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Alcaraz kontert Toni Nadal: Tennis darf keine Rückschritte machen

Toni Nadal hat mit seiner Forderung, das moderne Tennis zu verlangsamen, erneut eine Grundsatzdiskussion ausgelöst. Carlos Alcaraz kontert respektvoll, aber bestimmt: Die Entwicklung des Sports sei unumkehrbar.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 25.11.2025, 12:09 Uhr

Carlos Alcaraz steht für Kraft und Eleganz gleichzeitig
© Getty Images
Carlos Alcaraz steht für Kraft und Eleganz gleichzeitig

Toni Nadal sorgt mit seinen plötzlichen Reformideen für allerlei Diskussionsstoff. Der frühere Erfolgscoach und Onkel von Rafael Nadal schlägt schlägt dabei mitunter drastische Maßnahmen vor. Er fordert kleinere Schläger und langsamere Beläge, um so das Spiel wieder taktischer, weniger kraftbetont und verletzungsärmer zu gestalten. Nadal zeigt sich überzeugt: Die stetig steigende Intensität bringe Profis an ihre körperlichen Grenzen und gefährde die Vielfalt, die Tennis einst auszeichnete.

Alcaraz mit Veto

Carlos Alcaraz, aktuell die Nummer eins der Welt, kann die Sorgen nachvollziehen, folgt der Argumentation jedoch nicht. Er setzt eine künstliche Tempodrosselung mit einem Rückschritt in vormoderne Zeiten gleich. Die Entwicklung des Materials (Schläger und Beläge) sowie der Schlagtechnik seien natürliche und miteinander kausal verknüpfte Aspekte einer fortlaufenden Evolution des Sports.

“Man kann die Zeit nicht zurückdrehen”

Alcaraz betont, dass bereits in der Ära der Big Three (soll heißen: schon zu Rafael Nadals Zeiten) deutlich schneller gespielt wurde als in den Generationen davor. Die heutige Power sei lediglich eine Fortsetzung dieser Linie, keine Entgleisung. Versuche, diese Entwicklung rückgängig zu machen, würden seiner Meinung nach nicht zu einem besseren, sondern zu einem verfälschten Tennis führen. Spieler müssten sich von Grund auf körperlich wie taktisch neu an ein künstlich ins Korsett gezwungenes Spiel anpassen.

Fortschritt statt Nostalgie

Für den Spanier gehören Athletik, Geschwindigkeit und moderne Schlagtechnik untrennbar zur Identität des Sports. Wer an den Grundlagen rüttle, riskiere, gerade jene Dynamik zu verlieren, die Tennis über Jahrzehnte vorangebracht habe und aktuell zum langsamen Wiederaufschwung des Sports beitrage. "Wir können doch nicht gegen die Natur des Sports arbeiten“, meint Alcaraz und signalisiert damit, was er unter der Zukunft des Tennissports versteht.

Böse Zungen unterstellen ‘Onkel Toni’ mit solchen Vorschlägen übrigens eine gewisse Furcht, die Generation Alcaraz und Sinner könne mit ihrer feurigen Spielweise die Legacy von Rafael Nadal schneller untergraben, als er “GOAT” sagen könne. Rafael Nadal selbst äußert sich dazu nicht. Hat er aber auch nicht nötig.

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Dienstag
25.11.2025, 15:27 Uhr
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