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Alexander Zverev: „Durch Social Media ist es jetzt schwieriger für uns“

Alexander Zverev ist höchst erfolgreich in die Australian Open gestartet. Nach dem verkorksten ATP Cup hatten dem Deutschen etliche Experten eine Formkrise attestiert, nun belehrt der 22-Jährige seine Kritiker eines Besseren. Im Interview nach seinem Zweitrundensieg spricht der Deutsche aber vor allem das heikle Thema Social Media an.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 24.01.2020, 14:11 Uhr

Alexander Zverev warnt, dass Social Media den Druck auf die junge Generation erhöht
Alexander Zverev warnt, dass Social Media den Druck auf die junge Generation erhöht

Alexander Zverev hatte nach den dürftigen Leistungen beim ATP Cup Anfang Januar kaum jemand auf der Rechnung für ein gutes Abschneiden bei den Australian Open. Vor allem mental gab der Deutsche in Brisbane ein beängstigendes Bild ab. Nun sind die ersten beiden Runden der Australian Open passè und Alexander Zverev hat sich doch wieder auf die Liste der Geheimfavoriten beim ersten Grand Slam des Jahres gespielt. Noch ohne Satzverlust spielte sich der 22-Jährige in die Runde der besten 32, obwohl es bereits im Auftaktmatch mit Marco Cecchinato den French-Open-Halbfinalisten von 2018 zu eliminieren galt.

Auch in Runde zwei blieb Alexander Zverev makellos und zog zum bereits vierten Mal in die dritte Runde des Grand Slams in Down Under ein. Im Interview nach seinem Zweitrundensieg über Egor Gerasimov sprach Zverev dann ein Problem an, das ganz abseits des Tennisplatzes liegt.

Auf die Frage, ob man denn zu viel von den jungen Spielern erwarte, hatte Zverev eine klare Antwort parat: „Ich glaube, dass es heute anders ist als noch vor zwanzig Jahren. Durch unsere Smartphones bekommen wir den Druck, den uns Medien und andere Menschen auferlegen, einfach viel mehr mit. Früher musstest du eine Zeitung kaufen, um die Nachrichten zu lesen, heute brauchst du nur Instagram öffnen und plötzlich haben fünf Millionen Menschen eine Meinung über dich.“

„Novak, Roger und Rafa sind einfach besser, weil sie gewinnen“

Als Ausrede für die Dominanz der Big-Three sieht Zverev die neuen Kommunikationstechnologien aber keinesfalls: „Vielleicht ist es jetzt schwieriger für uns. Auf der anderen Seite sind Novak, Rafa und Roger einfach besser als wir, weil sie gewinnen.“ Die Dominanz von Djokovic, Nadal und Federer könnte aber mit dem ersten Durchbruch eines Next-Gen-Spielers auf Grand Slam Ebene ein wenig wackeln: Obwohl es einige nicht zugegeben wollen, weil wir untereinander die unterschiedlichsten Verhältnisse zueinander haben, aber wenn einer von uns ein Grand Slam gewinnt, wird es für die anderen auch leichter.“

Für das Problem mit Social Media hat Alexander Zverev indes seine eigene Lösung gefunden: „Ich versuche, während Grand Slams und großen Turnieren so wenig wie möglich auf Social Media unterwegs zu sein.“ Und sorgte dann für eine kuriose Aussage: „Kein Vorwurf euch gegenüber, aber ich lese eigentlich nicht, was ihr schreibt. Ihr könnt über mich schreiben, was ihr wollt, ich werde nicht beleidigt sein.“ Allzu viele negative Schlagzeilen würde Zverev aber ohnehin nicht zu Gesicht bekommen, zu überzeugend waren die Auftritte des Deutschen bisher bei den Autralian Open.

Für Zverev geht es am Samstag gegen den spanischen Routinier Fernando Verdasco weiter.

Hier geht´s zum gesamten Tableau der Australian Open.

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von Michael Rothschädl

Freitag
24.01.2020, 17:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.01.2020, 14:11 Uhr

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