7 Typen von Tennisspielern, denen du auf dem Sandplatz garantiert begegnest
Wenn die Frühlingssonne die Amateurspieler aus dem Winterschlaf kitzelt und die Hobby-Sandsaison losgeht, tummeln sich wieder so allerlei Gestalten auf den heimischen Sandplätzen. Darunter all jene verspielten, rüpelhaften und ehrgeizigen Persönlichkeiten, die jede Anlage zur Bühne machen.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
07.05.2025, 18:23 Uhr

1. Der Linien-Kritisierer
Er ist zurück, bewaffnet mit Adleraugen und dem festen Glauben, dass kein Ball out war – außer deiner natürlich. Jeder Abdruck wird mit wilden Gesten vermessen, jeder Punkt im Detail diskutiert. Spielzeit? Sekundär. Hauptsache, die Linie hat eine Stimme bekommen.
2. Der Racket-Protz
Neues Modell, frische Besaitung und 300 Euro später: Die Technik und das Spiel sind dieselben wie voriges Jahr, aber der Auftritt stimmt. Mit schneeweißem Griffband und glänzendem Schläger wie aus der Vitrine lautet sein Motto: Wenn du schon verlierst, dann wenigstens mit Stil.
3. Die personifizierte Ballmaschine
Schwitzen ist zwecklos. Du kommst einfach nicht durch. Jeder Ball kommt zurück, meist mit perfektem Topspin auf deine Rückhandseite. Dir gelingt kein Winner, du findest keinen Ausweg. Deine Gedanken kreisen einzig um die Frage: „Was macht der Kerl eigentlich beruflich?“
4. Der Punkt-für-Punkt-Analyst
Nach jedem Game erhältst du von ihm ein ungefragtes Coaching: „Du spielst zu risikoreich“, „Dein zweiter Aufschlag ist zu passiv“ oder „Du brauchst mehr Spin.“ Was er nicht sagt: dass er selbst seit drei Jahren beim gleichen Aufschlagrhythmus hängen geblieben ist und noch immer jeden Slice ins Netz haut.
5. Der Frühform-Fanatiker
Er hat im März schon auf Granulat in Südtirol trainiert, kommt mit zwei Paar Schuhen und der neuesten Smart-Watch. Während du noch verzweifelt nach dem Griffband aus dem Vorjahr suchst, kennt er seine aktuellen Spin-Rotations pro Minute.
6. Der Match-Therapeut
Er spielt Tennis, um seinen Alltag zu verarbeiten. Zwischen Slice und Netzangriff erzählt er von der letzten Teamsitzung, dem Beziehungsstatus der Nachbarin und dem neuen Porsche-Modell. Smalltalk als Sport.
7. Der „Ich habe ewig nicht gespielt“-Typ
Schon beim Einschlagen betont er mehrmals, wie lange er keinen Schläger mehr in der Hand hatte. „Monatelang“, „gar kein Gefühl mehr“, „mal schauen, ob ich den Ball überhaupt treffe“. 45 Minuten später steht’s 6:1, 6:2 für ihn. Du weißt nicht, was schlimmer ist: seine Bescheidenheit oder seine Vorhand-Longline.
Fazit
Ob ehrgeizig, entspannt oder einfach nur laut: Auf dem Sandplatz trifft sich nicht nur die Tennis-Community, sondern auch ein Querschnitt der gesamten Menschheit. Und genau das macht jede Saison aufs Neue so unterhaltsam. Oder?