Amelie Mauresmo mit wenig Hoffnung für Tennis 2020 - Boris Becker hält dagegen

Amelie Mauresmo begegnet der aktuellen Situation durch COVID-19 mit wenig Optimismus, glaubt nicht, dass es in diesem Jahr noch zu einer Fortsetzung der Tour kommen wird. Boris Becker hingegen ist gegenteiliger Meinung. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 04.04.2020, 08:07 Uhr

Amelie Mauresmo begegnet der Situation rund um COVID-19 mit wenig Optimismus
Amelie Mauresmo begegnet der Situation rund um COVID-19 mit wenig Optimismus

Die aktuelle Situation rund um COVID-19 ist vor allem eines: ungewiss. Die Veranstalter jener Turniere, die dem aktuell grassierenden Virus noch nicht zum Opfer fielen, sprechen in Statements stets von einer "sich rasch verändernden Situation", beteuern, die Entwicklungen sehr genau zu verfolgen. Mehr gibt es auch aktuell nicht zu tun, die Situation liegt schlichtweg nicht in den Händen von Veranstaltern von Tennisturnieren. Immer mehr Staaten reagieren auf die steigenden Fallzahlen mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, Großveranstalten finden schon seit Wochen nicht mehr statt. 

Auch die Turniere der ATP- und WTA-Tour sind selbstverständlich Großveranstaltungen, ziehen ein großes und vor allem internationales Publikum an. Dadurch ist an eine Austragung wohl noch nicht so schnell zu denken, wie auch Dirk Hordorff im Gespräch im tennisnet-Podcast unterstrich: "Wenn wir im Oktober wieder spielen könnten, wäre ich sehr froh", meinte der Vizepräsident des DTB (Deutscher-Tennis-Bund) damals. 

Wesentlich pessimistischer sieht die Situation Amelie Mauresmo, aktuelle Trainerin von Lucas Pouille: "Ich glaube, wir müssen einen Schlussstrich unter die Tennissaison 2020 ziehen", so die Französin auf Twitter. Der internationale Zirkus des Tennis bedeute eben, dass Spieler, Trainer, Fans und Management "aus allen Ecken der Welt" zusammenkommen, um diese Veranstaltung zu beleben, stellte die Ex-Trainerin von Andy Murray fest. Für sie sei klar: "Kein Impfstoff = Kein Tennis". In dieselbe Kerbe schlägt auch Craig Tiley, der Chef von Tennis Australia: "Meine persönliche Sicht ist, dass es schwer werden wird, dass Tennis in diesem Jahr zurückkehrt. Es ist auf globale Reisen angewiesen, und ich denke, das ist wahrscheinlich das Letzte, was zurückkommen wird", so Tiley gegenüber dem Sydey Morning Herald. 

Boris Becker geht von Wiederaufnahme der Tour 2020 aus

Es gibt aber auch gegenteilige Meinungen. So teilte die USTA, Veranstalter der US Open, in einer Reaktion auf die Absage von Wimbledon mit: "Zu diesem Zeitpunkt plant die USTA noch immer, die US Open wie geplant auszurichten. Und wir arbeiten weiter an den Plänen, das Turnier auszurichten." Und auch Boris Becker glaubt fest an eine Rückkehr der Tour in diesem Kalenderjahr: "Wir sollten mit dieser Schwarzmalerei aufhören... Natürlich wird dieses Jahr noch Tennis gespielt", so der sechsfache Grand-Slam-Sieger via Twitter als Reaktion auf die Berichte über Mauresmos Einschätzungen. 

von Michael Rothschädl

Samstag
04.04.2020, 08:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.04.2020, 08:07 Uhr