Wiener aber auch über seinen erstmaligen Einzug in die Top 30 der HTT Computer-Rangliste freuen. Noch besser und spannender liest sich für Niederle und sein Team die aktuelle Jahreswertung “Race to La Ville”, in der Philip sogar vom großartigen sechsten Platz herunter lächelt. Die Top 8 spielen sich am Jahresende beim großen HTT Saisonfinale ja bekantlich den HTT Finals-Titel untereinander aus. Gut möglich, dass die Programmgestalter und Grafiker der Finals-Poster & Planen schon mal das Konterfei des Shootingstars bearbeiten. Es war ein tolles Wochenende für Niederle, der eigentlich am letzten Februar-Weekend bei einem WTV-Jugendturnier an den Start gehen sollte. So gesehen hat es der 14jährige gut getroffen, wie er auch im Interview danach bestätigte. “Ich bin mit meinem Abscheiden hoch zufrieden. Der Damian war heute der bessere Spieler und hat verdient gewonnen. Er hat heute auch seine Taktik im Vergleich zu unserem Match vor einer Woche geändert und extrem aggressiv gespielt. Das Ergebnis geht in Ordung”, so die neue Nummer 26 im HTT Computer.
“Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel”
“Dieser Sieg bedeutet mir sehr sehr viel. Es war kein einfaches Turniers, mit dem verlorenen Achtelfinale beim November Masters Series 1000 vor einer Woche, und ein, zwei kleinen Verletzungen, die mich während des Turniers geplagt haben. Ich bin aber überglücklich über die gelungene Revanche, und vorallem über die Art und Weise, wie ich heute gespielt habe. Aggressiv, druckvoll, ich glaube ich werde in Zukunft immer öfters so spielen müssen, wenn ich der Jugend Paroli bieten möchte”, meinte der Ranglisten-Leader, der mit seinem 19. Titel auf HTT 500-Ebene, seinem 15. Turniersieg auf Teppich und dem insgesamt 38. HTT Karriere-Titel seine Führung in der neuesten Ausgabe der HTT Entry-List auf den zweitplatzierten Amel Bisevac auf unfassbare 5.440 Punkte ausbaute.