An Roger Federer ist kein Triathlet verloren gegangen

Planung ist das halbe Leben. Und wird im fortgeschrittenen (Tennis-)Alter immer wichtiger. Das weiß auch Roger Federer.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 28.07.2020, 16:15 Uhr

An Roger Federer ist kein Triathlet verloren gegangen
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An Roger Federer ist kein Triathlet verloren gegangen

Wenige Tage noch, dann darf Roger Federer mal wieder die Kerzen auf seiner Geburtstagstorte auspusten. Die Lage wird schön langsam etwas unübersichtlich, am 8. August müssen Mirka und die Kinder schon 39 Stück auf dem sicherlich angemessenen Süßteil unterbringen. Entgegen der ursprünglichen Planung wird Federer an seinem Jahrestag nicht durch das olympische Tennisturnier gestresst sein. Das könnte erst 2021 der Fall sein, wenn der Maestro sein fünftes Lebensjahrzehnt in Angriff nimmt.

Vor kurzem hat Severin Lüthi, Schweizer Davis-Cup-Chef und langjähriger Coach von Federer, die Rückkehr auf den Tennisplatz mit Mitte August terminiert. Davor sei ein längerer Konditionsblock vonnöten, da die beiden Eingriffe an Federers Knie nicht ganz so glatt wie erhofft gelaufen sind.

Federer kein zukünftiger Triathlet

Der 20-malige Grand-Slam-Sieger selbst hat im SFR nun eine genaue Zielvorgabe abgegeben. „Das Ziel ist es, am 1. Januar 2021 wieder zu 100 Prozent fit zu sein“, so Federer. „Es gibt jetzt einen 20-wöchigen Kondition-Block, aber dafür bin ich bereit.“ Sein letztes Wettbewerbsmatch hatte der Schweizer bei den Australian Open im Halbfinale gegen Novak Djokovic verloren, danach war Federer noch mit Rafael Nadal zu einem Schaukampf nach Südafrika gereist. Seitdem habe er nur einmal Tennis gespielt. Zitat Federer: „Hornhaut ist keine mehr da.“

Nachdem auch Triathlon-Olympiasiegerin Nicola Spirig am SFR-Talk teilnahm, gab Federer zu seinen eigenen Ausdauer-Befindlichkeiten Auskunft. So schwimme er eigentlich noch ganz gut, werde aber zu schnell müde werde. Dasselbe Spiel auf dem Fahrrad: Er sitze zu selten auf dem Velo, so Federer, und wenn doch, spüre er bald die Oberschenkel und den Rücken. Quintessenz: Mit Ausdauersportarten hat es der Maestro nicht so.

Mit der Familie nach Tokio 2021

Olympia bleibe für Roger Federer eines der letzten großen Ziele. Aber natürlich sei das noch ganz weit weg. „Soweit bin ich noch nicht. Wenn du 20 Jahre auf der Tour bist, bist du froh, auch mal ein ruhigeres Jahr zu haben. Die richtige Vorbereitung startet erst etwa 3 Monate vor den Spielen, vorher denkst du noch nicht daran.“

Aber: „Olympia ist immer ganz speziell. Ich habe jeweils unglaublich viel mitgenommen. Ich bin gespannt, wie Tokio sein wird und hoffe, dass die Spiele 2021 stattfinden können! Auch die Kinder wären gerne mitgekommen. Sie reden immer noch darüber. Eine meiner Töchter wollte sogar Japanisch lernen.“
Ambitionslos reist Roger Federer natürlich nicht nach Tokio. „Wenn eine Medaille nicht das Ziel ist - warum sollte ich dann überhaupt hinfahren?“

von tennisnet.com

Dienstag
28.07.2020, 20:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 28.07.2020, 16:15 Uhr